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Espernberger peilt in Doha sein erstes WM-Finale an

Auch wenn der Fokus auf Olympia liegt, will Martin Espernberger mit dem ersten WM-Finale seiner Karriere in Doha den nächsten Schritt machen.

Espernberger peilt in Doha sein erstes WM-Finale an Foto: © GEPA

Er ist 2023 in Österreichs Schwimm-Elite vorgestoßen und hat sich für das Olympia-Jahr weitere Großtaten vorgenommen.

Martin Espernberger hat schon vor den Weltmeisterschaften in Doha als einer von drei Österreichern die Einzel-Qualifikation für die Langbahn-Wettkämpfe der Paris-Spiele geschafft, mit Felix Auböck und Simon Bucher sind die anderen beiden schon mit Medaillen dekoriert. Da will Espernberger auch hin, in Katar wäre der Finaleinzug ein guter Zwischenschritt dahin.

Bei der Budapest-EM im Mai 2021 hatte der Oberösterreicher sein erstes Großereignis bestritten, im vorjährigen Sommer bei der Fukuoka-WM bedeuteten 1:57,36 Min. über seine Paradestrecke 200 m Delfin immerhin schon Rang 20.

Espernberger: "Österreichischer Rekord ist ein Traum von mir"

Nun ist Espernberger für Dienstag in seinem einzigen WM-Bewerb als Elftschnellster geführt, die Teilnahme am Endlauf ist realistisch. "Es ist aber eine WM im Frühling und der Hauptfokus liegt schon auf Olympia", machte der seit Dezember 20-Jährige freilich klar, wo seine Prioritäten liegen. "Aber ist es auch eine WM, bei der man performen will."

Der Student der Universität von Tennessee hatte die Olympia-Norm von 1:55,78 Min. im Herbst bei einem Meeting ohne Olympia-Status schon unterboten gehabt, bei den US Open Anfang Dezember galten seine 1:54,69 Min. aber.

"Bei den US Open schwimmen die Besten mit, das war schon cool", erinnerte sich Espernberger im Gespräch mit der APA. In Wahrheit spielt er schon selbst im Konzert der Großen mit und ist nicht mehr weit von Dinko Jukic' OSV-Rekord aus 2012 entfernt: "Einen österreichischen Rekord zu haben, ist ein Traum von mir."

Starker Aufschwung dank intensivem US-Schwimm-Training

Espernberger war im Jahr 2020 im Alter von 16 Jahren per Auslandssemester in die USA gekommen. "Ich war nicht so gut im Englischen. Dann hat es mir so gut gefallen und ich bin einfach drübengeblieben", erzählte der OSV-Athlet.

2022 ging es nach Knoxville an die Universität, der Softmore (Student im zweiten Jahr, Anm.) hat im Studium der Elektrotechnik nun noch gut zwei Jahre vor sich. "Wir haben da viele wichtige Wettkämpfe." So war es im WM-Vorfeld, auch danach geht es in dieser Tonart bis zu den NCAA-Finals im März weiter. "Danach Fokus auf Olympia."

Das intensiv angelegte US-Schwimm-Training hat Espernberger ganz gut verkraftet, wie er berichtet. "Von Linz von (Trainer) Marco Wolf kommend haben wir eine gute Grundlage gehabt, auch dann von der Highschool. Am College hast du nur 20 Stunden, da schwimmst du so hart wie möglich."

Aktuell gebe es in Tennessee zwar schon einige mit ähnlichem Delfin-Potenzial, aber "sonst gibt es für mein Training immer auch Mädels und Burschen im Kraulstil." Mit im Tennessee-Team ist u.a. Jordan Crooks von den Cayman Islands, Kurzbahn-Weltmeister 2022 im Kraulsprint.

Voller Fokus auf Paradedisziplin

Sein im Vorjahr hingelegter Leistungsaufschwung kam für Espernberger übrigens selbst etwas überraschend.

"Nach der WM in Fukuoka haben wir uns aber schon gedacht, dass es mit dem Olympia-Limit interessant werden könnte", erläuterte der Linzer. Vorläufig konzentriert er sich jedenfalls weiter auf 200 m Delfin, auf dieser kraftraubenden Distanz ist Espernberger unter den OSV-Aktiven derzeit unantastbar.

Sollte er einmal auch 100 m Delfin dazunehmen, hätte er mit Bucher und Junioren-Vizeweltmeister Lukas Edl starke nationale und auch Olympia-Konkurrenz.


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