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Emotionaler Abschied von Ales Pajovic: "Eine Ehre"

Österreich verlässt Graz mit einem lachenden und weinenden Auge. Pajovic gab sein letztes Spiel als ÖHB-Coach. Mit dem EM-Einzug wird eine neue Ära eingeläutet.

Emotionaler Abschied von Ales Pajovic: Foto: © GEPA

Österreichs Handball-Männer haben sich am Sonntag die Tickets für die EM-Endrunde 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen gesichert und ihrem Teamchef Ales Pajovic damit einen gebührenden Abschied beschert.

Die ÖHB-Truppe gewann zum Abschluss der Qualifikation in Graz gegen die Schweiz mit 34:33 (16:15) und fixierte damit in Gruppe 7 den zweiten Platz hinter Deutschland (Spielbericht >>>). Für Pajovic war es nach sechs Jahren die letzte Partie als Cheftrainer von Lukas Hutecek und Co.

"Danke Jungs für heute", meinte ein emotionaler Pajovic nach getaner Arbeit in einer Rede vor den 3.100 Fans und erhielt dafür stehende Ovationen.

"Die Chance, eine Nationalmannschaft zu trainieren, war für mich eine Ehre. Es waren unglaubliche sechs Jahre. Ich denke, wir haben schon etwas für den Handball in Österreich gemacht. Das, was wir erreicht haben, wird für immer in meinem Herzen bleiben. Danke Graz und danke Österreich!"

Guter Start des ÖHB-Teams

Österreich fand im ausverkauften Sportpark gut in die Partie und führte nach fünf Minuten mit 4:1. Durch Zeitstrafen gegen Lukas Herburger und Janko Bozovic blieben die kampfstarken Schweizer im Spiel, das Team von Coach Andy Schmid schaffte bei 9:9 den Ausgleich.

Angetrieben vom 39-jährigen Bozovic, der sichtlich in Wurflaune war, erarbeiteten sich die Gastgeber aber immer wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung. In die Pause ging es mit 16:15.

In die zweite Hälfte startete das ÖHB-Team mit zwei Stangenschüssen, wodurch die Eidgenossen erstmals in der Partie in Führung gingen und diese auf 18:16 ausbauten. Rot-Weiß-Rot konterte und spielte sich kurzzeitig in einen Rausch: Sechs Tore in Serie sowie erstmals ein Vier-Tore-Vorsprung (22:18) nach 40 Minuten waren die Folge.

Schweiz auch qualifiziert

Gänzlich abschütteln ließen sich die Schweizer aber nicht: Luca Sigrist und Noam Leopold trafen ein ums andere Mal für die Gäste und halbierten den Rückstand. Danach zogen jedoch die Gastgeber auf 33:28 davon und verteidigten die Führung.

Mehr als der Anschlusstreffer in der Schlusssekunde gelang den Eidgenossen, die sich allerdings als eine von vier Gruppen-Dritten ebenfalls für die EM qualifizierten, nicht mehr.

Nach dem 29:29 im vergangenen November in der Schweiz fuhr man zur Freude von Pajovic dank einer kämpferischen Leistung einen verdienten Sieg ein. Beste Torschützen waren Bozovic mit neun und Sebastian Frimmel mit sieben Treffern.

"Wir wollten das unbedingt für Pajo"

Das ÖHB-Team schaffte damit auch ohne seinen verletzten Kapitän Mykola Bilyk die Qualifikation für die EM und damit für das achte Großereignis seit 2018.

"Ich war zuversichtlich, dass wir es heute packen. Aber natürlich bin ich sehr stolz, auf diese Mannschaft. Was wir seit zwei, drei Jahren leisten, ist unglaublich. Ich bedanke mich auch bei allen Fans in der Halle. Es war heute wieder unglaublich geil, hier in Österreich zu spielen", sagte Hutecek im ORF.

"Wir wollten das unbedingt für Pajo. Wir haben alles gegeben. Es hat Gott sei Dank geklappt", fügte Bozovic an.

Der scheidende Coach wurde unmittelbar nach Spielende geehrt. Gezeigt wurde auch ein Dankesvideo der Spieler, die sich mit emotionalen Worten verabschiedeten.

Erfolgreiche Zeit unter Pajovic

Bei den kontinentalen Titelkämpfen vom 15. Jänner bis 1. Februar 2026 in Skandinavien wird dann Iker Romero an der Seitenlinie stehen.

Der Spanier übernimmt von Pajovic eine intakte Mannschaft, während der Slowene ab Sommer für den deutschen Spitzenklub Flensburg-Handewitt arbeitet.

Die sechs Jahre unter Pajovic bleiben als höchst erfolgreich in Erinnerung. Drei EM- und zwei WM-Teilnahmen sowie die historischen achten Plätze bei den kontinentalen Endrunden 2020 und 2022 fallen in die Ägide des 46-Jährigen und nun zum Abschluss eine weitere gelungene EM-Quali.


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