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Ö-Tour als Kletterspektakel - Jungstar Del Toro im Fokus

Auch die heimischen Teams sollen bei der Tour of Austria Akzente setzen.

Ö-Tour als Kletterspektakel - Jungstar Del Toro im Fokus Foto: © getty

Die am Mittwoch in Steyr beginnende Tour of Austria kann mit prominenten Namen, aussichtsreichen Österreichern und massig Höhenmetern aufwarten.

Besonders bemerkenswert ist der Start von Isaac del Toro. Der Mexikaner ist einer der vielversprechendsten Jungstars der internationalen Szene. Im Mai glänzte der 21-Jährige beim Giro d'Italia als Gesamtzweiter. Sein UAE-Rennstall mit Felix Großschartner ist eines von sieben World-Tour-Teams im Feld der Österreich-Radrundfahrt.

Nicht nur Del Toros auch heuer wieder weltweit tonangebende Mannschaft aus den Emiraten schickt starke Kletterer nach Österreich. Auch das EF-Team mit Esteban Chavez oder Lidl-Trek um Patrick Konrad und Lennard Kämna werden kräftig mitmischen. Ebenso die Mannschaften von Ineos oder Jayco.

Großschartner und Konrad liebäugeln mit Heimsieg

Mit dem Vorjahresvierten Großschartner und Ex-Tour-de-France-Etappensieger Konrad machen sich zwei Österreicher Hoffnungen auf den Gesamtsieg. Großschartner tritt mit dem Giro-Sensationsmann Del Toro und renommierten Helfern an seiner Seite an.

Konrad hat in seinem Team neben Paul Verbnjak auch den spanischen MotoGP-Fahrer Aleix Espargaro an Bord. "Vor den heimischen Fans zu gewinnen, wäre ein Traum. Und es wäre generell wieder an der Zeit, dass ein Österreicher ganz oben steht - ich würde es jedem gönnen", sagte Konrad.

Der letzte Heimsieg gelang Riccardo Zoidl 2013, ebenso überfällig ist ein österreichischer Etappenerfolg. Der bis dato letzte gelang Lukas Pöstlberger 2015. Wie die rot-weiß-roten World-Tour-Profis wollen auch die fünf heimischen Rennställe gegen die Topteams Akzente setzen.

Hrinkow-Routinier Zoidl oder der heuer bei mehreren internationalen Nachwuchsrennen aufgefallene Marco Schrettl aus dem Tirol-Team sind Anwärter dafür.

Fünf Etappen, drei Bergankünfte

Die von Direktor Thomas Pupp und dem neuen OK-Chef Rupert Hödlmoser geleitete Tour führt auf fünf Etappen über 700 km mit fast 14.000 Höhenmetern nach Feldkirch. Im Alpendorf von St. Johann, am Gaisberg und am Kühtai warten Bergankünfte.

"Die Profile und Gesamtkilometer sind kürzer als in den letzten Jahren, dafür aber anspruchsvoller. Wir wollen dadurch die Tour of Austria auch für die Zuschauer noch attraktiver gestalten. Ich erwarte mir eine schöne Rundfahrt, ein begeistertes Publikum und eine möglichst unfallfreie Tour durch Österreich", sagte Pupp.

Mit Letzterem sprach er das tragische Vorjahr an, als André Drege in der Abfahrt vom Großglockner bei einem Sturz tödlich verunglückte.

Nach dem Unfalltod des Norwegers ging die Rundfahrt 2024 mit einer kurzen Kondolenzfahrt des geschockten Feldes in Tirol traurig zu Ende. Die Schlussetappe auf das Kühtai fiel aus.

Im Zuge der nicht erst wegen des tragischen Unglücks andauernden Sicherheitsdebatte im gesamten Radsport sind die Vorkehrungen weiter ausgebaut worden. Um beispielsweise die Absicherung der Strecke weiter zu verbessern, setzt man nun auf LED-Anzeigen eines auf Radrennen spezialisierten Unternehmens. Auch die Zusammenarbeit mit Veloviewer zur Streckenplanung soll sich positiv auswirken.

Königsetappe mit Kühtai-Doppel

Der Großglockner fehlt diesmal ebenso im Programm wie das ebenfalls schon oft befahrene Kitzbüheler Horn. Dafür geht es am zweiten Tag zum wiederholten Mal über den drei Kilometer langen Schlussanstieg ins Alpendorf oberhalb von St. Johann. Tags darauf wartet ein schwieriger Schlussanstieg über 7,6 km auf den Gaisberg.

Die Königsetappe geht am vierten Tag von Innsbruck aus in Szene. Dabei muss das Feld zweimal auf das Kühtai in 2.000 m Seehöhe. Zunächst über lange 23 km von Kematen aus und nach der Abfahrt aus dem Ötztal noch einmal über den zweigeteilten Anstieg mit zehn bzw. sechs Kilometern bergauf.

Der Schlusstag in Vorarlberg bringt mit Furkajoch, Faschina und Dünserberg weitere drei Bergwertungen und verspricht damit Spannung bis zum Schluss.


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