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Pernsteiner verpasst Sieg am Horn nur knapp

Dafür mischt der Niederösterreicher in der Gesamtwertung der Ö-Tour ganz vorne mit.

Pernsteiner verpasst Sieg am Horn nur knapp Foto: © GEPA

Nur ganz knapp verpasst Hermann Pernsteiner am Montag auf der dritten Etappe der Österreich-Rundfahrt den Sieg am Kitzbüheler Horn.

Der Niederösterreicher vom Team Bahrain muss sich dem Belgier Ben Hermans nur um neun Sekunden geschlagen geben.

Damit ist er auch im Gesamtklassement erster Verfolger von Hermans, der nur 18 Sekunden vor dem 27-Jährigen liegt.

Zweitbester Österreicher wird der ehemalige Rundfahrts-Sieger Riccardo Zoidl (Felbermayr Wels) als Zwölfter (+1,03 Minuten).



"Mein Team war einfach nur großartig"

"Es hat sehr gut gepasst, ich habe mich heute gut gefühlt. Mein Team war einfach nur großartig, meine Kollegen haben mich bis zur 2-km-Marke gebracht", sagte Pernsteiner, der im immens steilen Schlussanstieg lange vom bisherigen Spitzenreiter Giovanni Visconti als Tempomacher unterstützt worden war.

Die Lücke nach der entscheidenden Attacke von Hermans einen Kilometer vor dem Ziel beim Alpenhaus auf 1.670 m Seehöhe habe er leider nicht mehr schließen können.

"Ich habe noch alles rausgeholt, es war dann im Ziel ganz knapp. Aber mit dem zweiten Platz bin ich zufrieden", meinte der 55 kg leichte Kletterspezialist aus der Buckligen Welt.

Erster Saisonerfolg für Hermans

Im 7,5 km langen Anstieg auf sich allein gestellt war hingegen Hermans gewesen. Der seit heuer für das Zweitliga-Team Israel Cycling Academy fahrende Routinier jubelte bei idealem Wetter mit kühlen Temperaturen über seinen ersten Saisonerfolg.

"Ich habe mit den Top Ten gerechnet, mit dem Sieg habe ich mich aber selber überrascht", sagte der 32-Jährige, der die Auffahrt mit 29:23 Minuten in der drittbesten Zeit der Geschichte absolviert hatte.

2015 war der Ex-BMC-Profi schon einmal Zweiter auf dem Horn und im Endklassement der Tour gewesen. Die Streckenkenntnis sei ein Vorteil gewesen, deshalb habe er im Gegensatz zu erfolglosen Versuchen Anderer erst spät attackiert, erläuterte Hermans. Mit dem Thema Gesamtsieg will er sich noch nicht beschäftigen. "Wir werden sehen, ich wollte meinen ersten Saisonsieg, das Kitzbüheler Horn ist ein wirklich sehr schöner Erfolg."

Zoidl ist nicht unzufrieden

Hermans sieht nach wie vor die stark besetzte Bahrain-Truppe mit Pernsteiner, die die ersten beiden Etappen gewonnen hatte, in einer besseren Position. "Wir haben kein so gutes Team wie Bahrain, aber man braucht auch Erfahrung und das nötige Glück."

Auch Pernsteiner weiß um die Bedeutung einer starken Mannschaft. "Das kann sicher den Ausschlag geben, aber schauen wir einmal, wie die nächsten Tage laufen", meinte der heuer im Grand Prix Lugano siegreiche Niederösterreicher.

Lediglich acht Sekunden hinter Pernsteiner lauert im Gesamtklassement der Italiener Dario Cataldo (Astana) auf Rang drei. Dahinter folgt je 40 Sekunden zurück das Schweizer Team-Vorarlberg-Duo Matteo Badilatti und Patrick Schelling.

Riccardo Zoidl büßte als Zwölfer und zweitbester Österreicher über eine Minute ein. "Das ist nicht super-super, aber es ist okay. Nach Rang 25 mit über vier Minuten Rückstand im Vorjahr bin ich echt zufrieden", sagte der Rundfahrtsieger von 2013 über seinen Auftritt auf dem ungeliebt steilen Anstieg und gab sich kämpferisch. "Die nächsten Berge liegen mir mehr und ich kann auf alle Fälle zurückschlagen", so der 30-Jährige aus der Felbermayr-Mannschaft.

Noch mehr Zeit als Zoidl büßte der als Mitfavorit gehandelte Südafrikaner Louis Meintjes (Dimension Data) als 15. ein. Drittbester Österreicher ist nach Rang 22 Daniel Geismayr (Team Vorarlberg) an der 20. Stelle. Der Mountainbiker hat im Gesamtklassement aber schon fast drei Minuten aufzuholen.

Mit den knappen Zeitabständen von 50 Sekunden unter den Top Ten brachte das Horn, das zum bereits 19. mal in Serie als Etappenziel fungierte, im Kampf um das rote Führungstrikot noch lange keine Vorentscheidung. Denn nach der Dienstag-Etappe von Kitzbühel nach Prägraten warten noch weitere drei Bergankünfte wie der Großglockner (5. Etappe) und der Sonntagberg (7.).

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