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Vier Tipps für das Projekt "Fit im Sommer"

Wer fit sein will, sollte jetzt anfangen! Das erleichtert Anfängern den Einstieg:

Vier Tipps für das Projekt

Die Feiertage nahen! Mit ihnen die jährlich wiederkehrende Völlerei – und das schlechte Gewissen danach.

Der anschließende Jahreswechsel und seine guten Vorsätze sind häufiger Anlass, die Mitgliederzahlen örtlicher Fitnesscenter in die Höhe schnellen zu lassen.

Konsequent bleibt nur ein Bruchteil. Dabei realisieren sich körperliche Ziele nicht von selbst. Wichtig ist, die eigenen Ziele zu kennen und sich motivieren zu können.

LAOLA1 hat mit Nikolaus Rohrer gesprochen: Der Sportwissenschafter und ehemalige Volleyball-Bundesligist ist Personal Trainer und Mitbegründer bei "VITURA" und hilft Hobbysportlern wie viele andere BerufskollegInnen, die in der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung der Wirtschaftskammer Wien organisiert sind (hier gibt es nähere Infos) dabei, ihre persönlichen sportlichen Ziele zu erreichen.

Diese Punkte gilt es für Einsteiger in die Welt der Fitness zu beachten:

1. Die eigenen Ziele greifbar formulieren

Sei es nun Gewichtsreduktion oder Muskelaufbau: Ziele sollten bewusst formuliert werden. "Ich will fünf Kilogramm abnehmen" ist dabei etwas zu vage: "Wenn man ein Vorhaben hat und ins Blaue hineintrainiert, verliert man das Ziel aus den Augen und hört schnell auf", sagt Rohrer. "Ein Ziel soll, messbar, erreichbar und realistisch sein. Wir arbeiten banal: Ich möchte bis April im fünften Stock ankommen, ohne außer Atem zu sein", gibt der Sportwissenschafter ein Beispiel an.

Sportwissenschafter Nikolaus Rohrer

Bei solchen Formulierungen ist die Kreativität gefragt. Es geht darum, die eigenen Ziele mit Gefühlen zu verbinden. "Wie wird es sich anfühlen, wenn ich 15 Kilogramm abgenommen habe? Das muss ich mir vor Augen führen", sagt Rohrer.

Diese Ziele nicht (sofort) zu erreichen, muss nicht zwangsläufig als Rückschlag betrachtet werden. "Man sollte sich auch nicht zu sehr darauf fixieren. Hat man statt 15 nur fünf Kilo abgenommen, muss man sich überlegen, was bisher nicht rund gelaufen ist, und trotzdem die positiven Aspekte und Fortschritte herausstreichen."

2. Nicht von der Komplexität überwältigen lassen

Training ist nicht alles, wie der Personal Trainer noch einmal verdeutlicht: "Wenn es um Gewichtsreduktion geht, ist Ernährung enorm wichtig und macht 70 bis 80 Prozent aus. ErnährungswissenschafterInnen können hierbei optimal unterstützen (mehr Infos über Ernährungsberatung in den VIDEOS HIER und HIER). Auch beim Muskelaufbau muss ich darauf achten, genug Proteine zu mir zu nehmen."

Die Vielfalt an Trainingsmöglichkeiten kann für Anfänger zu viel des Guten sein. Allerdings soll man das eigene Vorhaben auch nicht zu kompliziert betrachten: "Hauptsache etwas tun! Nichts ist schlimmer als Untätigkeit." Es spricht nichts dagegen, herumzuprobieren. So findet man eigene Präferenzen heraus.

Später übernimmt Variation eine wichtige Rolle: "Viele machen immer zur gleichen Zeit die gleichen Übungen mit der gleichen Intensität. Das ist irgendwann fast genauso schlecht wie Nichtstun, denn der Körper passt sich immer dem Reiz an."

Speziell bei einem Hobbysportler spricht nichts dagegen, mehrere Sportarten auszuüben. "Da braucht es gar keine hochwissenschaftlichen Theorien. Man muss sich nur ans Limit bringen, um Fortschritte zu machen", sagt Rohrer.


