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ÖSV-Damen: Mehr als ein Versprechen

Das ÖSV-Quartett gibt in der Damen-WM-Staffel mehr als eine Talentprobe ab:

ÖSV-Damen: Mehr als ein Versprechen

Stück für Stück kommen sie der Weltspitze näher.

Österreichs Biathlon-Damen schicken sich an, den etablierten Nationen mittel- und langfristig echte Konkurrenz zu machen.

Bei der WM-Staffel in Oslo hat das Quartett Lisa Hauser, Dunja Zdouc, Julia Schwaiger und Susanne Hoffmann bewiesen, dass mit den ÖSV-Ladies in Zukunft zu rechnen sein wird. Der Auftritt am Holmenkollen war mehr als ein Versprechen für die Zukunft.

Vor allem Hauser hat im Weltcup schon des Öfteren gezeigt, dass nicht mehr viel fehlt, um auch mal ganz vorne mitmischen zu können. Auch bei den Titelkämpfen ruft sie regelmäßig ihr enormes Potenzial ab. Nach Rang 16 im Sprint und dem 13. Platz im Einzel landete sie am Freitagnachmittag mit ihren Teamkolleginnen auf dem zwölften Rang. 

Bei LAOLA1 analysiert das jüngste Quartett im Teilnehmerfeld noch einmal die WM-Staffel:

LISA HAUSER

Die Tirolerin, Österreichs Beste in dieser Saison, wurde vorneweg geschickt. Die 22-Jährige machte ihre Sache exzellent, leistete sich nur einen Fehler liegend und übergab sensationell an dritter Position mit nur 8,8 Sekunden Rückstand auf Ex-Weltmeisterin Kaisa Mäkäräinen, die nicht von ungefähr zu den Besten der Welt zählt.

"Für mich lief es absolut nach Wunsch. Vor allem hatte ich auch noch einen Nachlader mehr als einige andere. Meiner Schießzeit habe ich zu verdanken, dass ich mir diesen leisten kann, ohne was zu verlieren", freute sich die in Reith bei Kitzbühel lebende ÖSV-Athletin über ihre starke Leistung.

"Auf der Loipe war das heute ein klasse Rennen. Mir war am Ende fast schwindlig. Heute war die Schlussrunde sowas von hart, dass ich gar nicht sagen kann, wie sehr ich im Ziel am Ende war. Ich habe eine riesen Freude", jubelte Hauser, die vor dem Stehendanschlag Respekt zeigte. "Ich kam als Zweite zum Schießen und hab dann Franzi Preuß noch vor gelassen, weil ich mir dachte, auf Stand 2 kann ich jetzt nicht schießen. Da hatte ich Bammel." Ihre Entscheidung war goldrichtig, sie behielt die Nerven. Damit ist die WM für sie aber noch nicht beendet. "Jetzt kann ich auch noch beim Massenstart am Sonntag laufen, das ist schon eine super Sache."

DUNJA ZDOUC

Die Kärntnerin ließ sich vom Toprennen ihrer Freundin und Teamkollegin anstecken und übernahm zwischenzeitlich sogar die Führung, die sie nach dem Liegendschießen behaupten konnte. "Großen Respekt vor Dunja, dass sie zu Stand 1 gelaufen ist", zog Hauser ihre Kappe. Zdouc blieb auch im Stehendschießen fehlerfrei und übergab als Zehnte mit nur 23,4 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

"Das Gefühl ist wahnsinnig, wenn du als Erste zum Schießstand läufst, dich auf Nummer 1 hinlegst und dann auch noch alles triffst. Auch das zweite Schießen war zügig, ich ging als Zweite weg - das motiviert natürlich sehr auf der Loipe", fasste sie ihr Rennen zusammen. Hat sie denn überhaupt keine Nerven? "Es wäre schön, wenn ich keine hätte", lachte die 22-Jährige. "Es lief super und so oft hat man nicht die Chance, auf Platz eins zu liegen. Das sind tolle Erfahrungen, dabei kann ich nur gewinnen, deshalb habe ich das gemacht. In ein paar Jahren will ich dann wie Landi und Sam am Podest stehen. Ihr Rennen gestern hat auch gewaltig motiviert."

