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Bogenschützin Baldauff mit frühem Out

Laurence Baldauff startet zwar gut, muss sich aber dann doch klar geschlagen geben.

Bogenschützin Baldauff mit frühem Out

Österreichs Bogenschützin Laurence Baldauff ist in der K.o.-Phase der olympischen Spiele in Rio de Janeiro ausgeschieden.

Die 41-jährige gewinnt im Duell mit der Inderin Bombayla Devi Laishram zwar den ersten Satz, verliert aber die nächsten drei recht klar mit 24:28, 23:27, 24:26. Am Ende heißt es 6:2 für Laishram, für Baldauff war damit in der Runde der letzten 64 Endstation.

Mit der Vorarlbergerin war erstmals seit 1984 eine Österreicherin bei Olympia im Bogenschießen dabei.

Trainer ist stolz

Österreichs Bundestrainer Samo Medved war mit seinem Schützling dennoch zufrieden. "Ich bin stolz auf Laurence, sie war gut. Sie hat alles gegeben", meinte der Slowene. In der ersten Passe hatte die 41-Jährige ihre drei Pfeile alle in den Neuner-Ring gesetzt und damit die Asiatin hinter sich gelassen. Danach fehlte Baldauff aber die Konstanz. Immerhin gelang ihr in der letzten Passe noch eine 10, eine darauffolgende 6 brachte aber die Entscheidung.

"Sie hat gewusst, dass sie die letzte Passe gewinnen muss", führte Medved auch den Druck an. "Der Sechser war dann, weil sie verkrampft hat. Du willst natürlich viel. Aber es war ganz okay. Sie war sehr ruhig, fokussiert. Nur, die andere war auch gut."" Laishram spulte ihr Pensum nach dem frühen Rückstand routiniert herunter, es sind immerhin schon die dritten Spiele der 31-Jährigen.

Schnelligkeit gegen den Wind

Für Baldauff war es hingegen das Debüt im Zeichen der Fünf Ringe. Die Windbedingungen waren wieder kritisch gewesen und zudem auch anders, als auf dem Einschießplatz. "Meine Taktik war daher, so schnell wie möglich zu schießen, weil ich wusste, dass der Wind dauernd wechselt", erklärte die Mutter des am vergangenen Samstag angereisten 20-jährigen Xavier. "Die andere hat schnell geschossen. Ich habe es aber nicht immer umsetzen können."

Baldauff zog trotzdem ein positives Resümee ihres Auftritts, zu dem auch die Platzierungsrunde vom vergangenen Freitag gehört. Da war sie unter 64 Konkurrentinnen 41. geworden. "Drei Neuner in der ersten Passe waren für den Wind echt gut. Bei der zweiten habe ich aber echt mies geschossen. Der Wind ist allerdings hoch und tief gegangen." Zudem hätten auch die vollen Tribünen einen windmäßigen Unterschied zum Training ausgemacht.

Coach blickt bereits in die Zukunft

Medved und Baldauff freuten sich, dass ihr Duell live in ORF übertragen wurde und der Coach blickte auch schon voraus, es gebe hoffnungsvollen Nachwuchs: "Vielleicht wird es nächste Olympiade besser. Das hier ist für uns ein großer Erfolg." Er wird nun zwei Wochen Urlaub einschieben, ehe am 29. August in Gallizien in Kärnten die Staatsmeisterschaften anstehen. Baldauff wird da nicht schießen, da sie noch einen Urlaub in Brasilien anhängt.

Die Spiele 2020 in Tokio wird Baldauff aber eher nicht mehr in Angriff nehmen. "Ich habe auch andere Interessen", sagte sie. "Jetzt habe ich mich ein paar Jahre um Bogenschießen wieder gekümmert. Ich war ja schon einmal zehn Jahre weg. Ich glaube, ich will diesen Aufwand gar nicht mehr so betreiben. Ich überlege mir das noch." Ende September bestreitet sie jedenfalls die Feld-WM, eine Trainerausbildung bietet ihr eine weitere Möglichkeit.

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