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Emotionale Szenen bei großer Thiem-Doku

Neue Thiem-Doku beschert spannende und emotionale Einblicke:

Emotionale Szenen bei großer Thiem-Doku Foto: © getty

Begeistert äußerte sich Dominic Thiem nach der Vor-Premiere der großen TV-Dokumentation „Der Thiem-Spirit“ im Filmmuseum in der Albertina am Mittwochabend.

„An einige Szenen konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Da kommen sehr viele schöne Erinnerungen wieder hoch“, meinte ein berührter Thiem nach der 52 Minuten langen Doku, die am 29. Juli auf ServusTV ausgestrahlt wird (20:15 Uhr).

Ein halbes Jahr wurde der 25-jährige Niederösterreicher auf der ATP-Tour von einem TV-Team begleitet („Ich hab die Kamera teilweise ausgeblendet“), um die Erlebnisse des Weltranglisten-Vierten in seinem Alltag so gut wie möglich einzufangen und einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können.

„Es sind sehr viele positive Sachen in diesem halben Jahr passiert. Es ist sehr schön, dass das alles festgehalten ist – ich werde mir das sicher noch öfter anschauen“, so Thiem, dessen Familie auch einige Heim-Videos aus der Kindheit des heutigen Welt-Stars zur Verfügung stellte.

Mit Fliegenpracker gegen Luftballon

So sieht man Thiem als Einjährigen, wie er mit einem Fliegenpracker einen Luftballon malträtiert und wie er als Vierjähriger mit zwei Schlägern in der Hand auf den Tennisplatz im heimischen Lichtenwörth spaziert. „An die Fliegenklatsche kann ich mich nicht erinnern. Es gibt sie aber noch. Ich sehe sie immer, wenn ich bei meinen Großeltern essen bin“, lächelt der bodenständige Niederösterreicher.

Besonders emotional sind jene Szenen, in denen Eltern und Großeltern auf die Anfänge der Karriere zurückblicken. Als sich sein Großvater im Interview an den ersten internationalen Titel des 10-jährigen Dominic zurückerinnert, werden nicht nur die Augen des Seniors feucht.

„Es war sehr emotional für mich“, gab auch Thiem selbst zu. „Wenn ich sehe, wie ich den Matchball gegen Djokovic verwandle – das kommt da alles noch mal hoch.“

Freundin Kiki gibt Einblicke ins Privatleben

Im Schlussteil des Films kommt auch Freundin Kristina Mladenovic zu Wort, die ihren Lebenspartner als „einzigartigen und sehr bodenständigen Charakter“ bezeichnet. Außerdem gibt sie Einblick in das erste Kennenlernen der beiden.

Mit der gleichaltrigen Französin, die selbst eine Weltklasse-Spielerin ist, ist Thiem mittlerweile seit über zwei Jahren liiert.

Der Hauptgrund ist, dass sie das Gleiche macht wie ich. Der komplette Stress fällt weg, wenn ich fünf Wochen wohin fliege, weil sie das genauso gemacht.

Thiem über Liebes-Geheimnis

Warum es mit „Kiki“ so gut läuft, ist für den zweifachen French-Open-Finalisten leicht erklärt: „Der Hauptgrund ist, dass sie das Gleiche macht wie ich. Der komplette Stress fällt weg, wenn ich fünf Wochen wohin fliege, weil sie das genauso gemacht.“

„Zudem haben wir immer die gleichen Gesprächsthemen, weil wir uns beide im Tennis sehr gut auskennen.  Dadurch gehen uns auch nie die Themen aus und wir können immer über etwas reden“, schätzt Thiem den regen Austausch untereinander.

Schwierige Trennung von Bresnik

Zudem könne nicht jeder nachvollziehen, wie sich ein Spitzensportler nach seinen Matches fühlt: „Wir wissen zudem immer, wie man den anderen behandeln muss – sei es, um einen Sieg zu feiern oder um bei einer Niederlage zu trösten. Das ist sehr, sehr schön.“

Nicht ausgespart wird in der Doku auch Langzeit-Coach Günter Bresnik, von dem sich Thiem nach über 15 Jahren Zusammenarbeit im Frühjahr diesen Jahres trennte.

„Das war sehr schwierig für mich. Ich hatte noch keine längere Beziehung als zu ihm. Das war die mit Abstand schwierigste Trennung, die ich bis jetzt hatte. Es hat sich in den letzten 15, 16 Jahren sehr viel aufgebaut und wir haben sehr viele Erlebnisse auf und abseits des Platzes gehabt. Andererseits ist es im Sport ganz normal, dass solche Trennungen passieren, auch nach solch langer Zusammenarbeit. Deshalb ist es gut, so wie es jetzt ist“, sagte Thiem, dessen neuer Coach Nicola Massu ebenfalls bei der Vor-Premiere zu Gast war.

Nächste Woche nach Hamburg

Sportlich geht es für Thiem in der kommenden Woche beim ATP-500-Turnier in Hamburg weiter. Danach steht noch der Sandplatz-Klassiker in Kitzbühel auf dem Programm, ehe es zur US-Hardcourt-Saison geht.

Nach dem frühen Aus in Wimbledon trainierte er eine Woche mit Vater Wolfgang, am vergangenen Samstag stieß Massu in der Südstadt dazu. Der Chilene wird den Niederösterreicher mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im Jahr 2020 weiter betreuen.

Im Training habe er vor allem „an ein paar technischen Sachen“ bei der Rückhand gearbeitet. Thiem will die Bälle im Aufsteigen besser nehmen, um mehr in den Platz reinsteigen zu können.

Fit wie nie zuvor

Da er in den vergangenen sechs Wochen gerade mal ein Match bestritt, fühlt er sich so fit wie nie zuvor für die zweite Jahres-Hälfte, die ihm in der Vergangenheit immer wieder einige Durchhänger bescherte.

„Man kann aber nie wissen, was passiert“, zeigt sich Thiem mit gedämpftem Optimismus. Da sein Körper aber nicht andauernd am Limit sei, sei das Risiko einer Verkühlung deutlich kleiner. Derartige Infekte hätten Thiem in den letzten Jahren immer wieder zurückgeworfen.

Hinzu kommt der von Massu organisierte Fitness-Coach Duglas Cordero, der Thiem regelmäßig auf der Tour begleitet. Zuvor habe Thiem die Fitness-Einheiten immer blockweise während den Turnierpausen abgewickelt. „Jetzt kriege ich jeden Tag Programm, was ich zu tun habe“, sieht er auch in diesem Punkt eine Verbesserung.

Thiem fühlt sich in jedem Fall bereit für neue Taten. Schließlich soll es zum „Thiem-Spirit“ auch irgendwann einmal eine Fortsetzung geben. „Ich hoffe, dass es nicht der letzte Teil war“, sagt Thiem mit einem schelmischen Grinsen.

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