Die Sportler des Jahres der letzten 30 Jahre
Spaß am Tischtennis bei Habesohn wieder zurück
Habesohn hat eine für ihn nicht sehr erfolgreich verlaufene Saison hinter sich, in der er es freilich mit SV Mühlhausen ins nach der WM angesetzte Semifinale des Europe Cup geschafft hat. Es wird sein Abschied nach neun Jahren beim Klub, weiter geht es mit dem aktuellen Semifinalisten Bad Königshofen ebenfalls in der deutschen Bundesliga.
Im Verbund u.a. mit dem Deutschen Bastian Steger hofft Habesohn dort wieder beständig zur Spielfreude zu finden. Die sei in den vergangenen zwei Jahren etwas verloren gegangen, der Spaß am Tischtennis sei nun aber wieder zurück.
"Ich sehe nicht nur Sieg oder Niederlage, sondern dass ich in Hinblick auf die nächsten Turniere meine Leistung verbessere", verdeutlichte der 38-Jährige. Da nimmt er das Duell mit Ovtcharov nicht aus. "Ich versuche natürlich, das Maximum herauszuholen. Aber wenn ich mit einer guten Leistung verlieren sollte, bin ich am Ende trotzdem zufrieden."
Die schon am 30. April vorgenommene Auslosung hätte für ihn besser sein können, aber auch schlechter. Habesohn sieht gegen Ovtcharov eine Chance: "Zuletzt habe ich gegen ihn dreimal einen Entscheidungssatz gespielt."
Habesohn sucht nach Enthusiasmus und dem Schweinehund
Seine internationalen Einsätze möchte der Wiener ein wenig zurückschrauben, um dem zuletzt häufigen Dauerstress zu entfliehen. Darunter habe die Vorbereitung gelitten. "Dann kommt es zu einem Negativstrudel, aus dem kommt man schlecht raus."
Mit bewusstem Training für ausgewählte Turniere sollen auch bessere Ergebnisse kommen. Wichtig aber sei, "dieses Enthusiastische, die Motivation haben, diese fünf Prozent mehr zu geben, über den inneren Schweinehund drübergehen. Das bisschen mehr zu machen, das hat zuletzt einfach oft gefehlt."
Sportler orten Verbesserung im Verband
Habesohn war als heimischer Athletenvertreter stark in die Kritik an ÖTTV-Präsident Wolfgang Gotschke und Stefan Fegerl als dessen "Vize" und Sportdirektor beteiligt. Nach den Neuwahlen von Ende März ist Gotschke weiter im Amt, an Fegerls Stelle werkt nun Liu Jia.
"Es ist definitiv eine Verbesserung da, alleine vom Umgang", sagte Österreichs Nummer eins. "Jetzt muss man am gleichen Ziel arbeiten. Man muss einfach bestmögliche Bedingungen schaffen, damit die Sportler von allem anderen als dem Sport abschalten können. Das war davor einfach nicht der Fall."
Polcanova argumentierte ganz ähnlich: "Ich möchte auf jeden Fall, dass alles so schnell wie möglich wieder wird, wie es war, im Sinne, dass wir Sportler unsere Ruhe haben und uns auf das Wesentliche, den Sport, konzentrieren können. Ich habe immer versucht, mich auf den Sport zu konzentrieren. Sonst kann ich meine Leistung nicht bringen - wenn ich mich zu viel reinsteigere. Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich mich auf mein Tischtennis konzentriere."