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Wer ist dein Aufsteiger des Jahres 2022?

Filip Misolic, Johannes Strolz oder Sepp Straka? Wer ist dein Aufsteiger des Jahres 2022?

Wer ist dein Aufsteiger des Jahres 2022?

Am Mittwoch, dem 5. Oktober 2022, werden im Rahmen der LOTTERIEN Sporthilfe-Gala 2022 wieder Österreichs Sportler des Jahres ausgezeichnet.

Die LAOLA1-User haben die Möglichkeit, den Aufsteiger des Jahres mitzubestimmen. Wer soll dem Aufsteiger des Vorjahres, Kombinierer Johannes Lamparter, folgen?

Zur Auswahl stehen heuer Tennis-Ass Filip Misolic, Ski-Doppel-Olympiasieger Johannes Strolz sowie Golf-Pionier Sepp Straka.

Hier kannst du deine Wahl treffen:


Steckbrief Filip Misolic:

Steckbrief Filip Misolic:

FROM ZERO TO HERO…könnten manche – nach dem unglaublichen Lauf von Filip Misolic – meinen. Doch damit würden diese lediglich bestätigen, dass sie keine Tennisfans sind. Seitdem der Grazer 2019 von der ITF Junior Tour auf jene der Herren umstieg, eilt er von einem Sieg zum nächsten.

Sein erstes Endspiel (M15 Antalya, 2020) musste er, gegen einen gewissen Holger Rune, noch verletzungsbedingt aufgeben. Wie weit es auch für Filip gehen kann, zeigt der mittlerweile an Nummer 31 platzierte Däne. Bei den darauffolgenden acht Endspielen, die er bis dato erreichte, ging der Grazer ein einziges Mal als Verlierer vom Platz. Und spätestens dort gewann er die Herzen, nicht nur, der Sportfans.

Aufgrund seiner außergewöhnlichen Vorstellungen in der aktuellen Saison durfte er, dank einer Wildcard, im Hauptbewerb des ATP-250er Turniers von Kitzbühel starten. Jene Energie, die er wahrscheinlich in der Qualifikation dafür liegen gelassen hätte, wusste er perfekt in Erfolge umzusetzen. Im Turnierverlauf stand er mehrmals am Rande einer Niederlage und konnte sich jedes Mal, auch mit Hilfe des frenetisch anfeuernden Heimpublikums, wieder befreien und als Sieger vom Platz gehen.

Lediglich gegen das kontrollierte und druckvolle Spiel des Spaniers Roberto Bautista Agut, der Nummer 20 der Welt und jenen Mann, der im direkten Vergleich mit Dominic Thiem 4:2 führt, fand er kein passendes Rezept, nachdem er sich kurz zuvor erst für das Finale qualifiziert hatte, da sein Semifinale wetterbedingt abgebrochen und am Finaltag zu Ende gespielt werden musste. "Ich habe den ganzen Abend und den ganzen Morgen darüber nachgedacht, wie ich dieses Tie-Break spielen werde", gibt der Basketball-Fan Einblick auf seine Matchvorbereitung gegen den Deutschen Hanfmann.

Mit dem Sieg gelang ihm eindrucksvoll die Revanche für die Quali-Niederlage beim ATP-250er in der Woche zuvor. Als dritter Spieler seit 2004 marschierte der 21-Jährige beim Debüt auf Tour-Level bis ins Finale. Diese außergewöhnliche Leistung hat, nebst seinen Siegen beim ATP-Challenger in Zagreb und M25-Turnier in Porec sowie zwei weiteren Semifinalteilnahmen (ATP-Challenger und M25) dazu geführt, dass er bis auf Platz 136 der Weltrangliste vorgestoßen ist.

Als vorübergehenden Höhepunkt seiner jungen Karriere ist die Davis-Cup-Nominierung für die Partie gegen Pakistan zu sehen. Eine gute Chance für den kochbegeisterten Steirer, erstmals für rot-weiß-rot erfolgreich aufzuschlagen. Einen möglichen Gewissenskonflikt vermuten manche dahingehend beim Kapitän. Der Rekordhalter im österreichischen Team ist seit Mitte des Jahres auch sein Trainer. "Die zwei, die sich am besten präsentieren, spielen“, stellt Jürgen Melzer klar, der auch seinen Bruder Gerald für den Ländervergleich einberufen hat."


Steckbrief Sepp Straka:

Steckbrief Sepp Straka:

ER BRAUCHT (K)EINEN PLAN (B)! Anders als bei der aktuellen Formel 1 hat der gebürtige Wiener "momentan nur Plan A". Er habe zwar mit dem Master an der University of Georgia begonnen, an der er seit 2016 Business Management studiert, aber momentan sei alles auf Golf fokussiert. Wie der 29-Jährige in diesem Jahr eindrucksvoll unter Beweis stellt, hat er damit alles richtig gemacht.

