"Ich glaube, die Zeit, wo man sagt, Dabeisein ist alles und Hauptsache gesund, ist schon lange her. Obwohl ich durchaus eine Ader habe für diesen Zugang. Aber man kann sich nicht ganz entziehen, es ist doch ein Wettbewerb der Besten. Für Österreich als kleines Land im Sommersport ist es so, dass immer schon viel passen muss." Ein paar zählen zu den Besten, aber da und dort seien auch Überraschungen möglich.
Kogler will im Schnitt der letzten Spiele sein
Zu den Medaillenerwartungen meinte er: "Bis jetzt habe ich immer gedacht, ist das jetzt das Wichtigste der Welt? Aber es hat natürlich eine gewisse Mindestbedeutung. Ein statistischer Zugang wäre zwei, drei, vier Medaillen, dann bist du im Schnitt der letzten Spiele. So viel Diplomatie muss sein."
Auf die Frage, ob er sich aus der Ferne einmischen werde, wie es in der Vergangenheit von der Sportpolitik passiert ist, als die ÖOC-Sportler unter den Erwartungen blieben, erklärte er: "Ich werde die Spiele in erster Linien als Beobachter und Fan verfolgen. Zurufe halte ich für problematisch, auch die Hüftschuss-Analysen für Erfolg oder Nichterfolg. Es ist nicht gut, Zurufe zu starten, die Erwartungsdruck erzeugen."
Es wäre gut und schön, wenn man sich im Durchschnitt einpendeln könnte, also zwei bis vier Medaillen. "Aber man muss aufpassen mit der - in der Politik würde man sagen - Erwartungssteuerung." 2004 habe man sehr erfolgreiche Spiele gehabt. Aber ob man deshalb in diesem Ausmaß eine bessere Sportnation gewesen sei als dann, wenn es mal null Medaillen gewesen seien, vor dem Schluss warne er.
Aufgrund der Entscheidungen in der europäischen Nacht bzw. am Vormittag werde er einiges "im Büro neben der Arbeit" mitverfolgen. Die Leichtathletik interessiere ihn immer sehr, der Diskuswurf mit Lukas Weißhaidinger werde spannend werden. Tischtennis, Judo, Mountainbike, Segeln zählte er als weitere Sportarten auf, wo sich was ausgehen könne. Die Impfquote von 83 Prozent unter den ÖOC-Sportlern wünscht er sich für ganz Österreich. "Mit 83 Prozent wären wir super heraußen."