Eisiger hätte das Duell zwischen Michael van Gerwen und Jelle Klaasen nicht sein können.
Beim Match, das van Gerwen knapp mit 3:1 für sich entscheiden konnte, würdigten sich die niederländischen Landsmänner keines Blickes, verzichteten sogar auf den obligatorischen Handschlag.
Für van Gerwen war der Sieg nicht nur für den Einzug in die nächste Runde bedeutend, sondern weil er gleichzeitig seinen Erzfeind Klaasen besiegte:
Van Gerwen: "Ich hasse ihn"
"Jelle und ich haben eine Vergangenheit. Ich hasse ihn, deswegen will ich nicht gegen ihn verlieren", sagte van Gerwen nach der Partie.
Das war allerdings nicht immer so. Ursprünglich waren van Gerwen und Klaasen sogar befreundet. Die Niederländer galten als Toptalente des Landes, verbrachten auf Turnieren viel Zeit miteinander und fuhren sogar gemeinsam in den Urlaub.
Die Freundschaft endete vor rund acht Jahren als Klaasen Nacktfotos an die autistische Schwester von van Gerwens damaliger Lebensgefährtin und heutiger Ehefrau schickte mit der Aufforderung, ebenfalls Nacktbilder zurückzusenden. Die damals 15-Jährige, die in einer Behinderteneinrichtung lebte, wand sich an einen Lehrer.
Daraufhin wurde Klaasen angeklagt. Der damals 27-Jährige musste Schmerzensgeld zahlen und gemeinnützige Arbeit leisten.
Klaasen wurde vom Verband gesperrt
Auch auf Klaasens Ansehen in der Dartsszenen wirkte sich die Klage, trotz Entschuldigungen, aus. Ein halbes Jahr wurde der Niederländer gesperrt. Der englische Dartsspieler Steve West beschuldigte Klaasen anschließend, auch seine Frau belästigt zu haben und bezeichnete ihn als "schmierigen Pädophilen".
Von den 17 Partien, die die beiden Kontrahenten van Gerwen und Klaasen seit dem Vorfall spielten, konnte Klaasen nur eine für sich entscheiden.
