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Boll streut Österreich Rosen

Österreich geht im Viertelfinale des Teambewerbs auf eine Sensation gegen Deutschland los.

Boll streut Österreich Rosen

Im Tischtennis-Bewerb der Herren hat Österreich nach dem 3:1 über Portugal und den damit verbundenen Erreichen des Viertelfinals den nächsten fünften Platz sicher.

"Damit geben wir uns nicht zufrieden", wollen Stefan Fegerl und Co. eine Sensation schaffen.

Im Viertelfinale am Sonntag (20 Uhr MEZ) trifft die ÖTTV-Equipe auf Deutschland. Es ist die Neuauflage des EM-Finals, welches Österreich vergangenen September in Jekaterinburg mit 3:2 für sich entschied.

"Österreich? Die sind amtierender Europameister, da sind wir krasser Außenseiter", entgegnet Timo Boll auf LAOLA1-Nachfrage mit einem Augenzwinkern.

Etwas ernster fügt die ehemalige Nummer eins der Welt, der in Jekaterinburg fehlte, hinzu: "Das wird ein offenes Spiel. Wir kennen die Stärken und Schwächen des jeweils anderen."

Die Gegner reden einander stark

Geht es nach dem 35-Jährigen könnte dem Doppel eine entscheidende Rolle zukommen. "Und da ist Österreich stark, weil sehr gut eingespielt."

Im angesprochenen Doppel stehen Daniel Habesohn und Robert Gardos, die gegen Portugals Joao Monteiro und Tiago Apolonia im fünften Satz zwei Matchbälle abwehrten und mit einem 6:11, 11:8, 11:9, 6:11 und 12:10 eine Vorentscheidung gegen die Iberer herbeiführten.

"Boll ist ein sehr starker Doppelspieler. Nur wenn Robbie und ich taktisch sehr gut spielen, haben wir gegen ihn und Bastian Steger eine Chance", meint Habesohn. Wobei sich die Österreicher einig sind, dass sie als Außenseiter in das Viertelfinale gehen.

"Sogar als krasser", sagt Fegerl, der mit einem 3:1 über Monteiro die Entscheidung gegen Portual herbeiführte. "So wie Dimitrij Ovtcharov derzeit spielt, kann man nicht davon ausgehen, dass er gegen uns einen Punkt abgibt.

Ovtcharov, der im Einzel-Viertelfinale mit 2:4 an Vladimir Samsonov gescheitert war, legte beim 3:1-Erfolg Deutschlands über Taiwan eine souveräne Vorstellung gegen Chuang Chih-Yuan (3:1) hin.

"Wenn sie überhaupt so etwas wie einen Schwachpunkt haben, dann Steger", glaubt Gardos, der mit zwei Siegen gegen Portugal ein wenig Selbstvertrauen tanken konnte.

Die Scharte von Fulda

Hoffentlich nicht in den Hinterköpfen der ÖTTV-Herren ist am Sonntag die herbe Pleite bei Olympia-Generalprobe Ende Juli. Beim 0:3 in Fulda gelang Österreich gegen Deutschland kein einziger Satzgewinn.

"Das kann man nicht für voll nehmen", winkt Boll ab. "Erstens war bei Österreich Robbie Gardos nicht mit dabei und zweitens kann man Olympia nicht simulieren." Einige wären zudem direkt aus dem Training heraus an der Platte gestanden.

"Das zählt am Sonntag also genauso wenig wie das EM-Finale." Wie wahr der Boll doch hat.

 

Aus Rio berichtet Reinhold Pühringer

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