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ÖOC-Boss: "Wenn man nur mehr mit einem Joystick sitzt..."

Der neue ÖOC-Präsident Nussbaumer ist gegen die Aufnahme von E-Sports ins olympische Programm. Mit dem Begriff "Randsportarten" kann er nichts anfangen.

ÖOC-Boss: Foto: © GEPA

Seit Ende Mai ist Horst Nussbaumer neuer ÖOC-Präsident. Der 53-Jährige, der hauptberuflich in einer Bank arbeitet, trat damit in die großen Fußstapfen des langjährigen Präsidenten Karl Stoss.

In einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" legte der Ex-Ruderer nun seine Sichtweise zu einigen Themen, die den ÖOC beschäftigen, dar.

So hält er etwa nicht viel von der immer wieder diskutierten Aufnahme von E-Sports als olympische Sportart: "Wo ein Ergometer oder ein Golf-Simulator ins Spiel kommt, bin ich dabei. Schwer wird es für mich, wenn man nur mehr vor einem Joystick sitzt", so der Oberösterreicher.

Für Teilnahme von Russen als neutrale Athleten

Eine klare Meinung hat Nussbaumer auch zur Debatte, ob russische Sportler bei Olympia zugelassen werden sollten. Olympia sei eine Bühne für die Jugend der Welt, unabhängig von der Herkunft der Sportler.

Daher sei er dafür, dass Russen, die nicht für den Krieg seien, kein Teil einer Armee-Einheit seien und die Dopingregeln einhalten, unter neutraler Flagge starten dürfen. Eine Wiederaufnahme Russlands in Mannschaftssportarten dagegen hält er aktuell für ausgeschlossen.

"Unterstütze jede Großveranstaltung bei uns"

Perspektivisch müsse es weiters Österreichs Ziel sein, bei der Medaillenausbeute bei Sommerspielen gegenüber vergleichbaren Ländern wie der Schweiz, Norwegen, Dänemark, den Niederlanden oder Ungarn aufzuholen. Für eine Bewerbung einer österreichischen Stadt bzw. Region zur Austragung olympischer Spiele steht Nussbaumer grundsätzlich offen.

"Ich unterstütze jede Großveranstaltung bei uns, das stellt immer eine tolle Bühne dar. Olympische Winterspiele in Norditalien wie 2026 sind ganz im Sinne des Erfinders." Aber nicht nur die olympischen Spiele selbst, auch kleinere Events wie die European Games oder die Europäischen Olympischen Jugendspiele seine attraktiv.

Nichts anfangen kann der dreimalige Olympiateilnehmer mit dem Begriff "Randsportart". Rudern etwa sei eine Weltsportart mit einer der größten Teilnehmerzahlen bei den Spielen, Rodeln bringe Österreich regelmäßig Medaillen ein, daher gäbe es für ihn so etwas wie Randsportarten nicht, sondern jede Disziplin habe seine Berechtigung.

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