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Gerald Melzer eröffnet Davis Cup gegen Rumänien

Der Niederösterreicher erhält den Vorzug gegenüber Sebastian Ofner.

Gerald Melzer eröffnet Davis Cup gegen Rumänien Foto: © GEPA

Gerald Melzer eröffnet am Freitag (ab 11 Uhr) in Wels den Heim-Davis-Cup gegen Rumänien gegen Dragos Dima. Im Anschluss trifft Dominic Thiem im zweiten Einzel auf Bogdan Borza.

Für das Doppel am Samstag (14 Uhr) sind vorerst Thiem und Philipp Oswald angedacht. Das Duo würde es wahrscheinlich mit US-Open-Sieger Horia Tecau und Nicolae Frunza zu tun bekommen.

Sebastian Ofner stünde als vierter Mann im österreichischen Team und könnte am Samstag und Sonntag ebenfalls zum Einsatz kommen.


Thiem im Mittelpunkt

Thiem stand freilich auch bei Selfie- und Autogrammwünschen im Mittelpunkt der Fans. "Ich habe gestern erstmals trainiert. Es war sehr schön, wieder auf einen Sandplatz zurückzukommen und ich werde heute noch eine gute Einheit haben, dann sollte ich bereit sein für morgen", erklärte Thiem.

Am Donnerstagnachmittag stand auch noch ein erstes gemeinsames Training mit seinem Doppelpartner am Samstag, Philipp Oswald, auf dem Programm.

Thiem geht erst im zweiten Match auf den Platz, es macht für ihn aber keinen Unterschied. "Ich muss trotzdem gleich früh aufstehen", sagte er lachend.

"Aber es wäre natürlich super, mit einem 1:0 im Rücken auf den Platz zu gehen. Aber Gerald wird das sicher machen. Dann freue ich mich schon auf die Partie morgen", sagte Thiem, der seinen vierten Länderkampf für Österreich bestreiten wird. Seine Gesamtbilanz liegt bei 3 Siegen und 4 Niederlagen (im Einzel 2:3), diese soll sich nach dem Wochenende in der 63.000-Einwohnerstadt zum Positiven ändern.

"Sind haushohe Favoriten"

Die Ausgangssituation sei aufgrund der klaren Ausgangslage und der dementsprechenden Erwartungshaltung nicht schwieriger. "Sollte alles normal laufen, sind wir natürlich haushohe Favoriten. Aber es kann immer alles passieren im Sport und von dem her müssen wir alle hochkonzentriert in die Matches gehen", versicherte Thiem, der übrigens erstmals in Oberösterreich spielen wird. "Ich war noch nie da in Wels. Das ist ein schönes Stadtzentrum, es war selten so viel los bei einer Auslosung."

Österreich könnte sich mit einem Sieg in der 1. Play-off-Runde der Europa-Afrika-Zone I den Klassenerhalt in der zweithöchsten Liga des Traditionsbewerbs für 2018 sichern. Der Verlierer des Länderkampfs muss vom 20. bis 22. Oktober in der 2. Play-off-Runde gegen den Verlierer aus Israel - Ukraine gegen den Abstieg antreten.

Der Auftakt-Tag im UTC Wels ist beinahe ausverkauft, 3.500 Zuschauer passen auf den Center Court. Für die darauffolgenden Tage gibt es noch genügend Tickets.

Erster Heim-Davis-Cup für Gerald Melzer

Für Gerald Melzer, der von Kapitän Stefan Koubek gegenüber Sebastian Ofner den Vorzug erhalten hat, wird es überhaupt sein erster Davis Cup vor Heimpublikum. "Es war immer mein Traum, Davis Cup zu spielen und jetzt das erste Mal zu Hause wird etwas Spezielles für mich", freut sich Gerald Melzer vor seinem sechsten Länderkampf für den ÖTV (1:5-Niederlagen im Einzel).

Seinen Gegner Dragos Dima kennt er ein bisschen. "Ich habe ihn früher auf Futures gesehen, aber noch nie gegen ihn gespielt." Die Favoritenrolle sei aber natürlich klar an die Gastgeber vergeben. "Speziell mit Dominic, da kann man von zwei Fixpunkten ausgehen, weil der doch eine eigene Klasse ist, in dem Davis Cup im Einzel", sagte Melzer und fügte hinzu. "Und ich glaube, dass ich auch schwer zu favorisieren bin."

Noch nicht zufrieden war man im ÖTV-Team bisher mit dem Center Court, auf den man überhaupt erst am Mittwoch zum ersten Mal gehen konnte. "Der Platz war nicht besonders prickelnd und ist noch sehr weich." Zudem sind die Wettervorhersagen, vor allem für Samstag und Sonntag, alles andere als gut.

Koubek bestätigt Favoritenstellung

Kapitän Koubek verheimlicht freilich die Ausgangslage auch nicht. "Es ist einfach so, man braucht nur auf das Papier schauen. Die Rumänen sind um die 500 und noch ein Stück dahinter, wir haben einen Top-Ten-Spieler und zwei Spieler, die an die Top 100 kratzen. Da ist man einfach Favorit", sagte Koubek.

Als einzige Ausnahme muss man bei den Rumänen freilich den frisch gebackenen US-Open-Doppelsieger Horia Tecau hervorheben. "Aber der hat auch nicht seinen Partner von dort an seiner Seite. Das ist wahrscheinlich der schwerste Punkt zu holen, aber mit Oswald/Thiem sind wir im Doppel auch gut aufgestellt."

Dennoch warnte Koubek vor Überheblichkeit. "Auch wenn wir im Einzel hohe Favoriten sind. Die Vergangenheit hat es gezeigt: das Papier lügt hin und wieder ein bisserl. Die haben junge talentierte Spieler, die auch über sich hinauswachsen können. Ich hoffe, dass sie sich ein anderes Wochenende aussuchen."

Die Entscheidung für den zweiten Einzelspieler Melzer anstelle Ofners begründete Koubek mit der Formkurve. "Die letzten Wochen hat Gerald Melzer bessere Erfolge gezeigt, auch auf Sand. Und für mich hat er auch die größere Erfahrung."

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