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Auböck um Olympia-Medaille: "Alles kann passieren"

Felix Auböck schwimmt in der Nacht auf Sonntag um die erste ÖOC-Medaille in Tokio.

Auböck um Olympia-Medaille: Foto: © GEPA

Felix Auböck kämpft bei den Olympischen Spielen in Tokio um die erste Medaille für Österreich. 

Der Niederösterreicher überzeugte am Samstag im Vorlauf über 400 m Kraul mit österreichischem Rekord von 3:43,91 Min. und der insgesamt zweitbesten Zeit. Das Finale der Top acht ist für Sonntag um 3.30 Uhr angesetzt (im LIVE-Ticker). Es wird die erste Medaillenentscheidung mit österreichischer Beteiligung bei diesen Spielen, auch die erste olympische Auböcks überhaupt.

"Das Ziel (Finale, Anm.) ist geschafft. Ich bin zufrieden mit der Zeit, endlich Bestzeit seit vier Jahren über 400 m Kraul. Der erste Schritt ist mal getan", sagte Auböck nach seinem Vorlauf im ORF-Interview. "Das ist immer nur der nächste Schritt, den ich machen muss, um eine Topplatzierung zu erreichen. Das Rennen kann ein ganz anderes sein, die Pause ist relativ kurz. Das einzige, was ich kontrollieren kann, bin ich selbst im Moment. Das heißt, jetzt volle Konzentration nur auf mich bis zum Finale."

Über Medaillenchancen will der 24-Jährige nicht spekulieren. "Bei Olympischen Spielen kann immer alles passieren, der Olympiasieger über 400 m Lagen mit Jahresweltbestleistung hat es nicht ins Finale geschafft. Das Finale kann schon wieder ein ganz anderes Rennen sein."

Auböck: "Das sind Spielchen, die tun einem ganz schön weh"

Der 24-Jährige verbesserte seine 2017 bei den Weltmeisterschaften in Budapest fixierte bisherige nationale Topmarke um 0,28 Sek. Auböcks bisher beste olympische Platzierung war Rang 18 über 200 m Kraul 2016 in Rio de Janeiro. Seine nunmehrigen Gegner um die Medaillen sind: Henning Mühlleitner (GER), Gabriele Detti (ITA), Elijah Winnington, Jack McLoughlin (beide AUS), Kieran Smith, Jake Mitchell (beide USA) und Ahmed Hafnaoui (TUN).

Österreichs aktuell erfolgreichster Schwimmer teilte sich sein Rennen im Vorlauf sehr gut ein, war auch von Beginn weg unter seinen Durchgangsmarken vom bisherigen OSV-Rekord. Der EM-Dritte Danas Rapsys schlug ein hohes Anfangstempo an, der Litauer verpasste den Endlauf letztlich ebenso wie Europameister Martin Maljutin (ROC). So vertreten neben Auböck nur Detti und Mühlleitner Europa im Medaillenkampf. Der Deutsche überraschte mit der schnellsten Zeit, distanzierte Auböck um 0,24 Sek.

Die hohe Schlagzahl von Rapsys hat der OSV-Athlet merkbar gespürt, musste er doch einigermaßen mitgehen. "Das hat schon ganz schön wehgetan. Natürlich ist das eine schwere Sache, wenn du jemanden siehst, der neben dir so vorbeizieht. Natürlich sind das Spielchen, die tun einem ganz schön weh, wenn man denkt, ob man jetzt zu langsam ist oder er einfach zu schnell ist. Das verändert das Rennen sehr, die Charakteristik des Rennens. In der Situation heißt es einfach ruhig bleiben."

Der OSV-Athlet wie auch Detti (3:44,67) waren in diesem klar schnellsten Vorlauf des Bewerbs, alle anderen knackten die Marke von 3:45 Min. nicht. Winnington war mit der schnellsten Nennzeit des Feldes angereist, wie sein Landsmann McLoughlin kam er auf 3:45,20. Smith (3:45,25) und Mitchell (3:45,38) reihten sich knapp dahinter ein, Hafnaoui gelang sein Überraschungscoup in 3:45,68. Es ist aber zu erwarten, dass Winnington und Co. in der Entscheidung noch zulegen können - wohl aber auch Auböck.

Auböck hilft die Erfahrung

Für den in England studierenden Athleten wird es eben um seine erste Olympia-Medaille gehen, EM-Silber von Budapest im Mai war sein erster bedeutender internationaler Podestplatz. Die bisher letzte olympische Schwimm-Medaille für Rot-Weiß-Rot hat Mirna Jukic 2008 in Peking mit Bronze über 100 m Brust geholt. 2004 in Athen hatte Markus Rogan mit Silber über 100 m Rücken und 200 m Rücken zugeschlagen.

Auböck wird als Zweitschnellster der Vorläufe auf Bahn fünf in das Finale gehen. "Mir ist egal, auf welcher Bahn ich schwimme", meinte er dazu. "Natürlich habe ich es in der Mitte lieber, weil ich besser sehen kann, wie das Rennen verläuft." Seine Erfahrung vom EM-Finale habe ihm geholfen. "Das war eine tolle Erfahrung, zu wissen wie man reagieren muss in so einer Situation. Aber natürlich ist es jetzt um einiges schwieriger als es damals war. Aber ich nehme die Erfahrung und versuche es umzusetzen."

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