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Adria Tour: Auch Murray kritisert Djokovic

Die ehemalige Nummer eins nimmt den Serben in die Pflicht.

Adria Tour: Auch Murray kritisert Djokovic Foto: © getty

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Die Kritik an Novak Djokovic für dessen Umgang mit den Corona-Regeln während der Adria Tour lässt nicht nach (mehr Infos hier >>>>).

Nun äußert sich auch Andy Murray zu den Geschehnissen: "Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu Novak. In der Nachbetrachtung macht das, was da passiert ist, aber keinen guten Eindruck", sagt die einstige Nummer eins der britischen Tageszeitung "The Times".

"Es ist wichtig, dass Top-Athleten auf der ganzen Welt zeigen, dass wir das ernst nehmen und uns darüber im Klaren sind, dass wir Abstandsregeln einhalten", sagt Murray.

Djokovic nimmt keine Rücksicht auf Krise

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Djokovic hatte mit einigen anderen Tennisstars, unter anderem Dominic Thiem, während der von ihm organisierten Showkampf-Serie in Belgrad und Zadar keinerlei Rücksicht auf die Corona-Krise genommen. Auf dem Platz gaben sich die Spieler die Hand und umarmten sich, auf den Rängen waren viele Zuschauer.

Negativer Höhepunkt waren Partybilder, die Spieler mit nacktem Oberkörper tanzend in einem Belgrader Club zeigten. Inzwischen sind mit Grigor Dimitrow, Borna Coric und Viktor Troicki drei Spieler der Adria-Tour positiv auf das Virus getestet (mehr Infos hier >>>>). Drei Tests bei Thiem verliefen negativ.

Murray: "Ich hoffe, dass wir daraus lernen"

"Ich hoffe, dass wir daraus lernen, weil letztendlich wird die ATP Tour nicht zurückkommen, wenn wir jede Woche Probleme haben und die Spieler machen, was sie wollen", sagt Murray, der in dieser Woche bei einem Showkampf-Turnier in England erstmals seit sieben Monaten wieder ein Match bestreiten wird.

Seine Teilnahme an den vom 31. August in New York geplanten US Open machte Murray auch von den dortigen Hygienemaßnahmen abhängig. "Für mich ist eines der wichtigsten Themen, wie sie die "Blase" rund um das Turnier kontrollieren", schrieb der 33-Jährige in einer am Dienstag erschienenen Kolumne für den britischen Sender BBC.

Alle Spieler sollen in einem Flughafen-Hotel oder in Häusern in dessen Nähe untergebracht und ständig auf das Virus getestet werden. Zudem soll der Betreuerstab der Profis deutlich reduziert werden. Djokovic hatte diese Maßnahmen als extrem bezeichnet und seine Teilnahme offen gelassen.

Djokovic hat die Vorwürfe bisher zurückgewiesen. Alle in Serbien und Kroatien geltenden Regeln seien eingehalten worden.

ATP empfahl Vorsichtsmaßnahmen

Die Organisation der Tennisprofis (ATP) hatte den Teilnehmern der Adria-Tour und anderer privat organisierter Turniere im Vorfeld angemessene Sicherheitsmaßnahmen sowie die Einhaltung der Abstandsregeln empfohlen. Das sagt der ATP-Vorsitzende Andrea Gaudenzi der "New York Times".

Gaudenzi bedauert die drei positiven Corona-Fälle. "Ich weiß, dass es viel Kritik gab", sagt der 46-jährige Italiener, fügt aber auch hinzu: "Man braucht keine Spieler und Menschen, die sich umarmen, damit jemand positiv getestet wird."

Gaudenzi: Wie Kinder, die keinen Helm tragen wollen

Die Vorkommnisse könnten dazu beitragen, dass folgende Veranstaltungen sicherer würden, weil die Spieler williger seien, sich in einem begrenzten Raum aufzuhalten. "Es ist ein bisschen so, als wenn Du Deinen Kindern sagst, dass sie einen Helm tragen sollen, wenn die das Fahrradfahren lernen", sagt Ex-Profi Gaudenzi. "Sie sagen 'nein, nein, nein', dann fallen sie hin und tragen den Helm."

Die Herren-Tour soll am 14. August mit dem Turnier in Washington wieder beginnen. Ab dem 31. August sind die US Open in New York geplant. Dort sollen strenge Hygieneregeln gelten.

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