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Eberhard: "Das ist keine Garantie für Erfolg"

Julian Eberhard will im Olympia-Winter drauflegen. Darum spricht er nicht über Medaillen:

Eberhard: Foto: © GEPA

"Schritt für Schritt weiter nach oben." So lautet das Motto von Biathlet Julian Eberhard für die kommende Saison.

Der Salzburger will nach Rang sechs im Gesamtweltcup im Vorjahr im Olympia-Winter noch drauflegen. Die Voraussetzungen dafür sind bestens: „So gut vorbereitet wie heuer bin ich noch nie in eine Saison gestartet“, sagt Eberhard gegenüber LAOLA1. "Das ist aber noch keine Garantie für einen Erfolg im Winter."

Eberhard machte in den vergangenen beiden Jahren einen großen Schritt in seiner Karriere, konnte sich in der absoluten Weltspitze etablieren. Dem ersten Weltcupsieg 2016 im russischen Chanty-Mansijsk folgten im abgelaufenen Winter Erfolge in Oberhof und bei der Olympia-Generalprobe in PyeongChang – alle in seiner Paradedisziplin dem Sprint. Bei der Heim-WM in Hochfilzen war Eberhard Teil der Bronze-Staffel.

Für jede Situation gerüstet

"Seit den letzten zwei Wintern weiß ich, dass ich aus eigener Kraft Rennen gewinnen kann. Ich weiß, dass ich ganz oben stehen kann, wenn ich meine Top-Leistung abrufe", erklärt Eberhard vor dem Start der neuen Saison in Oestersund (26.11.-3.12.).

Der 31-Jährige zählt gemeinsam mit Superstar Martin Fourcade zu den schnellsten Läufern im Weltcup, am Schießstand ist trotz einer Steigerung in den letzten Jahren noch Luft nach oben. "Ich hatte in der abgelaufenen Saison eine Trefferquote von 80 Prozent. Fourcade hatte 90 Prozent, also weiß ich genau, wo ich zulegen muss. Aber ich traue mir zu, noch ein paar Prozentpunkte aufzuholen."

Das Gefühl, als Erster zum letzten Schießen zu kommen, kennt Eberhard mittlerweile. Die Gewissheit, solche und andere Situationen meistern zu können, schlägt sich auch in den Ergebnissen nieder. "Ich kann in jede Situation mit der Sicherheit reingehen, diese auch lösen zu können. Ich fühle mich absolut gerüstet für jede Situation, die im Winter auf mich zukommen könnte."

Sieg auf dem Golfplatz gibt gutes Gefühl

Die eine oder andere herausfordernde Situation wird es in der anstehenden Saison mit Sicherheit geben, spätestens bei den Olympischen Spielen im Februar 2018 in PyeongChang.

An den Olympia-Ort hat Eberhard nur positive Erinnerungen. Bei der Generalprobe im Vorjahr lieferte er in Südkorea ein nahezu perfektes Sprint-Rennen ab, gewann mit zehn Volltreffern und 40 Sekunden Vorsprung.

"Das war sicher eines meiner besten Rennen überhaupt. Aber das war letztes Jahr, jetzt ist eine neue Saison", merkt Eberhard an. "Ich fahre auf jeden Fall mit einem sehr, sehr guten Gefühl nach PyeongChang und das ist schon wichtig."

Vor allem in Anbetracht der speziellen Bedingungen, die Eberhard und Co. in Südkorea erwarten. Denn die Olympia-Loipen von 2018 im Alpensia-Ressort werden im Sommer als Golfplätze genutzt.

"Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich im Sommer gerne öfter Golf spielen. Das hole ich dann später in der Sport-Pension nach", lacht Eberhard auf die Frage nach seinen Golf- Kenntnissen.

Auf den Loipen fühlt sich der Salzburger sichtlich wohler, auch wenn jene in PyeongChang ihre Tücken haben. "Es ist eine sehr interessante Strecke, extrem fordernd mit steilen Anstiegen und Flachstücken, wo man aktiv sein muss. Es wird einem körperlich alles abverlangt. Zudem ist der Schießstand windanfällig ist. Es werden sicher ganz spannende Rennen."

Medaillen sind (noch) kein Thema

Für Eberhard sind es die zweiten Olympischen Spiele nach jenen 2014 in Sotschi, wo er als Ersatzmann allerdings zu keinem Einsatz gekommen ist.

"Es ist gar nicht so leicht, sich für Olympia zu qualifizieren. Man muss vorher Topleistungen bringen, um überhaupt in der Mannschaft zu sein. Es gibt ja nur vier Startplätze", spricht Eberhard aus Erfahrung. "Es heißt jetzt jedes Wochenende Leistung zu bringen und im Februar dann in Topform zu sein."

Um möglicherweise um eine Medaille mitzukämpfen? "Mein Ziel ist, bei Olympia – genau wie bei der Heim-WM in Hochfilzen – an mein Leistungs-Maximum zu kommen. Ob es dann für eine Medaille reicht oder nicht, werden wir sehen. Es spielen extrem viele Faktoren eine Rolle. Ich würde daher gerne erst über Medaillen reden, wenn eine um den Hals hängt."

Bis dahin heißt es für Eberhard weiter hart an sich zu arbeiten. Frei nach dem Motto: "Schritt für Schritt weiter nach oben."

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