Naomi Osaka wird das Halbfinale des WTA-Turniers von Cincinnati in New York nun doch bestreiten.
Die Japanerin, die ursprünglich aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA, wo sie aufwuchs, nicht zum Semifinale gegen die Belgierin Elise Mertens antreten wollte, hat sich nun doch umentschieden.
Da die WTA und der US-Tennisverband alle Spiele verschoben haben und sich so mit Osakas Boykott solidarisch zeigten, gibt die 22-Jährige dem Wunsch der Veranstalter nach, doch um den Finaleinzug zu spielen.
Osaka dankt WTA für Unterstützung
"Ich war und bin bereit, den Sieg meiner Gegnerin zu überlassen. Aber sie haben angeboten, alle Spiele auf Freitag zu verschieben. Und meiner Meinung nach bringt dies mehr Aufmerksamkeit für die Bewegung. Ich möchte der WTA und dem Turnier für ihre Unterstützung danken", sagte Osaka am Donnerstag dem "Guardian".
Sie habe das Semifinale boykottiert, um die Proteste zu unterstützen. Nachdem Osaka ihren Beschluss für Mittwoch bekannt gegeben hatte, waren bei der Generalprobe für die US Open am Donnerstag in Akkordierung mit ATP und WTA (siehe dazu auch APA496) alle Spiele abgesagt worden.siehe dazu auch APA496) alle Spiele abgesagt worden.
Landesweiter Protest gegen Polizeigewalt
Ausgelöst hatten die Spielabsagen in dann mehreren US-Ligen die Milwaukee Bucks, die nicht zum Spiel gegen die Orlando Magic angetreten waren. Damit reagierten die Bucks auf die jüngste Gewalttat von Polizisten gegen einen schwarzen Amerikaner keine Autostunde südlich von Milwaukee. Der 29-jährige Familienvater Jacob Blake war am Sonntag im US-Bundesstaat Wisconsin durch sieben Schüsse der Polizei in seinen Rücken schwer verletzt worden. Auch zahlreiche andere Sportveranstaltungen in den USA fanden daraufhin nicht statt.
Im am Donnerstagabend (MESZ) veröffentlichten Freitag-Spielplan für das Masters-1000- bzw. das WTA-Premier-Turnier scheinen nur die Einzel-Halbfinali auf. Daher werden die ursprünglich ja wegen der US Open schon am Freitag angesetzt gewesenen Endspiele erst am Samstag ausgetragen.
