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Valverde schnappt sich Gold

Der Spanier triumphiert bei der Rad-WM in Innsbruck.

Valverde schnappt sich Gold

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Der Spanier Alejandro Valverde hat am Sonntag das Herren-Straßenrennen (258 km) der Rad-WM in Innsbruck gewonnen.

Der Routinier mit Dopingvergangenheit setzte sich in einem Vierer-Sprint vor Romain Bardet (FRA), Michael Woods (CAN) und Tom Dumoulin (NED) durch. Für Valverde ist es nach mehreren Silber- und Bronzemedaillen der erste WM-Titel. 2006 in Salzburg war er Dritter geworden.

Michael Gogl belegte als bester Österreicher Platz 45. Der slowakische Titelverteidiger Peter Sagan musste beim abschließenden Höhepunkt der Titelkämpfe mit 4.700 Höhenmetern wie viele andere aufgeben.

Die Österreicher hatten sich früh im 258-km-Rennen mit 4.681 Höhenmetern an vorderster Front gezeigt, doch am Ende war der angepeilte Top-Ten-Platz außer Reichweite. "Wenn bei einem Sieben-Stunden-Rennen einige Prozent fehlen, kann es ein böses Ende nehmen", sagte Konrad. Er habe auf er letzten Runde Krämpfe bekommen und abreißen lassen müssen. "Ich hatte einen guten Tag, bis auf die letzte Rennstunde", meinte der 26-jährige Niederösterreicher enttäuscht.

Der Siebente des Giro d'Italia war bis dahin von Michael Gogl unterstützt worden, während Lukas Pöstlberger, Georg Preidler, Georg Mühlberger und Felix Großschartner schon zuvor ausgestiegen waren. Der Oberösterreicher Gogl kämpfte sich mit 5:56 Minuten Rückstand ins Ziel und sprach danach von einem seiner härtesten Tage auf dem Rad.

Gogl: "Habe Krämpfe bekommen"

"Ich habe versucht, Patrick gut zu positionieren, aber selbst auch Krämpfe bekommen", erklärte der 24-jährige Gogl. "Er konnte nicht mehr treten, ich habe mich noch ins Ziel gekämpft. Wir können uns nichts vorwerfen, es war ein brutal hartes Rennen."

Geschätzte 200.000 Zuschauer an der Strecke hatten den Höhepunkt der Titelkämpfe zu einem Rad-Fest gestaltet, war fehlte war nur die erhoffte gute Platzierung eines Lokalmatadors. Wie von Klassikern oder der Tour de France bekannt, säumten die Fans in dichten Reihen vor allem die Schlüsselstelle des Olympia-Kurses entlang des Anstiegs über Aldrans und Lans nach Igls. Doch genau dort, wo Tage zuvor Laura Stigger ihren Angriff zum Juniorinnen-Gold gestartet hatte, mussten die ÖRV-Herren ihre Hoffnungen begraben.

Jubeln durfte einer der Topfavoriten. Valverde setzte sich im Vierer-Sprint vor dem Franzosen Romain Bardet und dem überraschend starken Kanadier Michael Woods durch, der im finalen Anstieg zur Höttinger Höll mit das Tempo bestimmt hatte. Dem auf dem letzten Kilometer aufschließenden Tom Dumoulin blieb nur der vierte Rang.

Valverde gehört noch einer früheren, umstrittenen Generation des Radsports an und auch in seiner erfolgreichen Karriere scheint ein unrühmliches Kapitel auf. Den italienischen Anti-Doping-Jägern ist es zu verdanken, dass ihm durch einen DNA-Abgleich eine Zusammenarbeit mit dem u.a. Blutdoping praktizierenden spanischen Arzt Eufeniamo Fuentes 2006 nachgewiesen und er 2010 für zwei Jahre gesperrt wurde.

Seither hat Valverde wieder unzählige Siege gefeiert, am Sonntag hängte ihm Triple-Weltmeister Peter Sagan, der das Rennen aufgab, die Goldmedaille um. Valverde nahm die Ehrung mit Tränen in den Augen entgegen. Seit 2003 hatte er bei Weltmeisterschaften zweimal Silber und viermal Bronze geholt, zuletzt 2014. "Ich habe viele Jahre gekämpft, jetzt habe ich es endlich geschafft", sagte der Profi des Movistar-Teams.

Sagan hatte auf der schwierigen Strecke im Anstieg nach Igls schon 100 Kilometer vor dem Ziel abreißen lassen. Wenig später stieg der 28-jährige Slowake vom Rad. Da waren Preidler und Pöstlberger, die in der von den Österreichern überraschend offensiv bestrittenen ersten Phase viel Führungsarbeit geleistet hatten, nicht mehr dabei. Großschartner und Mühlberger mussten später, aber doch schon rund 75 Kilometer vor dem Ziel den Belastungen Tribut zollen.

 

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