Sportwissenschaftliche Beratung näher vorgestellt:

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


3. Ein Freund hilft bei der Disziplin

Ziele zu erreichen und Erfolge auch zu bewahren, ist mindestens so schwer, wie die eigentliche Arbeit mit den Gewichten. Dafür hat Rohrer aber Ratschläge parat.

"Was gut wirkt: Einen 'Trainings-Buddy' zu haben, also jemand, mit dem man zusammen trainieren geht! Das ist auch eine der Aufgaben, die ein Trainer erfüllt: Hat man sich etwas ausgemacht, ist die Disziplin größer, auch wirklich hinzugehen." Dabei muss derjenige nicht am eigenen Level sein.

Ähnlich lässt sich auch argumentieren, warum das Training in einem Fitnesscenter jenem daheim vorzuziehen ist: "Wenn man sich einen Termin setzt, an dem man definitiv zum Training geht, ist man konsequenter. Daheim kommen Ablenkungen dazwischen", weiß der Personal Trainer.

4. Ein Personal Trainer ist eine Investition

Trotz dieser Vorteile: Zu selten wird professionelle Beratung herangezogen, wenn es um den Einstieg geht. SportwissenschafterInnen bringen Fachwissen ein, das man im Internet nicht bekommt: "Zu oft werden Dinge aus dem Internet aufgeschnappt, ohne sich zu überlegen, was das überhaupt bringt", bedauert Rohrer.

Das kann auch gefährlich sein, denn das Training mit Gewichten birgt schon bei unkorrekter Bewegungsausführung nicht zu unterschätzende Verletzungsgefahren. "Hier hilft anatomisches Wissen: Welche Muskelgruppen möchte ich trainieren, und wie muss dafür der Körper im Raum stehen?"

Speziell Anfängern können sportwissenschaftlich ausgebildete Personal Trainer helfen, Bewegungen richtig zu erlernen. Ist hier etwas falsch angelernt, wird es schwierig. "Wenn ich eine Bewegung 2.000-mal falsch gemacht habe, merkt sich der Körper diese Ausführung. Es braucht doppelt so viele Wiederholungen, eine falsche Bewegung um-, wie eine neue anzulernen", gibt Rohrer zu bedenken.

"Jeder, vom Studenten bis zur Hausfrau, sollte mit einem sportwissenschaftlich ausgebildeten Personal Trainer arbeiten. Die Bewegung wird immer wichtiger: Speziell Rückenschmerzen werden durch vieles Sitzen immer mehr. Wenn ich mit dem Auto Probleme habe, gehe ich zum Mechaniker – habe ich welche mit dem Körper, gehe ich zu einem Trainer", sagt der Sportwissenschafter. "Er zeigt die Dysbalancen auf und weiß, was man überhaupt an Training braucht, filtert die besten Zielsetzungen heraus und gestaltet die Trainingseinheiten individuell mit dem Kunden", beschreibt Rohrer die Aufgabe seines Berufsstands.

Vor zu hohen Kosten braucht man sich nicht zu fürchten, denn "unsere Arbeit ist ausgelegt auf die Selbständigkeit des Kunden. Zu Beginn sollte man öfter zu einem sportwissenschaftlichen Trainer gehen, aber wir leiten neue Übungen an, damit man ohne uns trainieren kann."

Und die Zeit ist günstig: Denn bis sich Fortschritte bemerkbar machen, kann es zwei bis drei Monate dauern. So hat Rohrer die beste Motivation parat: "Die Zeit ist noch lang – aber will man im Sommer 2018 fit aussehen, sollte man jetzt beginnen."

Aber Achtung: Nicht jedes Angebot, das mit "Personal Training" betitelt ist, ist als solches zu betrachten. Sportwissenschaftliche Beratung wird ausschließlich von speziell ausgebildeten gewerblichen ExpertInnen angeboten – als Qualifikation dient der Nachweis über die erfolgreiche Absolvierung der Studienrichtungen Sportwissenschaften oder Leibeserziehung an einer österreichischen Universität oder Leibeserziehung in einer Trainerausbildung an einer Sportakademie des Bundes. Darum ab zu einem Personal Trainer mit sportwissenschaftlicher Ausbildung in deiner Nähe!

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