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Sensation? ÖHB hofft auf "Leichtigkeit des Seins"

Große Chance in Rumänien - aber große Hürde! Das wartet auf die Frauen:

Sensation? ÖHB hofft auf Foto: © GEPA

Am Sonntag (17:00 Uhr) wartet auf die ÖHB-Frauen eine große Chance und gleichermaßen schwere Aufgabe: Auswärts in Rumänien geht es im direkten Duell um ein Ticket für die Handball-Europameisterschaft im November in Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien.

Beide Teams liegen in der Gruppe hinter den fix qualifizierten Däninnen gleichauf, auch das Hinspiel endete 33:33. Aktuell hat Rumänien aufgrund des besseren Torverhältnisses die Nase vorn, womit klar ist: Österreich braucht einen Auswärtssieg, um sich Platz zwei zu schnappen und zur EM zu fahren.

In Valcea wartet aber ein Hexenkessel, ein volles Haus wird die Star-Spielerinnen der Gastgeber untersützen. Darunter die vierfache Welthandballerin Cristina Neague, die eigentlich schon zurückgetreten war.

Blazek: "Werden unser eigenes Wort nicht mehr verstehen können"

Für die beiden Führungsspielerinnen Petra Blazek und Sonja Frey ist Valcea kein unbekanntes Pflaster. Torfrau Blazek spielte von 2016 bis 2019 für Ramnicu Valcea, wurde in ihrer letzten Saison sensationell Meister.

Sie weiß: "Der ganze Druck liegt auf Rumänien. Ich war dort vier Jahre aktiv, uns erwartet ein Hexenkessel. Die Halle wird mit 3.000 Zuschauern ausverkauft sein. Wir werden unser eigenes Wort nicht mehr verstehen können. Wir dürfen dort nicht nervös werden, müssen Ruhe bewahren, müssen cool auftreten und ohne Druck spielen. Dann schauen wir, was raus kommt."

Erst vor einem Monat gastierte Sonja Frey im Viertelfinal-Hinspiel der EHF European League mit Herning-Ikast in Valcea, wo man mit dem 39:33-Erfolg den Grundstein für den Einzug ins Final Four legte.

"Wir werden alles versuchen und wollen das Beste rausholen. Rumänien, wie auch Dänemark, hat eine unglaublich breite Basis, aus der solche Weltklassespielerinnen herauskommen. Um so einen Gegner schlagen zu können, brauchen wir einen sehr guten Tag und eine herausragende Leistung. Das kann man nicht erzwingen. Wir versuchen das Beste daraus zu machen, werden auf uns schauen und sehen was am Ende dabei herauskommt", verspricht die Rückraumspielerin.

Müller: "Ball flach halten und an uns glauben"

Und da ist da natürlich noch der Teamchef. Herbert Müller ist gebürtiger Rumäne, den es mit 18 Jahren nach Deutschland zog. Mit 26 Jahren startete Müller seine Trainer-Laufbahn, die ihn 2008 nochmals für zwei Jahre zurück in seine Heimat führen sollte.

"Wir sind in einer wohltuenden Außenseiterrolle. Die Mannschaft hat die schwere Auslosung angenommen und dass man solche Gegner ins Wanken gebracht hat, ist eine sehr gute Voraussetzung", sagt er.

Für die Sensation müssten aber viele Dinge zusammenkommen: "Es muss die Leichtigkeit des Seins im eigenen Team entstehen, es muss etwas entstehen, worin man frei aufspielen kann. Ich weiß, dass wir die Qualität haben, an einem guten Tag vieles erreichen zu können. Aber wir müssen den Ball flach halten, an uns glauben und alles geben. Wenn man dann in den Spiegel schauen kann und sagen kann, dass man das getan hat, kann man zufrieden sein."

Bei einer EURO war Österreich zuletzt 2008 vertreten, meldete sich vergangenes Jahr mit der erfolgreichen Quali zur WM 2021 und dem 16. Platz aber zurück im Konzert der Großen.

2024 richtet Österreich zudem gemeinsam mit der Schweiz und Ungarn die erste Women's EHF EURO mit 24 Nationen aus.

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