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Doping: Vier Radprofis unter Verdacht

Vier Akteure wurden laut UCI über mögliche Dopingvergehen informiert.

Doping: Vier Radprofis unter Verdacht

Im Zusammenhang mit der "Operation Aderlass" stehen vier weitere Radprofis im Verdacht, gegen die Anti-Dopingbestimmungen verstoßen zu haben.

Die Ex-Profis Alessandro Petacchi (ITA) und Borut Bozic (SLO) sowie die aktuellen Profis Kristijan Durasek (CRO) und Kristijan Koren (SLO) wurden am Mittwoch vom Radsport-Weltverband (UCI) ) über mögliche Regelverstöße informiert.

Die UCI beruft sich auf Informationen, die sie von österreichischen Behörden erhalten hat.

Die "Operation Aderlass" zur Aufdeckung eines Dopingrings hatte während der Nordischen Ski-WM in Seefeld für Aufsehen gesorgt.

Athleten aus dem Skilanglauf, dem Radsport und dem Eisschnelllauf stehen bisher im Verdacht, zum Zwecke von Blutdoping Kunden des deutschen Arztes Mark S. gewesen zu sein. Durasek (Team UAE) und Koren (Team Bahrain) wurden von der UCI suspendiert.

Liste bisher bekannter Sportler im Blutdopingskandal

Die bisher öffentlich bekannten Sportler, die im Verdacht stehen, in den Blutdoping-Skandal um den deutschen Arzt Mark S. verwickelt zu sein, der bei der "Operation Aderlass" am 27. Februar in Seefeld und Erfurt aufgedeckt worden ist:

Skilanglauf: Max Hauke, Dominik Baldauf, Johannes Dürr (alle AUT), Karel Tammjärv, Andreas Veerpalu, Algo Kärp (alle EST), Alexei Poltoranin (KAZ)

Radsport: Georg Preidler, Stefan Denifl (beide AUT), Danilo Hondo (GER), Alessandro Petacchi (ITA), Borut Bozic, Kristijan Koren (beide SLO), Kristijan Durasek (CRO)

Eisschnelllauf: Robert Lehmann-Dolle (GER)

21 Sportler aus acht Ländern

Der Sprecher des Bundeskriminalamtes, Vincenz Kriegs-Au, erklärte auf Anfrage der APA, dass die Namen im Zuge eines europaweiten Informationsaustausches bei Europol in Den Haag bekannt geworden seien. In Österreich sei aber gegen keinen dieser vier Sportler ein Verfahren anhängig.

Die "Operation Aderlass" zur Aufdeckung eines Blutdopingrings hatte mit Razzien während der Nordischen Ski-WM in Seefeld sowie in Deutschland (Erfurt) am 27. Februar für Aufsehen gesorgt.

Dabei hatten die Behörden wichtige Beweise gesammelt. Der österreichische Skilangläufer Max Hauke etwa war während der Rückführung von Eigenblut vor einem Rennen erwischt worden.

Die in dieser Doping-Affäre federführende Anti-Doping-Staatsanwaltschaft München I hatte erklärt, 21 Sportler (in der Mehrzahl Männer) aus acht Ländern und fünf Sportarten seien verdächtig, in den Fall verwickelt zu sein.

Der Großteil von ihnen hat Geständnisse abgelegt, teilweise nach der Festnahme, zwei von ihnen (Georg Preidler und Danilo Hondo) unter dem Druck der Ereignisse auf eigene Initiative. Nun sind 15 Namen und sieben von acht Herkunftsländer (Österreich/5, Estland/3, Deutschland/2, Slowenien/2, Italien/1, Kroatien/1 und Kasachstan/1) bekannt.

Petacchi bestreitet Vorwürfe

Petacchis Name war schon am Dienstag in italienischen Zeitungen genannt worden. Der 45-Jährige erklärte am Rande des Giro d'Italia, er sei nie bei Mark S. gewesen, habe nie eine Bluttransfusion erhalten und wisse nicht, wieso sein Name im Zuge der Ermittlungen aufgetaucht sein soll.

Der Sprintstar hatte in den 2000er-Jahren zahlreiche Siege, unter anderem bei der Tour de France (6 Etappensiege), dem Giro d'Italia (22) und der Vuelta a Espana (20) gefeiert. Er hatte seine Karriere 2015 beendet.

Bozic (38) hat seine aktive Karriere im Bahrain-Team mit Jahresende 2018 beendet und fungiert nun in dem Rennstall von Vincenzo Nibali und Hermann Pernsteiner als einer der Sportdirektoren.

Koren (32) war aktuell im Giro d'Italia engagiert und Durasek (31) trat im UAE-Trikot am Mittwoch nicht mehr zur 4. Etappe der Kalifornien-Rundfahrt an.

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