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ÖHB-Team beendet EM punktelos

Österreichs Handball-Nationalteam unterliegt im letzten Gruppenspiel Belarus:

ÖHB-Team beendet EM punktelos Foto: © GEPA

Eine Europameisterschaft zum Vergessen!

Das österreichische Nationalteam verliert gegen Belarus auch das dritte und letzte Gruppenspiel der Handball-EM in Ungarn und der Slowakei mit 26:29 und beendet Gruppe D mit null Punkten als Letzter.

Damit verpasst man auch den erhofften 15. Platz klar, der den Österreichern eine Setzung im dieses Frühjahr stattfindenden WM-Qualifikations-Playoff gesichert hätte. So aber muss die Truppe von Ales Pajovic noch in ein Vor-Playoff.

Dabei legt das ÖHB-Team anfangs einen starken Auftakt hin, erspielt sich zwischenzeitlich eine Führung mit vier Toren Vorsprung. Wenige Minuten vor der Halbzeit reißt allerdings der Faden, Belarus kämpft sich zu einem 16:16-Pausenstand.

Nach der Pause gehen Nikola Bilyk und Co. zwar wieder mit 20:18 in Führung, in weiterer Folge gelingen dem ÖHB allerdings nur noch sechs Punkte. Belarus spielt sich dagegen in einen Rausch und fährt mit dem 29:26 den einzigen Erfolg in der Vorrunde ein.

Deutschland schließt Gruppe D nach einem 30:23 gegen Polen makellos ab, der Auftaktgegner Österreichs steht als Zweiter ebenfalls in der Hauptrunde. Belarus (2 Punkte) und Österreich scheiden aus.

Tore Österreich: Bozovic 7, Frimmel 5, Bilyk 4, Zeiner, Zivkovic, Posch, Ranftl je 2, Hermann, Weber je 1. Bester Werfer Belarus: Wajlupau 8.

Weltklasse-Kreisläufer Karaljok sorgt für Probleme

Der Start verlief aus rot-weiß-roter Sicht gut, auch ohne den am Montag wegen Corona abgereisten Defensivspezialisten Lukas Herburger und den im ersten Spiel verletzten Rückraummann Lukas Hutecek.

Bis zu vier Tore Vorsprung arbeitete man heraus (10:6/15. und 12:8/18.), brachte sich mit einigen Fehlern in der Offensive und einer neuerlich nicht überzeugenden Defensive aber bis zur Pause um die Früchte seiner Arbeit. Wie erwartet war es Weltklasse-Kreisläufer Arsjom Karaljok, der die österreichische Abwehr vor einige Probleme stellte.

Hatte Pajovic in den Minuten vor der Pause mehreren bisher nicht oder kaum eingesetzten Akteuren Spielzeit gegeben, stand bei Wiederbeginn die Einsergarnitur am Feld. Sie konnte zwar auf 19:17 stellen (35.), sich aber nicht entscheidend absetzen.

Das ermöglichte dem Gegner, der auf Shooter Uladsislau Kulesch verzichten musste und auch viele junge Spieler aufbot, wieder heranzukommen. In der 45. Minute ging Belarus sogar erstmals in Führung (21:20) und ließ sich diese nicht mehr nehmen. Ein echtes rot-weiß-rotes Aufbäumen blieb aus, spätestens mit dem 27:24 (55.) war die Partie gelaufen.

"Wir haben leider eine schwere Gruppe gehabt"

"Wir sind enttäuscht. Wir waren gut drauf, voll motiviert und haben in der ersten Hälfte auch gut gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir es nie mehr geschafft, dieses Niveau zu erreichen", resümiert Pajovic im ORF.

"Wir haben leider eine schwere Gruppe gehabt. Das sind starke Mannschaften, auch physisch sehr stark. Da haben wir große Probleme. Das haben wir bei diesem Turnier gesehen. Da müssen wir viel, viel verbessern", hofft der Slowene, dem aber eines klar war: "Jetzt wird die Quali (für die WM, Anm.) schwer."

"Vor allem für den Kopf war das ein sehr schweres Spiel. Es war uns klar, dass das eine Willensfrage ist, und Belarus hatte am Ende den größeren Willen", lautet das trockene Fazit von Flügelroutinier Robert Weber, der mit seinem 200. Länderspiel eine runde Topmarke knackte.

Nur noch die bereits zurückgetretenen Viktor Szilagyi, Andreas Dittert (je 203) sowie der aktuelle Sportdirektor Patrick Fölser (218) liegen bei den Feldspielern vor dem 36-Jährigen. Klar angeführt wird das Ranking von Ex-Goalie Ewald Humenberger (246).

Weber meint, man habe sich nach der Führung in der ersten Hälfte "ein bisschen zu sicher gefühlt. Und die Körpersprache von Belarus hat ein bisschen nach Aufgeben gewirkt."

Janko Bozovic, mit sieben Toren bester ÖHB-Werfer an diesem Abend, sah die Ursache für die dritte Niederlage auch im Kräfteverschleiß: "Viele haben viel gespielt, wir haben nicht so viel gewechselt, das hat man am Schluss auch gemerkt."

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