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Gewichtheber: Dopingkontrollen ganz an WADA?

Gewichtheber könnten im Kampf gegen Doping für eine weltweite Premiere sorgen.

Gewichtheber: Dopingkontrollen ganz an WADA?

Im Gewichtheben könnte es zu einer weltweiten Premiere im Kampf gegen Doping kommen. Es könnte der erste Sport sein, der die Kontrolle seines Anti-Doping-Programms an die Anti-Doping-Agentur (WADA) abtreten könnte.

Damit würde man auf rund sechs Monate harscher Kritik aus der Öffentlichkeit reagieren. Ein Vorschlag beim Kongress des europäischen Gewichtheberverbandes (EWF) in Forde in Norwegen wurde einstimmig angenommen.

Der internationale Verband (IWF) wird im Juni darüber abstimmen.

"Vor vier oder fünf Jahren wurde ich ausgelacht, als ich vorgeschlagen habe, dass das passieren sollte", freute sich der deutsche Wissenschafter Christian Baumgartner, der auch deutscher Verbandspräsident ist. Baumgartner ist sicher, dass auch die IWF den Vorschlag annehmen wird.

"Wir müssen das Image des Gewichthebens ändern"

Als der internationale Verband im vergangenen November bekanntgab, dass er Bulgarien für die Olympischen Spiele 2016 sperrt, nachdem nicht weniger als elf Bulgaren in einem Trainingscamp des Dopings überführt wurden, war das der Beginn eines langen Laufs von negativer Berichterstattung.

Es folgten u.a. 24 positive Tests bei der WM in Texas, rund zehn Prozent von allen vorgenommenen Proben, darunter der russische Superschwergewichtler Alexej Lowtschew, der zwei Weltrekorde aufgestellt hatte.

Zudem waren auch Olympiasieger Kim Un-guk aus Nordkorea und der 22-jährige Walentin Hristov, ein gebürtiger Bulgare, der nun für Aserbaidschan startet, erwischt worden. Hristov hatte bereits eine Zweijahres-Sperre wegen eines anderen Delikts hinter sich.

Am Sonntag beginnen in Forde die Europameisterschaften. Von den rund 400 Teilnehmern soll etwa ein Viertel getestet werden. "Wir müssen das Image des Gewichthebens ändern, und unsere Helden promoten", sagte Antonio Urso. Der Italiener wurde am Freitag als EWF-Präsident in seinem Amt bestätigt.

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