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Kogler: Sport Austria Finals "nationale Olympische Spiele"

Das Event steigt diesmal in Innsbruck und soll die Massen zu kleineren Sportarten locken. Die Hoffnungen des Ministers:

Kogler: Sport Austria Finals Foto: © GEPA

44 Sportarten, die sonst nicht direkt im Rampenlicht stehen: Ende Mai werden die Sport Austria Finals wieder vier Tage lang für jede Menge Aufmerksamkeit für 6.500 Sportlerinnen und Sportler sorgen, die sonst keine so große Bühne bekommen.

Nach drei Auflagen in Graz wird das Event diesmal in Innsbruck stattfinden und in der Tiroler Landeshauptstadt hoffentlich so manch "kleinerer" Sportart einen Boost verleihen - denn auch die Bewerbung der zahlreichen Wettkämpfe für potenzielle, neue Aktive ist ein Ziel.

Im LAOLA1-Interview spricht Sportminister Werner Kogler über die Hoffnungen durch den Umzug nach Innsbruck und seine mittelfristigen Erwartungen an das Konzept der Sport Austria Finals.

 

LAOLA1: Nach drei Auflagen folgt der Umzug der Sport Austria Finals von Graz nach Innsbruck. Mit der Erfahrung dieser ersten Jahre: Welche Hoffnungen durch das Event können in den Innsbrucker Breitensport gelegt werden?

Werner Kogler: Jedenfalls ist die Entwicklung der Sport Austria Finals eine sensationelle Erfolgsgeschichte. Sie wurden mitten in der Pandemie gestartet. Die Idee war, den Sport wieder nach vorne zu bringen. Der Sammelsport hat sich angeboten, weil viel davon im Freien stattfindet. Wir haben das als Politik immer gerne unterstützt und sind jetzt auch in Innsbruck groß dabei. Zum Stichwort Entwicklung: Wir glauben, dass es in Innsbruck neue Zuschauerrekorde geben kann. Dass auch viele Junge zuschauen, die sehen, was es überhaupt alles an Sportarten gibt, was man alles tun kann im Sinn der Bewegung. Innsbruck ist eine sehr, sehr junge Stadt mit vielen Studentinnen und Studenten. Deshalb glaube ich, dass diese Veranstaltung dort super aufgehoben ist.

LAOLA1: Was war denn der Anstoß für diese Umsiedelung? Und warum hat man sich dann für Innsbruck entschieden?

Kogler: Es ist gar nicht so einfach, einen Veranstaltungsort zu finden. Es müssen ja entsprechend Sportstätten vorhanden sein. Innsbruck hat vorrangig Wintersport-Tradition und hat sich zu einer Sportstadt entwickelt. Wir haben dort auch sehr viele Sportstätten im Ausbau, Umbau und Neubau. Das ist ja bemerkenswert und deshalb glaube ich, dass es einmal ganz logisch ist, dorthin zu gehen. Auch die Umgebung wird eingebunden. So wie das Discgolf in Seefeld oder das Segeln am Achensee. Und so kann man schon sagen, dass das eine gewisse Logik hat, aber selbstverständlich ist gar nichts. Und deshalb nochmal danke an Bürgermeister Georg Willi und Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer.

LAOLA1: Kann die Austragung von Sport Austria Finals eine Initialzündung oder ein Antrieb für die Lokalpolitik sein, mehr in die Infrastruktur für kleine Sportarten zu investieren?

"Der eine oder andere, der schon eine bestimmte Sportart anschaut, pilgert auch zur nächsten. Es ist ein richtiges Event. Eben so etwas wie kleine nationale Olympische Spiele.."

Kogler: Die Ausbauten der Zukunft werden noch mehr als bisher von der Frage geprägt sein, wie viel Multifunktionalität geschaffen werden kann, die auch erschwinglich bleibt. Damit kommen Wirtschaftstreibende und Sponsoren leichter zu den Projekten hinzu. Das wird die Zukunft sein. Wir sehen diese Entwicklung bei großen Stadionprojekten, das kann daher auch im Kleineren gelten. Ich glaube gar nicht, dass hier der Engpass ist. Die meisten Sportarten können in allen Sportstätten ausgetragen werden, oft muss man auch das Gelände nutzen, wie beim angesprochenen Discgolf. Das ist nicht schwer, eigentlich sehr "low level". Wenn es dazu dient, dass manche Bewerber da oder dort eine Renovierung oder einen kleinen Zubau tätigen, der dann dem Spitzen- wie Breitensport zugute kommt, umso besser. Es wird immer die Kooperation zwischen den Kommunen und Städten, dem Bundesland und dem Bund brauchen. Einerseits könnte man sagen, das ist typisch österreichisch - aber in dem Fall auch etwas Gutes.

LAOLA1: Welchen Eindruck haben Sie nach den ersten drei Auflagen der Sport Austria Finals gewonnen, welchen Einfluss dieses Event für den Breitensport, den Zulauf an Aktiven zu diesen Sportarten, haben könnte?

Kogler: Es wird Evaluierungen geben. Aber was wir jetzt schon sehen: Für die Spitze, für die Athletinnen und Athleten in den jeweiligen Sportarten, haben sie sich schon sehr bewährt. Weil diese Sichtbarmachung dazu führt, dass sie vor den Vorhang kommen. Und das führt dazu, dass da oder dort der eine oder andere Sponsor mehr aufspringt. Und dass es auch in der Wahrnehmung des Publikums gewisse Aufmerksamkeit gibt. Durch dieses "Komprimieren" auf wenige Tage entsteht entsprechende Sportstimmung. Der eine oder andere, der schon eine bestimmte Sportart anschaut, pilgert auch zur nächsten. Es ist ein richtiges Event. Eben so etwas wie kleine nationale Olympische Spiele. Das hat sich viel schneller in diese Richtung entwickelt, als ich es jemals erwartet hätte. Und ich glaube, dieser Trend geht auch in die Richtung weiter.

LAOLA1: Vier Jahre sind auch ein olympischer Zyklus. Wenn wir weiter in diesen Zyklen denken: Wie groß sollen die Sport Austria Finals in vier Jahren sein?

Kogler: Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird es in Sachen Aufmerksamkeit und Professionalität ein immer wichtigeres Ereignis im Sportjahr werden - und nicht mehr wegzudenken sein. Ich glaube, dass sich bis dahin der Effekt noch weiter entwickelt, dass gerne hingepilgert wird, weil der Zugang sehr "low level" ist. Und immer mehr davon durch die verschiedenen Sportarten animiert sind, die sie vorher noch gar nicht so genau gekannt haben, sich selbst zu bewegen und zu diesen Sportarten zu kommen.

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