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Handball EURO 2020: Was, Wie, Wieso - Alles zur EM

Wo sehe ich die Spiele? Wer spielt in welchem Modus? Warum 24 Teams und drei Ausrichter? Antworten:

Handball EURO 2020: Was, Wie, Wieso - Alles zur EM Foto: © GEPA

Das erste Sport-Highlight des Jahres findet (auch) in und mit Österreich statt: Die Handball-Europameisterschaft 2020!

Gemeinsam mit den Co-Ausrichtern Schweden und Norwegen gastieren die besten Nationen des Kontinents, exakt zehn Jahre nach der ersten EURO in Österreich, wieder hierzulande.

Von 9. bis 26. Jänner bestreiten erstmals 24 Nationen den Kampf um den "Teller" der EHF. Damit ist es die größte EM in der Geschichte.

Wann und wo spielt Österreich? Wer spielt in Graz? Und wie sieht der Modus aus?

LAOLA1 hat alle Fakten rund um das Großereignis:

Der Modus

Die 24 teilnehmenden Länder werden in sechs Vorrunden-Gruppen eingeteilt. Die beiden Gruppenzweiten jedes Pools steigen in die beiden Hauptrunden-Gruppen auf, die anderen beiden Teams scheiden aus.

In der Hauptrunde treffen die Erst- und Zweitplatzierten der Gruppen A-C und D-F in zwei Sechsergruppen aufeinander, was vier weitere Spiele pro Team ergibt – die Ergebnisse gegen den "mitkommenden" Gruppen-Kontrahenten werden mitgenommen.

Die beiden Erstplatzierten jeder Hauptrunden-Gruppe steigen ins Halbfinale auf, die beiden Drittplatzierten qualifizieren sich ebenfalls für das Final-Turnier und spielen um Rang fünf. Für die weiteren drei Teams pro Hauptrunden-Gruppe ist das Turnier beendet.

Neben den Halbfinali und dem Finale steigen beim Final-Turnier in Stockholm, für das die Tele2-Arena umfunktioniert und rekordverdächtigen 22.000 Zuschauern Platz geben wird, auch die Spiele um die Plätze drei und fünf.

Der komplette Spielplan der EM 2020>>>

Die Teilnehmer

Gruppe A (Graz) Gruppe B (Wien) Gruppe C (Trondheim) Gruppe D (Trondheim) Gruppe E(Malmö) Gruppe F (Göteborg)
Kroatien ÖSTERREICH Spanien Frankreich Dänemark Schweden
Montenegro Tschechien Deutschland Norwegen Ungarn Slowenien
Weißrussland Ukraine Lettland Portugal Island Schweiz
Serbien Nordmazedonien Niederlande Bosnien Russland Polen

Die Spielstätten

Land Stadt Halle Fassungsvermögen Das wird gespielt
ÖSTERREICH Wien Stadthalle 10.000 Vorrunden-Gruppe B, Hauptrunden-Gruppe I
ÖSTERREICH Graz Stadthalle 6.000 Vorrunden-Gruppe A
Schweden Stockholm Tele2 Arena 22.000 Final-Turnier
Schweden Malmö Malmö Arena 13.000 Vorrunden-Gruppe E, Hauptrunden-Gruppe II
Schweden Göteborg Scandinavium 12.000 Vorrunden-Gruppe F
Norwegen Trondheim Spektrum 8.000 Vorrunden-Gruppen C,D

Warum die Aufstockung?

Ähnlich wie im Fußball wurde das Teilnehmerfeld von zuvor 16 auf 24 aufgestockt. Die sportliche Konkurrenzfähigkeit vieler kleinerer Verbände hat deutlich zugenommen. "16 Nationen können die Leistungsfähigkeit nicht mehr abdecken. 2014 war z.B. Deutschland nicht dabei, 2018 Polen - Handballnationen, die dazugehört hätten und jetzt wieder vertreten sind", meint etwa EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner.

