
Weinpolter ist eine gute Wahl. Er ist nicht nur langjähriger Kampfsportler und trainiert auch Menschen dabei, wie sie mit ihrer Kraft umgehen, sondern ist auch Personenschützer. Welche Rolle Hündin Chelsy in seinem Leben spielt, seht ihr übrigens im Video unterhalb.
Viel wichtiger für alle nicht-Hundefreunde ist nun aber, dass ich auf einmal vor einem Menschen stehe, der gefühlt dreimal so breit ist wie ich, dessen Oberarme so aussehen wie meine Oberschenkel, größer sind ohnehin die meisten Menschen.
Weinpolter hat wie ich Schutzhandschuhe an. Also darf ich einmal schlagen. Zuerst eher leicht, weil ich dummerweise denke, ich könnte jemanden verletzen.
Dabei ist es für mich, der das letzte Mal mit vermutlich zwölf Jahren mit seinen Brüdern in einer Prügelei war, ungefähr so, als wenn ich gegen eine Wand schlage.
Und was soll man sagen: Das ist auch mit Boxhandschuhen und etwas mehr Kraft maximal unangenehm für das Handgelenk. Man muss ja jetzt nur mal kurz runter auf die eigenen Hände schauen und kann sich vorstellen, dass die Stellen, wo kein Knochen ist, schwer in Mitleidenschaft gezogen werden kann: Zwischen Handgelenk und Mittelhand ist viel, was wehtun kann. Aber den Schmerz ignorieren wir einmal.

Weinpolter zeigt mir dann eine Kombo. Zuerst links zuschlagen, dann rechts (in seine Sicherheitshandschuhe!), Bein heben, wegdrehen. Das üben wir ein paar Mal und dann gehen schon wieder die Pferde mit mir durch.
Weil ich wissen will, wie viele Hits ich anbringen kann, bevor er kassiert. Drei, zwei, eins, los! Zack – schon nach meiner ersten Geraden spüre ich seine Faust auf der Nase.
Er sagt, er wollte nicht treffen, das hat er aber leicht und für mich kampferfahrenes Händl war das schon ein veritabler Aha-Moment.
Abschütteln, weitermachen. Nun interessiert mich sein Brotberuf, der des Personenschützers. Wir machen aus, dass ich halt so ein Dodl bin, der nächstens glaubt, den Türsteher angreifen zu können.
Ich gehe auf ihn los und dr... - schon liege ich am Boden und wenn er es gewollt hätte, könnte man auch gleich einen Krankenwagen rufen.
Das war es auch schon, ich brauche keine Experimente mehr und möchte nie in die Situation kommen, in die er freiwillig geht. Ich bin froh, dass das alles unter sicheren Bedingungen passiert ist. Denn wenn das Training schon so einschlägt – wie fühlt sich erst ein echter Kampf an?
Letztlich bleibt mir nur eine positive Erkenntnis: Ich kann schneller und länger vor ihm weglaufen...
Hier anschauen:
Sascha Weinpolter im Interview: