news

"Big Three" dominieren das "GOAT-Ranking"

Federer, Nadal und Djokovic krempeln die gesamte Tennis-Geschichte um.

Foto: © getty

Am Freitag stehen beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon die Herren-Halbfinali auf dem Programm (ab 14 Uhr im LIVE-Ticker).

Drei der vier verbliebenen Spieler sind alles andere als eine große Überraschung: Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic haben es wieder mal allesamt in die Vorschluss-Runde eines Majors geschafft.

Diesmal ist es der Spanier Roberto Bautista Agut, der sich im ersten Grand-Slam-Halbfinale seiner Karriere als Neben-Darsteller zum Superstar-Trio gesellen darf.

Wimbledon-Halbfinalisten im Jahr 2050?

Zahlreiche Memes geistern bereits seit Tagen durchs Internet, die die Dominanz der „Big Three“ unterstreichen sollen.

So wird gemutmaßt, dass Federer, Nadal und Djokovic selbst im Jahr 2050 im Rentenalter den Wimbledon-Titel noch unter sich ausmachen werden (siehe Bild).

GOAT-Ranking zeigt beeindruckende Dominanz

Nie zuvor in der Tennis-Geschichte gab es drei so dominierende Spieler wie in den vergangenen 15 Jahren.

Wie extrem der Unterschied zu früheren Generationen ausfällt, zeigt ein Blick auf das sogenannte „GOAT-Ranking“ (Anm.: GOAT ist die Abkürzung für „Greatest of All-Time“ – also der beste Spieler aller Zeiten) der Seite „ultimatetennisstatistics.com“.

Dort werden alle Erfolge der Athleten der „Open Era“ zusammengesammelt. Nach einem speziellen arithmetischen System spuckt der Computer schließlich eine „GOAT“-Wertung aus, die eine interessante Perspektive auf die ewige „Wer ist der beste Spieler aller Zeiten?“-Diskussion bietet.

Ausgetüfteltes System

So gibt es für einen Grand-Slam-Titel beispielsweise acht Punkte, für einen 1000er-Titel vier Punkte oder für den Masters-Sieg sechs Punkte. Beendet man das Jahr als Nummer 1 gibt es ebenfalls acht Punkte.

Zudem fließen auch Dinge wie Career-High, Head-to-Heads oder Erfolge auf verschiedenen Belägen ein. Im Großen und Ganzen liefert die Seite also durchaus ein objektives, weil rein auf Zahlen basiertes System, um die GOAT-Frage endgültig klären zu können.

Federer führt deutlich vor Djokovic und Nadal

Wobei der Spitzenreiter wenig überraschend und zumindest nach aktuellem Stand relativ eindeutig ist:

Roger Federer führt mit 920 Punkten souverän diese Wertung an. 20 Grand-Slam-Titel, 6 Masters-Siege, 28 1000er Titel, insgesamt 102 Turniersiege und 310 Wochen als Weltranglisten-Erster sorgen für ein fettes Punkte-Konto.

Das GOAT-Ranking:

Platz Land Spieler GOAT-Punkte
1. SUI Roger Federer 920
2. SRB Novak Djokovic 781
3. ESP Rafael Nadal 764
4. USA Ivan Lendl 619
5. USA Jimmy Connors 605
6. USA Pete Sampras 521
7. USA John McEnroe 519
8. SWE Bjorn Borg 495
9. USA Andre Agassi 418
10. GER Boris Becker 371 
29. AUT Thomas Muster 122
67. AUT DominicThiem 67

Mit einem gewissen Respektabstand findet sich derzeit Novak Djokovic mit 781 Punkten knapp vor Rafael Nadal, der auf 764 Zähler kommt. Da Federer mit 37 Jahren vier bzw. fünf Jahre älter als Nadal und Djokovic ist, könnte es im Kampf um die Spitze aber durchaus noch einmal spannend werden.

Ehemalige Größen liegen weit zurück

Ivan Lendl (619) und Jimmy Connors (605) finden sich mit über 100 Punkten Rückstand auf den Plätzen vier und fünf. Pete Sampras (521) und John McEnroe (519) haben noch einmal deutlich weniger auf dem Konto.

Superstar Andre Agassi kommt als Neunter hinter Björn Borg (495) mit 418 Punkten auf nicht einmal die Hälfte der Punkteanzahl des immer noch aktiven Federer.

Muster in den Top 30

Interessant ist auch der österreichische Blickwinkel: Thomas Muster klassiert sich als 29. mit immerhin 122 Punkten in den Top 30. Einen Zähler hinter Goran Ivanisevic, aber immerhin noch vor Größen wie Manuel Orantes, Marat Safin oder Patrick Rafter.

Und auch sein rot-weiß-roter Nachfolger Dominic Thiem hat sich in den letzten Jahren munter nach vorne gearbeitet: Der Niederösterreicher liegt mit 48 Punkten bereits auf Platz 67 und hat schon Kaliber wie Todd Martin, Andrei Medvedev, Robin Söderling oder Pat Cash hinter sich gelassen.

Wir sind schon gespannt, wie weit der „Dominator“ in den kommenden Jahren noch nach vorne kommen wird. Und natürlich, wer von den "Big Three" nach deren Karriereende an der Spitze stehen wird. Es könnte eine Führung für die Ewigkeit sein.

Kommentare