Der Sport ist zurück im Vatikan: Zum ersten Mal seit den frühen Jahren von Johannes Paul II. gibt es mit Leo XIV. wieder einen Papst, der auch im fortgeschrittenen Alter gerne selbst sportlich aktiv ist.
Tennis ist die Leidenschaft des 69-Jährigen, der am Donnerstagabend zum neuen Papst gewählt wurde.
In einem im September 2023 von seinem Augustiner-Orden veröffentlichten Interview bezeichnete sich Robert Francis Prevost zwar bescheiden als ziemlichen Amateur-Tennisspieler. Er klagte aber zugleich über mangelnde Möglichkeiten zu spielen. "Seit ich Peru verlassen habe, hatte ich nur wenige Gelegenheiten zum Üben, deshalb freue ich mich darauf, wieder auf den Platz zu gehen", sagte er vor knapp eineinhalb Jahren, kurz nach seinem Wechsel aus Peru in den Vatikan.
Vielleicht schaut er sich auch das eine oder andere von den Profis ab. Der Papst hat nämlich einen Liebling, den Weltranglistendritten Carlos Alcaraz.
"Heimlicher" Skifahrer aus Polen
Sollte Leo XIV. auch als Papst Tennis spielen, könnte er Erinnerungen an den 1978 ins Amt gekommenen und bis 2005 amtierenden Johannes Paul II. wecken.
Der ging in den Anfängen seines Pontifikats Skifahren, er soll sich dazu immer wieder auch heimlich aus dem Vatikan geschlichen haben. Im fortgeschrittenen Alter war dem Polen das Skifahren gesundheitlich nicht mehr möglich.
Sein Nachfolger Benedikt XVI. war nie aktiver Sportler, der Ostermontag verstorbene argentinische Papst Franziskus war als Beobachter Sportfan. Leo XIV. nannte als weitere Leidenschaft für Bewegung auch "lange Spaziergänge", was ihm im kleinen Vatikanstaat nun allerdings eher schwer fallen wird.
Baseball: White Sox oder Cubs?
In Prevosts Heimatstadt Chicago entbrannte indes ein kleiner Streit über Prevosts Fan-Loyalitäten in Sachen Baseball. Gehört sie den White Sox oder den Cubs, beide in der Stadt am Lake Michigan beheimatet? Die Cubs reklamierten den Papst auf X mit den Worten "Hey Chicago, er ist ein Cubs-Fan" für sich, das dürfte freilich etwas voreilig gewesen sein.
Denn Prevost drückt den White Sox die Daumen, wie sein Bruder einem lokalen TV-Sender erklärte. "Er war nie ein Cubs-Fan, keine Ahnung woher das kommt. Er war immer ein Sox-Anhänger", betonte Robert Prevost. Die Sox reagierten erfreut. "Ein White-Sox-Leibchen und eine -Kappe sind bereits unterwegs nach Rom, und der Papst ist natürlich immer im Stadion willkommen", ließ der Club auf X wissen.