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Es wird ernst

Fünf Trainingslager sind absolviert. Jetzt geht es vor Rio 2016 ans Eingemacht.

Es wird ernst

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Für Clemens Doppler und Alexander Horst wird es ernst. 57 Trainingstage hat das ÖVV-Topduo bereits inter sich, insgesamt wurden auf den Kanaren und in Rio de Janeiro fünf Trainingslager absolviert.

Am Mittwoch starten die Beachvolleyballer beim Grand Slam in Moskau - eines von insgesamt sieben Turnieren, bei denen sie sich Matchpraxis für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio holen wollen.

Als reine Testläufe sieht Horst diese Turniere aber nicht: "Ich will und kann nicht verlieren!"

Die bisherigen World-Tour-Auftritte der beiden 2016 waren beim Olympia-Test in Rio sowie bei den Open in Doha und Sotschi, wo u.a. bei Flutlichtpartien in dieser Hinsicht für die Spiele geübt werden sollte, wenn es Ansetzungen erst um Mitternacht geben wird. "Leider sind wir dann bis auf ein Match untertags angesetzt gewesen", sagte Coach Robert Nowotny bei einem Medientermin vergangene Woche in Wien.

Dieser Schachzug ging damit zwar nicht ganz auf, doch im Grunde konnte das Team Doppler/Horst seine Saisonplanung nur auf den Höhepunkt im August ausrichten. Denn die Qualifikation über die Weltrangliste war schon mit der Saison 2015 so gut wie fixiert worden. Mit dem Viertelfinaleinzug Anfang März in Rio war die Sache gänzlich klar. Nun können Doppler/Horst entspannt der "Deadline" 13. Juni entgegenblicken.

Das Motto: "Gold, Siber, Bronze"

Andere Teams kämpfen nun in Moskau sowie in den beiden Folgewochen bei den Europameisterschaften in Biel sowie beim Major in Hamburg noch um die letzten Rio-Fixplätze, bei Doppler und Horst geht es bereits um das Fine-Tuning. Dabei würde ein Einzug in die K.o.-Phase bei einem der beiden kommenden World-Tour-Events sowie ein EM-Semifinaleinzug ihre Position in der Qualifikationsrangliste noch verbessern.

"In unserem Arbeitstitel geht es nicht nur um Medaillen bei Olympischen Spielen"

Für das Paar Doppler/Horst werden Rio die zweiten Sommerspiele nach London 2012, wo es knapp nicht zum Aufstieg aus der Gruppe gereicht hat. Danach gab Nowotny für Rio 2016 das Motto "Gold, Silber, Bronze" vor. "In unserem Arbeitstitel geht es aber nicht nur um Medaillen bei Olympischen Spielen," sagte Horst, "sondern generell um den Willen, bei jedem Antritt zu gewinnen. Ich will und kann nicht verlieren."

Um das Erreichen des großen Ziels realistischer werden zu lassen, wurde primär durch das Projekt Rio eine wesentliche Professionalisierung des Teamgefüges erreicht. Mit Walter Hable und Norbert Meister stehen u.a. ein Sportwissenschafter und ein Mental-Coach zur Verfügung, wobei Letzterer auch für Nowotny wichtig ist. "Der ist mehr für mich da, damit ich die beiden durchdrücke", meinte er mit einem Augenzwinkern.

Eine Ballmaschine entlastet die Schulter

Mit Martin Plessl, Ex-Trainer des Grazer Hallen-Bundesligisten, verfügen Doppler/Horst und in weiterer Folge auch andere ÖVV-Teams seit 2012 und seit 2014 Vollzeit über einen Scout, auf dessen Auswertungen von unzähligen Matches die Gegneranalysen und Matchvorbereitungen basieren. Nowotny: "Dass mir das Scouting abgenommen wird, ist für mich eine große Entlastung."

In ihrer Wiener Trainingshalle arbeiten Doppler/Horst mit einer Videowand, auf der Spielzüge sofort studiert und aufgrund dessen allenfalls Adaptionen vorgenommen werden können. Eine Ballmaschine für das Annahmetraining entlastet die Schulter Nowotnys, Olympia-Teilnehmer 2004. Gespielt wird auf Olympia-Sand, um in der Rio-Vorbereitung wirklich gar nichts dem Zufall überlassen zu müssen.

Ab der zweiten Juni-Hälfte geht es für Doppler/Horst beim Grand Slam in Olstyn/Polen sowie bei den Majors in Porec und Gstaad weiter. Beim Schweiz-Stopp werden in der ersten Juli-Woche die Olympia-Gruppen ausgelost. Letztlich geht es Ende Juli noch in das Klagenfurt-Major, an dessen Finaltag ins Flugzeug ins Rio. Horst: "Außer wir kommen in Klagenfurt ins Final Four. Aber dann verschieben wir den Flug gerne."


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