Als Nummer 214 in die Saison gestartet, ging es seit Jahresbeginn nur noch steil bergauf. Sein erstes Podium aus dem Jahr 2019 konnte er erst am 27. Februar 2022 bestätigen. Dies jedoch auf historische Weise! Nach mäßigem Saisonstart war der Longhitter bei den Honda Classic nicht zu schlagen und gewann in Florida – als erster Österreicher – ein Turnier auf der US-Tour. Nach dem Sieg, mit einem Schlag Vorsprung auf den Iren Lowry, rückte er vom 176. Platz in der Weltrangliste auf den 83. vor. Wenige Wochen später gelang dem 190 Zentimeter großen Hünen, nach einem weiteren Podestplatz – beim RBC Heritage – erstmalig der Sprung unter die Top 50. Aktuell rangiert er auf Weltranglistenposition 39, nachdem ihm, mit dem 2. Platz bei den St. Jude Championships, ein weiteres Topergebnis gelungen ist.

Bereits mit seinem ersten Erfolg sicherte er sich die PGA-Tourkarte bis zur Saison 2023/24. Darüber hinaus ist er für alle Majors qualifiziert und kann sich voll und ganz auf die Verbesserung seines Spiels konzentrieren. "Ich könnte durchaus mehr Selbstbewusstsein aufbauen“, meint er nach vorhandenen Ressourcen gefragt. Und fügt im gleichen Atemzug "und mein Putting", an. Das sei "eher streaky – wenn es läuft, dann richtig. Aber das verhält sich andersrum leider oft genauso“, merkt er selbstkritisch an.

Sein Zwillingsbruder Sam und er waren 14 Jahre alt, als die Familie nach Georgia übersiedelte, wo er nach wie vor wohnt. Sportliches Potenzial schlummerte mannigfach in ihm. "Als Kind habe ich alles gespielt", schwelgt der Falco-Fan in Erinnerungen. "Fußball und Basketball. Am nächsten dran war ich wahrscheinlich im Baseball", was in den Staaten sicherlich auch eine tolle Karriere ermöglicht hätte, wäre er nicht auch bei einem Trainingscamp im Golf Club Fontana gewesen.

Danach erübrigten er und Sam kaum noch Zeit für andere Sportarten und fokussierten sich – nach dem Umzug in die Staaten – umso mehr auf „das schöne Spiel“. Ein offensichtlich guter Plan.


Steckbrief Johannes Strolz:

Steckbrief Johannes Strolz:

GESCHICHTE WIEDERHOLT SICH (DOCH)! Historisch verwendet unterstreicht diese Aussage zumeist Negatives. Sie könnte nicht treffender sein, um im Fall des Vorarlbergers, das Beste hervorzuheben! Unweigerlich drängt sich auch Cat Stevens’ niedergeschriebene Weisheit auf – "I was once like you are now, and I know that it‘s not easy", könnte Vater Hubert zu seinem Goldjungen gesagt haben.

Und er ist, neben dem siegreichen Helden aus Warth am Arlberg selbst, nicht der Einzige, der Anteil am größten Erfolg des Olympiasiegers hat. "Er wollte nicht, aber ich habe ihn überreden können",erfahren wir beispielsweise von Rennsportleiter Andreas Puelacher. Dieser hat erfolgreich auf den 30-Jährigen eingewirkt, an der notwendigen Europacup-Abfahrt in Tarvisio teilzunehmen, um sich nach seinem Premierensieg in Adelboden überhaupt erst die Startberechtigung für die Olympia-Kombination zu sichern.

Doch um die Tragweite all dessen (besser) zu verstehen, muss man das Rad der Zeit ein paar Monate nach hinten drehen. Vom Kurven fahren hielt der Polizei-Sportler schon im Kindesalter wenig; dennoch fand er seine Leidenschaft im Skirennsport, dem er ab seinem zweiten Lebensjahr regelrecht verfiel. "Ich habe meinen Trainern einige Nerven gekostet", schmunzelt er im Wissen, "immer schnelle Zeiten gefahren zu sein, jedoch so gut wie nie das Ziel gesehen zu haben".

Sein Potenzial wurde schnell erkannt, weshalb er es über Landes- und Nachwuchskader bis hin zu jenen des Österreichischen Skiverbandes schaffte. Jubeln konnte er, unter anderem, 2012, als er nicht nur am Skigymnasium Stams maturierte, sondern mit Junioren-WM-Bronze die erste Medaille sicherstellte. Seine Trainingsresultate konnte er lange nicht in Erfolge und Platzierungen ummünzen, weshalb er im Frühjahr 2021 vorerst aus dem Kader des ÖSV gestrichen wurde. Auf eigene Kosten setzte er seine Karriere fort und spielte mehrmals mit dem Gedanken an ein Ende. "Falls ich meine Karriere bald beende", erinnert er sich an den Sommer 2021, „muss ich meinem Papa wirklich sagen, was für eine Hochachtung ich vor seiner Leistung habe".

Alles daran setzend, es ebenfalls an die Weltspitze zu schaffen und möglicherweise daran zu scheitern, konnte er sich zu diesem Zeitpunkt "nicht vorstellen, wie es ist, bei so einem Großereignis so eine Leistung abzurufen". Mittlerweile wissen wir, dass es anders kam und er wohl der Einzige Olympiasieger ist, "der am Nachmittag im Skiraum steht und seine Ski selbst herrichtet", wie Kombi-Weltmeister und Kollege Marco Schwarz Augenzeuge wurde. 34 Jahre nach dem Erfolg von Vater Hubert hat Johannes Strolz den goldenen Ritt seines Vaters wiederholt und mit einer weiteren olympischen Gold- (Team) und Silbermedaille (Slalom) doppelt veredelt.


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