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Thiem & Co. über Nadal-Vorschlag skeptisch

Dominic Thiem & Co. zweifeln an der Regel-Revolution.

Thiem & Co. über Nadal-Vorschlag skeptisch Foto: © GEPA

Für Aufsehen sorgte in der vergangenen Woche der Vorschlag Rafael Nadals, in Zukunft auf den zweiten Aufschlag beim eigenen Service zu verzichten.

"Das wäre keine blöde Idee. Man muss es einfach versuchen und dann beurteilen, ob diese Maßnahme sinnvoll ist", sagte der 32-Jährige dem Sportmagazin "Socrates".

Der Vorstoß des Weltranglisten-Ersten blieb freilich auch den Stars bei den Erste Bank Open nicht verborgen. „Natürlich habe ich das gelesen“, gestand Dominic Thiem auf Nachfrage von LAOLA1.

Der Niederösterreicher zeigt sich allerdings skeptisch: „Es ist eine lustige Idee, aber sehr unrealistisch.“

Nadals Hauptargument für die Regel-Revolution ist dessen Angst vor einer Dominanz der Aufschlag-Kanonen. „Ich befürchte, dass sich die Sportart in Zukunft nur noch über den Aufschlag definieren wird. Und das wäre gefährlich“, meinte der Spanier.



Für Thiem ist dieser Gedankengang teilweise nachvollziehbar: „Irgendwie hat er schon auch recht, weil auf Indoor und schnelleren Belägen ist es sehr aufschlaglastig. Da muss man schon aufpassen, dass es nicht überhandnimmt. Ich glaube aber, dass es unrealistisch ist, dass es nur mehr einen Aufschlag gibt.“

Knowle: "Irgendwann ist es genug"

Doppel-Spezialist Julian Knowle, in der Stadthalle als Sky-Experte im Einsatz, sieht diese Gefahr nicht gegeben.

„Meiner Meinung nach, hat man in den letzten Jahren genug gemacht, um das Tennis immer langsamer und langsamer zu machen. Irgendwann ist es genug. Es gibt heutzutage schon kaum mehr Serve-and-Volley-Spieler“, erinnert sich der 44-jährige Vorarlberger im Gespräch mit LAOLA1 vor allem an die 90er Jahre zurück, als auf Rasen und in der Halle gänzlich andere Spieler-Typen zu sehen waren, als es heute der Fall ist.

„Natürlich will man auch Ballwechsel sehen, wenn man aber nur mehr diese langen Grundlinien-Rallys sieht, ist das auch nicht gut. Der Mix macht es aus. Das macht das Tennis spannend. Deshalb halte ich auch wenig davon“, so Knowle, der es nach seiner Ellbogen-Operation noch einmal auf der ATP-Tour probieren.

Nishikori: "Mir würde es helfen"

„Aus meiner Sicht würde ich aber auch den Vorschlag machen, im Doppel ohne Aufschlag zu spielen. Dann könnte ich auch noch länger spielen. Ich werde es einmal einwerfen, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich auch so ein offenes Ohr bekomme wie Nadal“, scherzt der US-Open-Sieger von 2007.

Ähnlich uneigennützig sieht es auch Kei Nishkori gegenüber LAOLA1: „Meinem Spiel würde es vielleicht helfen, weil ich nicht so gut serviere wie ein John Isner. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das wirklich umgesetzt wird.“

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