Die Erfolge von Lisa Schulte im Nachwuchsbereich lassen auf eine erfolgreiche weitere Karriere im Kunstbahnrodeln hoffen. Im Weltcup hat sie mit tollen Läufen und Ergebnissen ihr Potenzial bereits aufgezeigt.
Geburtstag: 14.12.2000
Wohnort: 6142 Mieders, Tirol
Instagram: @_lisa_schulte
Frage: Was bedeutet Erfolg für dich?
Schulte: Wenn man trotz Hindernissen nicht aufgibt, weitermacht und dann für die harte Arbeit belohnt wird.
Frage: Was war dein größtes Erfolgserlebnis im vergangenen Jahr?
Schulte: Nach einer Schulter-OP im Mai 2023 und einer intensiven Reha-Phase konnte ich in der Saison 2023/24 meine bisher besten und konstantesten Rennen performen. Gekrönt wurde diese mit dem WM-Titel in Altenberg im Januar 2024, den ich mit Tränen in den Augen mit meinen Teamkolleginnen gefeiert habe!
Frage: Wie bist du zu deinem Sport gekommen?
Schulte: Ich bin über eine Freundin in der Volksschule zum Rodeln gekommen. Ich habe im Sommer bei einem Kindertraining mitgemacht und mir hat es sofort Spaß gemacht.
Frage: Was ist das Faszinierende an deinem Sport bzw. warum sollten Sportfans vermehrt auch dich live oder vor dem Bildschirm anfeuern?
Schulte: Beim Rodeln geht es um tausendstel von Sekunden, was den Sport extrem spannend macht. Live zu erleben, wie jemand mit bis zu 140 km/h vorbeirast und die Stimmung und Emotionen im Ziel, sieht man in kaum einem anderen Sport so nah.
Frage: Wie würdest du Kinder für deinen Sport bzw. mehr Bewegung generell begeistern?
Schulte: Das Wichtigste ist, dass man Spaß am Sport findet und Rodeln macht auf jeden Fall Spaß, wenn man Speed und Adrenalin mag und Teil eines coolen Teams sein will. Generell fand ich als Kind spielerisches Training, aber auch Wettkämpfe, in denen man belohnt wurde, immer toll.
Frage: Wer ist dein größtes Vorbild und warum schaust du zu ihm/ihr auf?
Schulte: Mikaela Shiffrin ist für mich ein großes Vorbild. Sie hat schon so oft mentale Stärke bewiesen und neben ihren großartigen sportlichen Leistungen auch mit dieser Nervenstärke viele Rennen für sich gewonnen. Sie kommt in der Öffentlichkeit sehr sympathisch und ehrlich rüber.
Frage: Mit welchem Sportler/Sportlerin würdest du gerne einen Abend verbringen?
Schulte: Auch mit Mikaela, weil mich persönlich interessieren würde, wie sie mit Druck und Anforderungen an sich selbst umgeht.
Frage: Wer ist dein größter Fan?
Schulte: Ich würde sagen, meine Mama.
Frage: Findest du es toll oder nervig, wenn man dich auf der Straße erkennt und nach einem Selfie fragt?
Schulte: Das ist mir privat noch nie passiert, aber falls das mal passieren sollte, würde ich es nicht als nervig empfinden, sondern als etwas Besonderes.
Frage: Was wäre dein wichtigstes Anliegen, wenn du die Sportpolitik in Österreich revolutionieren könntest?
Schulte: Dass das Budget auf alle Sportarten gleichmäßig aufgeteilt wird und allen Sportarten eine angemessene Wertschätzung gezeigt wird.
Frage: Stell dir vor, du hast für die nächste Saison ein unerschöpfliches Budget und könntest dir sämtliche Trainings- und Materialwünsche erfüllen. Worin würdest du investieren?
Schulte: Da die Materialentwicklung sehr kostspielig ist, würde ich dort investieren, um die ohnehin bereits guten Möglichkeiten noch zu verbessern.
Frage: Als Profisportlerin musst du im Alltag oft bei gewissen Dingen zurückstecken. Was fällt dir dabei besonders schwer?
Schulte: Mir gefällt mein Leben zurzeit sehr gut und ich bin dankbar, meinen Sport so auszuüben zu können. Manchmal fehlt es mir natürlich, mehr Zeit mit Freunden zu verbringen. Gerade im Winter, wenn man viel unterwegs ist.
Frage: Worauf freust du dich nach einer harten Trainingssaison am meisten?
Schulte: Da freue ich mich am meisten auf einen kurzen Urlaub und danach natürlich endlich wieder darauf, Wettkämpfe zu bestreiten und alles zu geben.
Frage: Wer Erfolge feiert, muss auf dem Weg dorthin auch Misserfolge einstecken. Wie motivierst du dich danach wieder?
Schulte: Ich glaube, dass es - wie im normalen Leben - auch immer „ups and downs“ gibt. Aber ich versuche dann auch, kleine Schritte in die richtige Richtung als Erfolge zu sehen und mich so wieder zu motivieren. Außerdem steht jedes Rennen für sich und egal ob dies erfolgreich war oder nicht, geht es jedes Mal wieder von vorne los und man hat eine neue Chance.
Frage: Als du das erste Mal von der Sporthilfe bezüglich einer Unterstützung kontaktiert wurdest, was ging dir da durch den Kopf?
Schulte: Ich war mega begeistert und fand's total cool. Da bin ich noch im Nachwuchsbereich gefahren und habe so mein erstes Geld mit dem Sport verdient.
Frage: Wie wichtig ist diese Unterstützung der Sporthilfe für dich und wofür verwendest du diese Zuwendung?
Schulte: Die Sporthilfe ist gerade für Sportarten, welche nicht so hohes Preisgeld haben, ein sehr wichtiger Part, um den Sport professionell betreiben zu können. Das Geld fließt in Materialkosten und auch zum Beispiel in die Kosten für Supplemente und Physiotherapie.
Frage: Welche drei Worte beschreiben dich am besten?
Schulte: Ehrlich, zielstrebig, empathisch.
Frage: Was hätten wir dich noch fragen sollen bzw. wolltest du schon immer loswerden?
Schulte: Ich würde gerne ein großes Dankeschön an alle aussprechen, die es möglich machen, dass wir unseren Sport so professionell ausüben können. Dazu gehören: Eltern, TrainerInnen, Sponsoren, Sporthilfe, Polizei, Vereine, Fans und noch so viele mehr! DANKE!