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"Hab jetzt ein Jahr mehr Vorbereitung auf Tokio"

Siebenkampf-Ass Ivona Dadic versucht Corona-Pause positiv zu sehen.

Richtig hart hat die durch die Coronavirus-Pandemie erzwungene Zwangspause die Leichtathleten getroffen.

Neben den vielen abgesagten internationalen Wettkämpfen schmerzt vor allem die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio auf das kommende Jahr. Schließlich ist Olympia das große Highlight für jeden Leichtathleten.

Österreichs Siebenkampf-Ass Ivona Dadic versucht es im „JM*pions TALK“ mit Jürgen Melzer positiv zu sehen: „Jetzt habe ich halt ein Jahr mehr Vorbereitung auf Tokio. Mein großes Ziel bleibt eine Olympia-Medaille.“

Seit zwei Wochen steht die 26-jährige Oberösterreicherin bereits wieder im Training unter Coach Philipp Unfried. Die Corona-Pause bescherte Dadic glücklicherweise keinen großen körperlichen Einbruch.

Heimtraining in der Kraftkammer

„In den ersten sechs Wochen, als die Stadien gesperrt waren, habe ich einfach geschaut, dass ich mich irgendwie fit halten kann. Ich habe Gottseidank eine Kraftkammer zu Hause, dadurch habe ich die Zeit gut nützen können“, erklärt Dadic.

"Vor zwei Wochen bin ich ziemlich fit ins Training gekommen. Wir sind einfach ganz normal ins Training eingestiegen. Die erste Einheit – ein Hürdenlauf - war gleich wieder gut für mich. Wir haben dort weitergemacht, wo wir aufgehört haben.“

Dem Coronavirus zum Opfer fiel freilich das geplante sechswöchige Trainingslager in Amerika. „Das wäre natürlich cool gewesen, aber dann machen wir das halt im nächsten Jahr.“

Auf der Suche nach Wettkampf-Möglichkeiten

An Trainingseinheiten wird es bei Dadic in den kommenden Monaten sowieso nicht mangeln. Anders sieht es da schon eher bei den Wettkämpfen aus.

Mitte August könnten nationale Meisterschaften und Ende August die österreichischen Staatsmeisterschaften stattfinden. Eine der wenigen möglichen Gelegenheiten, sich in der nahen Zukunft mit Kolleginnen messen zu können.

„Wenn das nichts wird, schauen wir, dass wir irgendwelche Trainingswettkämpfe machen. Ich kann nicht einfach einen großen Aufbau bis Tokio 2021 machen. Ich bin ein Wettkampf-Typ und brauche diese Wettkämpfe. Auch als Bestätigung, ob das Training gut funktioniert und für mich selbst.“

Mit Verena Preiner und Sarah Lagger hätte Dadic zwei Top-Siebenkämpferinnen im eigenen Land, um sich miteinander zu messen. „Mit Sarah habe ich ausgemacht, dass wir bei den Staatsmeisterschaften starten. Verena will eher nicht. Ich glaube, dass wir uns alle drei einen richtig coolen Wettkampf geben könnten. Vielleicht freut’s die Verena doch noch, wenn sie gerade gut in Form ist.“

In jedem Fall wird Dadic ihre komplette Planung den Olympischen Spielen im kommenden Jahr unterordnen. „Mit 6.600 Punkten machst in Tokio eine Medaille“ ist sie überzeugt – das wären 48 Punkte über ihrer bisherigen Bestleistung.

„Das ist auf jeden Fall realistisch. Wenn ich in jeder Disziplin meine Bestleistung bringe, dann komme ich schon auf eine ordentlich hohe Punktezahl. Ich muss aber nicht in jeder Disziplin sehr gut sein, sondern einfach nur gut – dann könnte sich das schon ausgehen.“

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