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Thiem nach Auftaktpleite: "Katastrophale Leistung"

Nach Auftaktpleite in New York geht Thiem mit sich selbst hart ins Gericht.

Thiem nach Auftaktpleite: Foto: © getty

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Dominic Thiem hat den Wiedereinstieg in die ATP-Tour nach der Corona-Pause völlig verpatzt. Der Weltranglistendritte ging am Montag beim von Cincinnati nach New York verlegten Masters-1000-Event in der 2. Runde gegen den Serben Filip Krajinovic in etwas mehr als einer Stunde mit 2:6,1:6 unter.

"Generell war es eine katastrophale Leistung", war sich der 26-jährige Niederösterreicher bewusst.

Die Generalprobe für die US Open hätte sich der zum Auftakt mit einem Freilos ausgestattete Australian-Open-Finalist ganz anders vorgestellt. Nun gilt es die durch das frühe Aus gewonnene Trainingszeit bestens zu nutzen, um beim kommende Woche startenden Hartplatz-Grand-Slam-Turnier am selben Ort eine bessere Figur abzugeben. "Ich habe jetzt noch eine Woche und damit genug Zeit, die fehlenden Bausteine zusammenzubauen und hoffe, dass ich dann besser performe", betonte Thiem.

Zu große Sorgen wegen des klassischen Fehlstarts macht sich Österreichs Aushängeschild nicht. "Es ist nie schön oder gut für das Selbstvertrauen, 2:6,1:6 zu verlieren, ich habe aber eigentlich die letzten Tage ganz gut trainiert, deshalb weiß ich, dass das ganz schnell wieder in die andere Richtung schlagen kann", erläuterte der Lichtenwörther. Seine davor letzte Partie auf der Tour hatte er am 22. Februar im Viertelfinale von Rio de Janeiro absolviert. "Es war das erste Wettkampfmatch nach langer Zeit, und ich bin generell keiner, der gut startet nach so langer Wettkampfpause. Ich habe immer meine Problemchen, deshalb beunruhigt mich das nicht wirklich", blieb Thiem gelassen.

"Habe mich bei keinem einzigen Schlag richtig wohlgefühlt"

Völlig überraschend kam die glatte Niederlage aufgrund Thiems starken Auftritten bei diversen Exhibitions im In- und Ausland, die als Überbrückung der langen Turnierpause vielerorts ins Leben gerufen worden waren. "Ein Wettkampfmatch ist nicht zu vergleichen mit einer Exhibition. Das ist etwas ganz anderes, die Anspannung ist eine ganz andere", versicherte Thiem. Der Cincinnati-Event bleibt ihm damit neuerlich nicht positiv in Erinnerung, nachdem er 2018 und 2019 dort wegen viraler Infekte pausieren hatte müssen.

Gegen Krajinovic fand Thiem nie zu seinem gewohnten Spiel und stand somit auf verlorenem Posten. Bei Aufschlag des Weltranglisten-32. machte er in der ganzen Partie nur zwei Punkte, ein Break war da in weiter Ferne. "Eigentlich habe ich mich von Anfang an bei keinem einzigen Schlag richtig wohlgefühlt, Probleme mit dem Timing gehabt, und gefühlt sind auch relativ wenig erste Aufschläge gekommen", analysierte Thiem. Nur zwei gewonnene Punkte beim Return würden zudem eigentlich eh schon alles sagen.

Der zum Auftakt gegen den italienischen Qualifikanten Salvatore Caruso siegreich gebliebene Krajinovic nahm seinem Gegner je zweimal pro Satz den Aufschlag ab und durfte über den erst zweiten Matchsieg gegen einen Top-Ten-Spieler jubeln. "Ich bin sehr gut gestartet, habe sehr aggressiv gespielt, und Thiem hat nicht gut gespielt. Alles ist für mich gelaufen, ich habe mir den Sieg verdient", resümierte der 28-Jährige.

Zverev scheiterte an Murray

Das erste Duell mit Thiem auf der Tour wird ihm somit noch lange in Erinnerung bleiben. Das endete übrigens genauso wie das zuvor einzige Aufeinandertreffen der Beiden auf Challenger-Ebene - allerdings mit anderem Sieger. 2013 hatte Thiem auf dem Weg zum Challenger-Titel in Casablanca im Halbfinale gegen Krajinovic mit 6:2,6:1 gewonnen.

Krajinovic bekommt es nun mit dem ungarischen Qualifikanten Marton Fucsovics zu tun, der mit einem 7:5,4:6,6:2 gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow ebenfalls für eine Überraschung sorgte.

Noch überraschender kam das Aus von Alexander Zverev. Der Deutsche unterlag dem mittlerweile 33-jährigen Ex-Ranglistenersten Andy Murray mit 3:6,6:3,5:7. Für den aufgrund von Rückenproblemen auf Position 134 zurückgefallenen Schotten war es der erste Sieg gegen einen Top-Ten-Akteur seit Mai 2017.

Über einen Favoritensieg durfte sich hingegen Novak Djokovic freuen. Der topgesetzte Serbe setzte sich in der 2. Runde des mit 4,674 Millionen Dollar dotierten Turniers auf der Anlage in Flushing Meadows gegen den Litauer Ricardas Berankis mit 7:6(2),6:4 durch.

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