Auch in Sachen Entwicklung des Handball-Sports in kleineren Ländern soll die Aufstockung Chancen bieten. So sind die Niederlande, Lettland und Bosnien erstmals dabei, für Portugal und die Schweiz ist es die Rückkehr nach fast 15 Jahren Abstinenz. "Wir brauchen sie, um den Handball dort präsentieren zu können. Es geht über alles, wenn ich eine EM-Teilnahme habe."

Ursprünglich war die Erweiterung erst für 2022 geplant, die Ausrichtung durch drei Nationen ermöglichte aber eine frühere Umsetzung.

 

Wieso drei Ausrichter-Nationen?

Ursprünglich waren Österreich, Schweden und Norwegen Konkurrenten um die alleinige Austragung des Turniers. Vor der Vergabe im Jahr 2014 fasste man jedoch den Entschluss, sich zusammenzutun und Synergien zu nutzen, um dem europäischen Verband EHF auch die vorzeitige Erweiterung der Teilnehmerzahl vorzuschlagen.

Aus einer Konkurrenz-Situation ist auf diesem Wege eine Zusammenarbeit geworden.

Die Tele2-Arena wird zum Handball-Stadion
Foto: © getty

Die großen Distanzen mögen zwar ungewöhnlich wirken, die Struktur des Turniers erlaubt es aber, die Reise-Strapazen für jede Mannschaft gering zu halten: Vorrunden und Hauptrunden finden in jeweils einer Stadt statt, auch das Final-Turnier um die Plätze 1-5 hat einen einzigen Schauplatz mit Stockholm.

Nicht zuletzt durch die Aufstockung wird es künftig eher Regel denn Ausnahme sein, dass mehrere Länder die Ausrichtung übernehmen: So steiggen zum einen die Chancen, die Hallen in der Vorrunde dank der Heimteams zu füllen, andererseits würden die organisatorischen Herausforderungen sinnvoll auf mehrere Schultern verteilt. "Als einzelne Nationen können nur Deutschland und Frankreich eine Endrunde veranstalten", ist Hausleitner überzeugt. 2022 wird die EURO in Ungarn und der Slowakei, 2024 in Deutschland stattfinden.

Natürlich bringe die Mischung auch Nachteile mit sich: Etwa verschiedene Organisationsteams mit unterschiedlicher finanzieller Verantwortung. "Wir werden erst nach dem Turnier Bilanz ziehen können, aber die Vorteile überwiegen", zeigt sich Hausleitner überzeugt.

Die Organisation und die Kosten liegen im jeweiligen der drei Länder, auch für den Betrieb in den Hallen, den Spielbetrieb, Transport und Unterkünfte, Medieninfrastruktur, das Ticketing und das Personal sind die drei Veranstalter separat verantwortlich.

Wo sehe ich Österreichs Auftritte?

Das ÖHB-Nationalteam absolviert seine Gruppe B gegen Tschechien, die Ukraine und Nordmazedonien in der Wiener Stadthalle, und zwar im 48-Stunden-Rhythmus: Nach dem Auftakt gegen Tschechien (10.1., 18:15 Uhr) folgt das Spiel gegen die Ukraine (12.1., 18:15 Uhr) und schließlich jenes gegen Nordmazedonien (14.1., 18:15 Uhr).

Die Übertragungsrechte liegen hierzulande beim ORF, die ersten beiden Partien sind auf ORF eins, das letzte Spiel gegen Nordmazedonien auf ORF Sport Plus zu sehen.

Beim Aufstieg in die Hauptrunde, wofür die Gruppe als Erster oder Zweiter abgeschlossen werden muss, würde Österreich in der Hauptrunde vier weitere Spiele in der Wiener Stadthalle spielen – weiterhin im 48-Stunden-Rhythmus (16.1., 18.1., 20.1., 22.1.). Auch diese Spiele wären im ORF zu sehen.

Datum Uhrzeit Gegner Spielort zu sehen auf
10.1. 18:15 Uhr ÖSTERREICH Tschechien Wien (Stadthalle) ORF eins
12.1. 18:15 Uhr ÖSTERREICH Ukraine Wien (Stadthalle) ORF eins
14.1. 18:15 Uhr ÖSTERREICH Nordmazeodnien Wien (Stadthalle) ORF Sport Plus

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