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IBU entzieht Russland die WM 2021

Russland muss die WM 2021 zurückgeben. Geforderte Maßnahmen bleiben aus:

IBU entzieht Russland die WM 2021

Die Internationale Biathlon-Union (IBU) entzieht Russland die WM 2021.

Das ist das Ergebnis eines infolge des Doping-Skandals abgehaltenen außerordentlichen Kongresses am Mittwoch in Fieberbrunn. Ein neuer Ausrichter soll 2018 bestimmt werden.

Abgesehen davon lehnt der Kongress die von Athleten und Trainern geforderten unverzüglichen Verschärfungen der Anti-Doping-Regeln zunächst ab. Der Kongress einigt sich lediglich auf Teilmaßnahmen und die Bildung von Arbeitsgruppen.

Diese Expertengremien sollen bis zum Sommer klären, ob und wie höhere Geldstrafen (bis zu 1 Mio. Euro) für nationale Verbände bei Dopingvergehen umgesetzt werden können.

Längere Sperren nicht umsetzbar

Die ebenfalls geforderten längeren Dopingsperren seien hingegen derzeit nicht umsetzbar, weil sie nicht dem WADA-Code entsprechen, heißt es weiter. Man werde die WADA aber auffordern, ihr Regelwerk ehestmöglich nachzuschärfen.

"Wir unterstützen die Initiative, aber wir haben keine Chance, eigene Regeln zu machen. Es ist nicht erlaubt, eigene Regeln aufzustellen, die dem WADA-Code nicht entsprechen. Wir müssen den Code befolgen, sonst besteht die Gefahr, dass wir non-compliant erklärt werden. Deshalb sagte der Kongress dazu nicht ja", erläuterte Besseberg.

Eine Arbeitsgruppe werde aber strengere Regeln ausarbeiten, die in den nächsten WADA-Code einfließen sollen.

Konsequenzen für die nationalen Verbände

Die Reduzierung von Nationenstartplatzkontingenten bei Dopingvergehen soll dagegen noch vor der nächsten Weltcupsaison umgesetzt werden.

In dieser Frage wird eine Sechser-Arbeitsgruppe aus Experten und Athletenvertreter Lowell Bailey (USA) bis Ende Mai Umsetzungsvorschläge unterbreiten, damit der Vorstand diese Maßnahmen im Juni für die Saison 2017/18 beschließen kann. Der nächste Kongress 2018 muss die Neuregelung dann noch absegnen.

Markus Gandler, einer der Vertreter des ÖSV im Kongress, zeigte Verständnis für die Beschlüsse. "Vieles ist nicht machbar, weil man dadurch den WADA-Code verletzt, das will man natürlich nicht. Aber man hat Kompromisse gefunden und man sagt, man nimmt sich dieser Themen natürlich an.

Die Bereitschaft und die Ernsthaftigkeit ist da", meinte Gandler im Gespräch zur APA.

Zu wenig Belastendes

Bezüglich der im McLaren-Report erwähnten russischen Biathleten laufen die Ermittlungen weiter, weitere Suspendierungen gibt es aber nicht.

"Gegen keinen Athleten liegt derzeit so viel vor, dass man ihn sperren müsste. Man macht aber weiter, bei sechs ist es ein bisschen brisanter, bei 22 weniger. Aber keiner wird aus den Augen verloren, genaueres wurde aber nicht gesagt", so Gandler.

Der deutsche Skiverbandschef Franz Steinle war ebenfalls zufrieden mit den getroffenen Maßnahmen. "Der Kongress war richtig, um ein Zeichen an die Athleten zu setzen. Es war richtig, dass wir heute keine Schnellschüsse gemacht haben", sagte Steinle.

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