news

Weißhaidinger: Dank Erbsensackerl zu Bronze

Lukas Weißhaidinger erklärt, was Erbsen mit seiner EM-Medaille zu tun haben:

Weißhaidinger: Dank Erbsensackerl zu Bronze Foto: © GEPA

Lukas Weißhaidinger jubelt über den größten Erfolg seiner Karriere.

Die Bronzemedaille bei der Leichtathletik-EM beschreibt Österreichs Diskus-Ass als "wunderschön". "Es ist zwar nur eine Bronzemedaille, aber für mich ist das jetzt wie Gold", meint der Oberösterreicher.

Nach seinem Erfolg erklärt Weißhaidinger, was Erbsen mit seiner Medaille zu tun haben und spricht über das Auf und Ab seiner Gefühle.

Frage: Welche Worte finden Sie für Ihren Medaillengewinn?

Weißhaidinger: Wunderschön! Es ist zwar nur eine Bronzemedaille, aber für mich ist das jetzt wie Gold. Es war gestern und heute ein Auf und Ab der Gefühle. Gestern waren wir so sicher, dass wir weiterkommen und dann war es so knapp (in der Quali nur 11./Anm.). Ich bin nicht der Erste, der vom vorletzten Platz auf einen Medaillenrang kommt, deshalb habe ich noch daran geglaubt. Ich habe im Vorfeld gewusst, dass es möglich ist, nur muss man es auch machen.

Frage: Beschreiben Sie den Wettkampfverlauf.

Weißhaidinger: Ich habe im Stadion super eingeworfen. Ich hatte dann Pech, dass immer, als ich dran kam, der Ring gesperrt wurde, das hat mich ein bisschen drausgebracht. Ab dem vierten ist es dann weggegangen wie geschmiert und perfekt gelaufen. Ich habe Robert Harting wieder geschlagen, wieder in Berlin. Daran könnte man sich gewöhnen. Genial. Ich kann es noch nicht wirklich glauben. Als sie mir die Fahne gaben, habe ich mir gesagt, okay, schaut so aus, als ob du Bronze gemacht hast. Alle können sich nicht täuschen.

Frage: Wir haben gehört, der Schlüssel zum Erfolg war ein kleines, leichtes Erbsensackerl zum Einwerfen auf dem Aufwärmplatz. Hoch gepokert?

Weißhaidinger: Das war eine Idee von Gregor (Högler/Trainer). Wir haben das beim ISAF Indoor auch mit einem Erbensackerl gemacht. Das ist nicht schwer, das ist einfach zum Gefühl bekommen. Wir wussten ja, es ist alles da zum weit Werfen. Zum Schluss geht es um das Timing. Und da wussten wir, wir brauchen keinen großen Hammer mehr, jetzt brauchen wir die feinen Teile. Deswegen hat ein Erbensackerl gepasst. Das Gefühl von draußen habe ich gut ins Stadion gebracht. Gut eingeworfen, guten Wettkampf gehabt, jetzt wird gefeiert.

Frage: Die Medaille stand vor Ihrem letzten Wurf fest. Wie haben Sie den noch erlebt?

Weißhaidinger: Ich hatte nach den 65 m so weiche Knie und dachte mir, wie soll ich das noch aushalten. Ich habe mich eher darauf konzentriert, dass ich nicht umfalle beim Werfen. Wenn man im Wohnzimmer von Robert Harting gewinnt, dann schaut es so aus, als ob man es sich ein bisschen mit ihm teilt, deshalb habe ich mich dann kurz im Wohnzimmer hingelegt.

Frage: Sie haben nach ihrer Quali nicht mehr mit dem Finaleinzug gerechnet, er stand erst nach der zweiten Gruppe fest. Jetzt haben Sie die Medaille. Wie ist es so im Wellental der Gefühle?

Weißhaidinger: Wenn ich ein Buch schreiben würde, hätte ich sicher schon ein paar Kapitel. Gestern hatte ich ein Glück, ich wusste mein Glück ist aufgebraucht. Ich wusste, ich muss es aus eigener Kraft schaffen. Ich habe es geschafft, ich habe 65 m geworfen. Jetzt bin ich überglücklich. Robert Harting hat sich seine Medaille vorher selbst gebastelt. Ich habe mir gesagt, er hat eh schon eine, nehme ich die andere.

Kommentare