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ÖHB-Damen schaffen Sensation gegen Olympiasieger

Olympiasieger Russland verlässt die Südstadt in der EM-Quali als Verlierer.

ÖHB-Damen schaffen Sensation gegen Olympiasieger Foto: © GEPA

Sensationelles Ergebnis für das österreichische Damen-Nationalteam: Die ÖHB-Frauen besiegen Olympiasieger Russland in der EM-Qualifikation daheim 27:25 (13:16)!

Nach einem schlechten Start, bei dem die Gäste in der Südstadt auf 5:0 davonziehen, rafft sich die Truppe von Herbert Müller wieder auf und dreht die Partie. Damit ist man wieder im Rennen um einen Platz bei der EM 2018, nachdem man zum Auftakt Rumänien unterlag.

Die ÖHB-Damen liegen vorerst gleichauf mit Rumänien und Russland.

Die Rumäninnen haben ihr Duell mit Portugal, aktuell Letzter der Gruppe 4, noch zu absolvieren.

Auch der beste Gruppendritte löst das EM-Ticket.

"Ich habe Gänsehaut", sagte Sonja Frey, mit 7 Toren Toptorschützin.

1. Sieg im 14. Anlauf

Es war im 14. Spiel der erste Erfolg über die Russinnen bzw. deren Vorgängernation UdSSR überhaupt. Bisher war das höchste der Gefühle ein 25:25-Remis in einem freundschaftlichen Länderspiel 2006 in Feldkirch gewesen.

Abgesehen davon gab man drei Tage nach der Auftaktniederlage in Rumänien auch ein kräftiges Lebenszeichen im Rennen um einen Platz für die EM 2018. Selbst wenn der Sprung unter die Top zwei von Gruppe 4 nicht gelingen sollte, könnte der historische Sieg noch viel wert sein. Auch der beste Gruppendritte löst das Ticket für die Endrunde im Dezember 2018 in Frankreich.

Start verschlafen

Zu Beginn sah es allerdings nach einem klaren Favoritensieg für Darja Dmitrijewa und Co. aus. Österreich erwischte einen rabenschwarzen Start, lag nach acht Minuten mit 0:5 im Rückstand.

Allerdings hatten sich die von Petra Blazek angeführten Gastgeber nach einer Viertelstunde bis auf 7:9 (16.) herangearbeitet und leisteten der Mannschaft von Startrainer Jewgenij Trefilow von da an erbitterten Widerstand.

Spätestens ab der erstmaligen Führung in der 53. Minute (24:23) hatte sich Rot-Weiß-Rot in einen Rausch gespielt.

"Bestes Spiel meines Lebens"

Das war nicht nur einer effizienten Angriffsleistung zu verdanken, sondern auch Torfrau Blazek, die in diesem Spiel zeigte, dass sie als Kapitänin eine würdige Nachfolgerin der kürzlich zurückgetretenen Katrin Engel ist.

Die Rumänien-Legionärin trieb mit zahlreichen Paraden und mehreren gehaltenen Siebenmetern die Gegnerinnen zur Verzweiflung und war auch im Finish kaum zu überwinden.

"Ich habe heute wahrscheinlich das beste Spiel meines Lebens gespielt", sagte Blazek im ORF-Interview. "Wir haben gewusst, dass ihr Trainer viel durchwechselt, wenn sie nervös sind und Fehler machen. Das wollten wir ausnutzen, und das ist uns auch gelungen", erklärte Blazek.

Trainer Müller: "Weltklasse"

"Das war Weltklasse", lobte Müller seine Torfrau, schloss freilich die gesamte Mannschaft mit ein: "Es ist einfach unglaublich. Ich muss meiner ganzen Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Wir haben einen unbändigen Kampfgeist gezeigt, das erfüllt mich mit Stolz."

Schade für seine Truppe ist allerdings, dass man den Schwung aus dem sensationellen Erfolg nur schwer in die nächsten Quali-Partien mitnehmen kann: Die stehen erst im März 2018 mit dem Portugal-Doppel an.

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