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Kiesenhofer bei der Zeitfahr-WM in den Top 10

Starke Vorstellung der Olympiasiegerin, 3. Titel für Ellen van Dijk.

Kiesenhofer bei der Zeitfahr-WM in den Top 10 Foto: © GEPA

Starke Vorstellung der österreichischen Rad-Olympiasiegerin zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Australien.

Anna Kiesenhofer, die beim Straßenrennen der Sommerspiele in Tokio am 25. Juli 2021 völlig überraschend die Goldmedaille eroberte, darf sich bei der Rad-WM in Wollongong nahe der australischen Olympia-Metropole Sydney über einen zehnten Endrang freuen.

Die 31-jährige Niederösterreicherin, die nach ihrem Olympia-Coup ins Profilager wechselte und zuletzt bei der Vuelta der Frauen in Spanien am Start war, untermauerte im WM-Einzelzeitfahren über 34,2 km ihre aktuell starke Form. Während Kiesenhofer auf dem hügeligen Kurs ihr bestes WM-Ergebnis im Kampf gegen die Uhr erobert, kämpft das österreichische Team mit gröberen Corona-Problemen.

Ellen van Dijk erobert dritten WM-Titel im Zeitfahren

Kiesenhofer kommt 1:57 Minuten hinter Weltmeisterin Ellen van Dijk ins Ziel. Die 35-jährige Niederländerin erobert in Australien ihre insgesamt dritte WM-Goldmedaille. Die Titelverteidigerin im Zeitfahren sichert sich den dritten WM-Titel im Kampf gegen die Uhr nach 2013 und 2021.

Van Dijk triumphierte bei perfekten Bedingungen auf einem attraktiven Rundkurs in der 260.000 Einwohnerstadt südlich von Sydney 13 Sekunden vor Lokalmatadorin Gravce Brown. Die Bronzemedaille holt sich die Schweizerin Marlen Reusser, die für die 34,2 km 42 Sekunden länger benötigt als van Dijk.

Um Kiesenhofers starke Leistung einzuordnen, lohnt sich ein Blick auf das Endergebnis, in dem die Straßen-Olympiasiegerin im WM-Zeitfahren noch vor der besten Französin und der besten Fahrerin aus Deutschland ins Ziel kommt.

Als beste Italienerin verpasst Vittoria Guazzini mit 52 Sekunden Rückstand auf van Dijk eine Medaille um 10 Sekunden. Die Plätze fünf und sechs gehen an die US-Fahrerinnen Thomas Leah (+1:19 Min.) und Kristen Faulkner (+1:26 Min.).

Vor Kiesenhofer klassieren sich noch Annemiek van Leuten (NED/+1:43) als Siebte sowie Georgia Baker (AUS/+1:47) und Lotte Kopecky (BEL/+1:50).

Corona! Christina Schweinberger verzichtet auf einen Start

Die Tirolerin Christina Schweinberger trat aufgrund leichter Symptome und eines positiven Tests ihrer Schwester und Zimmerkollegin Kathrin nicht im Zeitfahren an.

Bei ihr selbst wurde der Virus am Sonntag nicht nachgewiesen, ein ÖRV-Betreuer wurde aber positiv getestet. Außerdem sitzt Lukas Pöstlberger in Belgien in Covid-Quarantäne fest.

"Wir hoffen, dass dies die einzigen Fälle bleiben. Intern habe ich nach den positiven Selbsttests sogar strengere Maßnahmen vorgegeben, als es die UCI uns vorgeschrieben hat", erläutert der zuständige ÖRV-Betreuer Stefan Sölkner.

Österreichs Team wird bei der Mixed-Staffel wohl fehlen

Aufgrund der Corona-Umstände droht im Teamzeitfahren die Zuschauerrolle. "Auf einen Antritt in der Mixed-Staffel am Mittwoch werden wir wohl verzichten müssen. Aktuell gehen wir davon aus, dass uns mit Christina und Kathrin Schweinberger zwei Starterinnen fehlen, und mit Pöstlberger ist auch einer der drei Männer betroffen, der gar nicht nach Australien anreisen kann", so Sölkner.

Nachnominierungen sind eher ausgeschlossen. "Das ist natürlich absolut nicht der Auftakt, den wir uns erhofft haben. Die Koordinierung des Aufgebotes so weit weg von Österreich ist eine große Herausforderung, in Verbindung mit Corona noch größer", erklärte ÖRV-Präsident Harald Mayer.

Kiesenhofer bilanziert ihr Abschneiden äußerst positiv

In Anbetracht der Covid-Unannehmlichkeiten rückt das gute Abschneiden von Kiesenhofer etwas in den Hintergrund.

"Es geht in die richtige Richtung. Ich wusste, dass ich das draufhabe. Ich verspüre viel Potenzial in dieser Disziplin, und ein zehnter Platz auf einem Kurs, der alles andere als zugeschnitten auf mich ist, stimmt mich sehr positiv", bilanziert Kiesenhofer, die ursprünglich auch noch das Mixed-Zeitfahren hätte bestreiten wollen.

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