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IOC-Kritik an Boxverband: "Keine gute Führung"

Dem Boxsport droht das Aus bei den Olympischen Spielen.

IOC-Kritik an Boxverband: Foto: © getty

Die Umstände der umstrittenen Wiederwahl des Box-Weltverbandschefs Umar Kremleb haben das Internationale Olympische Komitee "nicht erfreut".

IOC-Präsident Thomas Bach kritisiert die Geschehnisse am Freitag in Lausanne als "keine gute Führung". Der Russe Kremlev war in der vergangenen Woche als einziger Kandidat per Akklamation in seinem Amt bestätigt worden.

Der einzige Gegenkandidat, der Niederländer Boris van der Vorst, war kurz zuvor von einer unabhängigen Überprüfungskommission als nicht wählbar eingestuft und damit nicht zur Wahl zugelassen worden.

Da es gegen die Wahl Kremlevs noch einen Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof gebe, wolle das IOC nun zunächst die Entscheidung der Richter abwarten.

"Wir hoffen auf ein schnelles Urteil, dann haben wir mehr Klarheit", sagt Bach. Die grundsätzlichen Bedenken des IOC gegenüber der IBA würden weiter bestehen, fügt der IOC-Präsident hinzu.

Boxen nicht im Olympia-Programm 2028

Das IOC hatte die IBA 2019 suspendiert. Gründe waren Manipulationen von Kampfurteilen, undurchsichtige Finanzgebaren und zwielichtige Führungspersönlichkeiten wie der Usbeke Gafur Rachimov, dem internationale Drogenschäfte nachgesagt wurden. Kremlev wird vom russischen Energieriesen Gazprom unterstützt, von dem die klamme IBA finanziell stark abhängig ist.

So lange das IOC nicht von Reformen in der IBA überzeugt ist, droht dem Boxsport das olympische Aus. Für die Sommerspiele 2028 wurde Boxen zunächst nicht ins Wettkampfprogramm aufgenommen.

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