news

Zeit für neue Helden im ÖHB-Team

287 Tage Team-Pause, fehlende Leistungsträger, keine Vorbereitung: EM-Quali als Challenge für Österreich.

Zeit für neue Helden im ÖHB-Team Foto: © GEPA

Es ist durch die Corona-Zeit fast schon in Vergessenheit geraten: Zu Beginn des Jahres lief die (Sport-)Welt noch normal. Und das ÖHB-Team schaffte mit Rang acht bei der Heim-Europameisterschaft in Wien ein historisch gutes Ergebnis.

Fast ein ganzes Jahr hat es nun gedauert, ehe der nächste Ernstfall in Angriff genommen werden kann, nachdem die WM-Qualifikation im Juni (mit positivem Ausgang für Österreich) ins Wasser fiel.

Mit den EM-Quali-Auftritten in Graz gegen Estland (ab 20:25 Uhr LIVE auf LAOLA1) und am Sonntag in Bosnien (20:00 Uhr) gibt es die ersten Aufgaben nach 287 Tagen zu bewältigen. Und das unter schwierigen sportlichen Vorzeichen.

Nur drei Trainings blieben dem Team zur Vorbereitung, am Wochenende spielte die spusu LIGA. Dazu kommen beträchtliche Ausfälle im Kader, allen voran natürlich der langzeitverletzte Superstar Nikola Bilyk, für den auch die WM im Jänner kein Thema sein wird.

Viel Selbstvertrauen beim Youngster

"Es ist ganz wichtig, dass die Spieler extrem fokussiert sind, sich vorher viel mit dem Videomaterial beschäftigt haben, sich jeder in seine Rolle reindenkt. Das braucht aktuell jedes Team, auch in der Liga: Viel Fokus auf die Arbeit, auch viel Vordenken im Kopf, damit manche Mechanismen nicht so lange brauchen, bis sie greifen", weiß Sportdirektor Patrick Fölser im LAOLA1-Talk.

Eine Aufgabe, die nach so einem langen Zeitraum ohne Team-Zusammenkunft auch für die ÖHB-Stammkräfte eine eigene Herausforderung ist. Wobei ohnehin nur rund die Hälfte des Kaders für die ersten beidem Quali-Spiele auch bei der EURO beteiligt war.

Zeit für neue Helden, die Verantwortung zu übernehmen. Etwa Lukas Hutecek, der beim vergangenen Großereignis erstmals aufzeigen konnte, was in ihm steckt, und in den letzten Wochen auch bei den Fivers sehr auffällig agierte.

"Du bist ein Teil des Nationalteams. Du bist auf deren Level. Das zu sehen, war für mich vom Kopf her sehr wichtig, zu wissen: Ich bin Nationalspieler. Ich habe jetzt mehr Verantwortung, auch beim Verein. Ich muss die nächsten Schritte machen. Ich weiß, was mir zur Weltspitze noch fehlt, und woran ich arbeiten muss – das war für mich ganz wichtig", schildert der gerade einmal 20-Jährige, wie wichtig diese Eindrücke aus dem Jänner für ihn waren.

Gleich sechs ohne Länderspiele dabei

Als linker Rückraum-Spieler könnte gerade ihm die Verantwortung zukommen, Nikola Bilyk zu ersetzen. Mit Dean Pomorisac vom SC Ferlach ist der zweite Spieler auf dieser Position ein kurzfristig einberufener Debütant.

Durch die teilweise verletzungsbedingten Ausfälle von Thomas Bauer, Janko Bozovic, Daniel Dicker, Alexander Hermann, Raul Santos, Boris Zivkovic und ÖHB-Topscorer Robert Weber bekommt nicht nur er eine erste Chance.

Neben ihm haben auch Armin Hochleitner (Schwaz), Thomas Hurich, Lukas Schweighofer (beide Hard), Marin Martinovic und Nikola Stevanovic (beide Fivers) noch keine Länderspiele in der Vita stehen, wurden zum Teil auch erst am Sonntag nachnominiert.

Angeführt von Interims-Kapitän Gerald Zeiner sollten die Esten, die ihrerseits auf sämtliche Legionäre verzichten müssen, aber genau die richtige Kragenweite sein, um ihre Nationalteam-Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. Auch, wenn es sich bereits um einen Ernstfall auf dem Weg zur EURO 2022 handelt und es kaum Vorbereitung gab.

 

Österreich - Estland ab 20:25 Uhr im LIVE-Stream>>>

 

VIDEO: Die LAOLA1-Experten Jan Poppe und Nedzad Smajlagic analysieren die Aufgaben des ÖHB-Teams genau!

Kommentare