Für Zdouc geht es direkt beim Weltcup in Khanty-Mansiysk weiter. Ihre WM-Bilanz fällt positiv aus: "Ich hatte fünf Rennen, wovon ich mit vier zufrieden war. Meine Trefferquote von 90 Prozent ist echt gut, nur im Einzel lief es nicht nach Wunsch. Der Verfolger war super, da hatte ich den bereinigten 13. Platz. Das war mein bestes Rennen überhaupt, das ist schon gewaltig."

JULIA SCHWAIGER

Für die Salzburgerin war es die WM-Premiere in einer Staffel. Dafür zeigte auch sie eine mehr als passable Leistung. Liegend kam Schwaiger ohne Fehler durch, stehend ging sie nach zwei Nachladern wieder auf die Strecke. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin der Junioren-WM in Cheile Gradistei büßte lediglich einen Platz ein und übergab mit rund zwei Minuten Rückstand auf Position elf.

"Ich war natürlich nervös, habe mich aber auch riesig darauf gefreut, mit den Mädels zu laufen und die Atmosphäre zu genießen." Am Schießstand zeigte sie im ersten Anschlag, warum liegend ihre Stärke ist, stehend hatte sie Angst vor der Strafrunde. "Ich bin froh, dass ich mit zwei Nachladern durchgekommen bin."

Ihre Eindrücke von der WM sind sehr positiv, vor allem das Medaillen-Double beeindruckte sie nachhaltig. "Ich freue mich total für die beiden. Wir haben es gestern am Fernseher verfolgt, eine hat lauter geschrien als die andere. Sam hat es sich wirklich verdient und Landi nach dieser Geschichte erst recht. Wenn ich dran denke, zieht es mir schon wieder die Gänsehaut auf." Mit dem WM-Einzel, in dem sie ebenfalls zum Einsatz kam, zeigte sie sich nicht unzufrieden ("sehr passabel, auch wenn natürlich Punkte das Ziel gewesen wären"), ab sofort gilt der Fokus dem letzten Saison-Highlight, der Junioren-EM. "Ich werde am Dienstag in Pokljuka anreisen, dann geht es dort weiter. Drei Rennen muss ich noch kämpfen", freut sie sich langsam auf den wohl verdienten Urlaub.

SUSANNE HOFFMANN

Auch die 21-Jährige gab ihr Debüt in einer WM-Staffel. Liegend kam sie mit einem Nachlader durch, stehend benötigte sie zwei. Rund dreieinhalb Minuten Rückstand hatte die Salzburgerin, als sie das ÖSV-Team als Zwölfte ins Ziel brachte. Für die jüngste Staffel im Feld eine sehr beachtliche Leistung, wenngleich die Schlussläuferin, ganz Perfektionistin, nicht ganz happy war.

"Ich war sehr nervös, obwohl ich schon viele Staffeln hinter mir und immer solide Leistungen gebracht habe. Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Schießergebnis, weil ich Nachlader gebraucht habe. Ich weiß, dass ich es drauf habe, mit einer Null wegzugehen. Dann wären sich heute die Top-10 ausgegangen."

Ein Grund für das gute, aber eben nicht perfekte Rennen waren ihre Schienbeinprobleme. Dabei macht Hoffmanns Muskulatur derart zu, dass keine Nährstoffe mehr durchkommen. Trotzdem steht in ihrem WM-Fazit einiges auf der Habenseite: "Es war eine richtig schöne WM. Generell ist es eine tolle Saison, in der ich wahnsinnig dazugelernt und viele Eindrücke gesammelt habe." Das Weltcup-Finale in Khanty-Mansiysk und die Zollmeisterschaft in Lenzerheide stehen noch auf dem Programm, dann freut sich auch Hoffmann auf eine Pause. Für den Sommer hat sie jedenfalls "genug Motivation, die ich mir durch den Kopf gehen lassen kann." Mit der Heim-WM 2017 ist das nächste Highlight schließlich nicht mehr weit entfernt.

Aus Oslo berichtet Christoph Nister 

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