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Teilen sich LA und Paris Sommerspiele auf?

Zwei namhafte Bewerber sollen gemäß Bach beide nicht leer ausgehen.

Teilen sich LA und Paris Sommerspiele auf?

Vier Monate vor der Entscheidung um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 spitzt sich der Kampf zwischen Los Angeles und Paris zu.

Wie Thomas Bach aber bis Juli prüfen lässt, könnte es auch zu einem Handel kommen: So soll es einen Beschluss geben, der Verlierer der Vergabe soll als "Trostpreis" die Austragung der Auflage 2028 zugesprochen bekommen.

Ob eine Doppelvergabe gemäß den Vorgaben der Olympischen Charta möglich ist, wird nun festgestellt.

Der wichtigste Grund für Bach, das jetzige Verfahren zu ändern: "Es bringt einfach zu viele Verlierer hervor." Die würden in diesem Fall Australien, Russland und Türkei heißen, die allesamt schon Interesse an den Spielen 2028 bekundet haben.

Beide Bewerber werden besucht

Monate vor der Entscheidung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben die Metropolen nur noch wenige Gelegenheiten, ihre Vorzüge zu präsentieren.

Die sogenannte Evaluierungskommission des IOC besucht zunächst diese Woche von Mittwoch bis Freitag Los Angeles und dann von Freitag bis Sonntag Paris, um sich ein Bild von den Vorbereitungen zu machen.

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Kommissionschef Patrick Baumann spart zuvor nicht mit Lob. "Wir haben zwei exzellente Kandidaten", sagt er laut IOC-Mitteilung. Die Kommission sei neugierig, wie es um die Vorbereitungen der beiden Metropolen stehe und wie sich vor allem die Pläne für die Wettkampfstätten gestalten.

"Wir werden nicht nur beraten, wie die Ausrichtung der Spiele den Bedürfnissen der Athleten, sondern auch den langfristigen sozialen und wirtschaftlichen Zielen der Städte entspricht."

Verfall und Verruf in Rio

Das ist ein wichtiger Punkt, schaut man zurück nach Rio de Janeiro. Dort gammeln nach den Sommerspielen 2016 Sportstätten vor sich hin. Von einer zusätzlichen U-Bahn-Linie einmal abgesehen, haben die Bürger der hoch verschuldeten Stadt wenig von dem Spektakel profitiert.

Und dann kam Anfang März nach Ermittlungen der französischen Justiz auch noch der Verdacht auf, es sei bei der Vergabe der Spiele an Rio nicht alles mit rechten Dingen zugegangen.

IOC-Mitglied und vierfacher Leichtathletik-Olympia-Silbermedaillengewinner Frankie Fredericks, bis dahin Chef der Evaluierungskommission für 2024, musste zurücktreten. Seitdem versucht der ehemalige Top-Sprinter aus Namibia den Vorwurf zu entkräften, etwas mit Schmiergeldzahlungen in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar (1,37 Mio. Euro) zu tun zu haben. Das Geld soll vor der Vergabe geflossen sein, wie die französische Zeitung "Le Monde" berichtet hatte.

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Schon Tokio, Ausrichter der nächsten Sommerspiele 2020, musste sich Erkenntnissen französischer Ermittler stellen, die Spiele seien gekauft worden.

Ein entscheidender Vorteil für LA

Es sind eben diese Schlagzeilen, die die olympische Idee in Verruf bringen und die Begeisterung für eine Ausrichtung dämpfen. Fünf Städte waren angetreten, 2024 Gastgeber zu sein: Boston, Hamburg, Rom und zuletzt Budapest stiegen wieder aus.

Grund war fast immer das Misstrauen der Bürger in das Versprechen des IOC, die Ära des Gigantismus bei Olympia sei vorbei.

Für Boston ging dann Los Angeles ins Rennen, und an der Westküste ist das Selbstbewusstsein groß. Schon zwei Mal - 1932 und 1984 - war die zweitgrößte Stadt der USA Gastgeber der Sommerspiele.

Das hilft, Kosten zu senken: Etwa 5,3 Milliarden Dollar (4,85 Mrd. Euro) könnten die Spiele kosten, das ist etwa ein Drittel der Ausgaben, die Tokio veranschlagt. Nahezu alle Wettkampfstätten gibt es schon, die Universität von Kalifornien soll das Olympische Dorf beherbergen.

Und ganz wichtig: Die Bevölkerung findet die Idee super.

Paris will ein Jubiläum passend feiern

In Paris ist die Zuversicht ebenfalls groß.

Dafür spricht auch ein historisches Datum: 100 Jahre nach der zweiten und bisher letzten Ausrichtung wäre die französische Hauptstadt 2024 wieder Mittelpunkt des Weltsports. Paris wirbt mit Bürgernähe, kurzen Wegen, vielen fertigen Sportstätten und vergleichsweise geringen Kosten von 6,2 Milliarden Euro.

"Made for Sharing" ("Gemacht, um zu teilen"), lautet der Slogan Paris', das nach drei vergeblichen Versuchen einfach einmal an der Reihe wäre.

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