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Thiem entscheidet das Davis-Cup-Duell!

Es ist geschafft! Österreich kehrt in Weltgruppe zurück.

Thiem entscheidet das Davis-Cup-Duell! Foto: © GEPA

Österreich ist zurück in der Weltgruppe!

Dominic Thiem schlägt Alex de Minaur 6:4, 6:2, 3:6, 6:4 und sorgt im Davis-Cup-Duell gegen Australien in Graz für das vorentscheidende 3:1 für Rot-Weiß-Rot.

Österreichs Nummer 1 holt im 1. Satz einen Break-Rückstand erfolgreich auf und holt sich den zweiten Durchgang souverän. Ein frühes Break bringt De Minaur Durchgang drei, im letzten Satz braucht Thiem drei Breaks für die Entscheidung.

Österreich war zuletzt 2013 in der Weltgruppe vertreten.

Neuer Modus im nächsten Jahr

Österreichs Davis-Cup-Team wird nach dem 3:1-Heimsieg gegen Australien bei der Auslosung am 26. September gesetzt sein. Nach der Rückkehr in die Weltgruppe steht der erste Spieltermin 2019 bereits fest: Gespielt wird am 2. und 3. Februar.

Der Modus ist im vergangenen August radikal verändert worden: In der ersten Runde spielen 24 Nationen in zwölf Partien jeweils noch im Heim- oder Auswärts-Modus am Freitag und Samstag - also nur noch an zwei Tagen. Am Freitag sind die ersten beiden Einzel angesetzt. Am Samstag wird mit dem Doppel begonnen und danach werden die weiteren beiden Singles gespielt, allerdings nicht mehr "Best-of-five", sondern nur noch auf zwei Gewinnsätze.

Die zwölf Sieger der Qualifikationsrunde im Februar sollen laut aktuellem Stand in Woche 47, also erst im November, in einem Finalturnier mit insgesamt 18 Nationen in sechs Dreiergruppen den Davis-Cup-Champion 2019 ermitteln. Zu den zwölf Erstrunden-Siegern stoßen die vier Semifinalisten 2018 sowie zwei Wild-Card-Nationen hinzu. Diese beiden Länder werden übrigens noch vor der Auslosung am 26. September bekanntgegeben.

Erleichterung bei Thiem

"Sensationelle Stimmung, alle drei Tage ausverkauft, das passiert nicht oft. Wir haben jede Sekunde genossen", meint Thiem noch auf dem Platz. "Heute war es sehr eng. Ich bin super gestartet, dann habe ich einen leichten Abfall gehabt, den hat de Minaur sofort ausgenutzt, und der vierte Satz war auf Messers Schneide. Ich habe es zum Glück herumgebogen", ist Thiem erleichtert.

Thiem hat gegen de Minaur, der eine weit bessere Leistung als bei der Vier-Satz-Niederlage gegen Dennis Novak am Freitag zeigt, zunächst auch zu Beginn etwas Startschwierigkeiten. Er gerät mit 1:3 in Rückstand, der erst 19-jährige de Minaur, der auch auf der Tour von Lleyton Hewitt gecoacht wird, hat schon zwei Bälle zum 4:1. Doch Thiem gelingt das Rebreak und nach rund 44 Minuten stellt der French-Open-Finalist zur Freude der rund 6.000 Fans auf 6:4.

Im zweiten Durchgang gelingt Thiem vor den Augen seines am Sonntag angereisten Coaches Günter Bresnik eine rasche 4:0-Führung und nach 1:23 Stunden das 6:2 zur 2:0-Satzführung. Im dritten Satz kommt etwas Sand ins Getriebe des Favoriten, Thiem muss nach ein paar Unkonzentriertheiten seinen Aufschlag zum 0:2 abgeben und kann diesen Rückstand nicht mehr wettmachen.

Eine umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung

So geht es in die Verlängerung, also Satz vier: Und de Minaur lässt nicht nach. Im Gegenteil. Der sechs Jahre jüngere de Minaur macht keine Fehler mehr, Thiem muss fast jeden Punkt mehrmals machen. Angetrieben von seinem ebenso leidenschaftlichen Kapitän steigert sich der extrem kampfstarke de Minaur und schafft zum 3:2 ein Break.

Zwar gelingt Thiem das Rebreak, nach einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung zum 15:40 bei Aufschlag Thiem schafft es de Minaur neuerlich, dem Weltranglisten-8. das Service zum 4:3 abzunehmen. Nach 2:47 Stunden holt sich Thiem erneut den Ausgleich mit einem Rebreak.

Als Thiem im neunten Game einen Breakball abwehrt und auf 5:4 stellt, liegt der Druck bei de Minaur. Thiem bekommt bei 30:40 seinen ersten Matchball und nutzt ihn. Thiem springt in die Luft und ballte die Faust, die Erleichterung nach dem 2:57 Stunden langen Match ist ihm ins Gesicht geschrieben.

Finanziell ein Gewinn

Mit dem Sieg über Australien ist damit auch die Tür offen für einen noch nicht genau definierten Geldsegen. Erst Ende Oktober wird der Internationale Tennisverband (ITF) über die genaue Dotation informieren. Fakt ist, dass es speziell beim Einzug ins Finalturnier der 18 besten Teams für Spieler wie ÖTV sehr lukrativ werden könnte.

Bereits zuvor ziehen der Österreichische Tennisverband (ÖTV) und Veranstalter Herwig Straka eine höchst zufriedene Bilanz des Heim-Davis-Cup-Länderkampfs. "Wir hatten 17.600 Fans in den drei Tagen. Wir sind froh, dass wir das so toll hinbekommen haben", freut sich Straka, der ja auch Turnierboss des Erste Bank Open in Wien ist. Der Steirer kann auch berichten, dass man einen Gewinn lukriert hat. "Aber wir haben ein hohes Risiko gehabt, bei 1.000 Leuten weniger wäre es schon knapp geworden."

Künftige Heim-Davis-Cups werden nicht leichter zu finanzieren sein, da der gesamte Aufwand bei dann nur noch zwei Spieltagen ja der gleiche bleibt. "Das wird ohne ganz große Unterstützung nicht mehr möglich sein. Es war hier schon nur durch große Unterstützung durch Stadt und Land möglich", so Straka. Jedenfalls habe sich Graz als Veranstaltungsort bewährt, der ÖTV würde im Falle des nächsten Heimspiels die Veranstaltung aber dennoch wieder österreichweit ausschreiben.

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