Golf-Superstar Tiger Woods stand bei seiner Festnahme am 29. Mai laut einem Untersuchungsbericht unter dem Einfluss von fünf Medikamenten, darunter mehrere starke Schmerzmittel.
Wie der Sheriff von Palm Beach mitteilt, ergab der Urintest bei Woods, dass der 41-Jährige auch das zur Schmerzlinderung eingesetzte Opioid Hydrocodon eingenommen habe.
Im Juni unterzog sich der 14-fache Major-Champion einem "intensivem Programm", um mit seinen Schmerzen und der Schlaflosigkeit besser umgehen zu können.
Opioid Hydrocodon wird unter dem Namen Vicodin vertrieben.
Woods: Auch Antidepressivum und THC nachgewiesen
Auch das ebenfalls starke Opioid Hydromorphon und das unter dem Namen Xanax bekannte Antidepressivum Alprazolam werden den Angaben zufolge nachgewiesen. Bei den übrigen zwei Mitteln handelt es sich um den Marihuana-Wirkstoff THC und das Schlafmittel Ambien mit dem Wirkstoff Zolpidem.
Nicht bekannt ist, ob Woods für alle Medikamente ein Rezept gehabt hat. Medizinisches Marihuana ist in Florida legal.
Woods ist vor zweieinhalb Monaten nachts um 3 Uhr in Palm Beach in Florida schlafend mit angelegtem Sicherheitsgurt auf dem Fahrersitz seines Mercedes gefunden worden. Nach Polizeiangaben stand sein Auto in der Nähe seiner Heimatstadt Jupiter mit laufendem Motor auf der rechten Fahrspur.
Die Beamten beschrieben Woods als "langsam, träge und lallend".
Festnahme wegen des Verdachts von Drogenmissbrauch
Der ehemalige Weltranglisten-Erste aus den USA wurde daher wegen des Verdachts auf Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss von der Polizei festgenommen und verbrachte mehrere Stunden in Gewahrsam.
Woods begründete seinen Zustand damit, dass er auf ein verschriebenes Medikament unerwartet reagiert habe. Ein Alkoholtest verlief negativ.
Woods kommentiert das nun veröffentlichte Ergebnis des Urintests wie schon unmittelbar nach seiner Festnahme: Er habe "professionelle Unterstützung" beim Umgang mit seinen Medikamenten gehabt.
Tiger Woods wird sich bei Prozess schuldig bekennen
"Aber in jüngster Zeit habe ich versucht, meine Rückenschmerzen und meine Schlafprobleme, darunter Schlaflosigkeit, selbst zu behandeln und mir wird jetzt klar, dass es ein Fehler war, dies ohne medizinische Hilfe zu tun."
Nach Informationen der "New York Post" wird sich Woods im Prozess am 25. Oktober wegen gefährlichen Fahrens schuldig bekennen und in eine zwölfmonatige Probezeit beim Autofahren einwilligen.
Außerdem soll er der Zeitung zufolge 50 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Damit wolle Woods einer möglichen Haftstrafe entgehen.
Vier Rücken-Operationen und Wunsch nach Comeback
Der ehemalige Ausnahme-Golfer leidet seit Jahren an Rückenproblemen. Seit 2014 ließ er sich viermal am Rücken operieren, zuletzt Ende April.
Sein letzter Turniersieg liegt vier Jahre zurück, er will aber unbedingt auf die PGA Tour zurückkehren und seine Karriere fortsetzen. In der Weltrangliste fiel Woods inzwischen jedoch erstmals seit seinem Profi-Debüt 1996 aus den Top-1000.