Bernd Wiesberger hat mit den US Open (Donnerstag bis Sonntag) noch eine Rechnung offen.
Das 2. Saison-Major ist das einzige, bei dem der Burgenländer noch nie den Cut geschafft hat. Sieganwärter auf dem sehr fordernden Kurs im Oakmont Country Club sind Titelverteidiger Jordan Spieth und Jason Day, die Nr. 1 der Welt.
Wiesberger sieht sich für die schwierige Aufgabe gut gerüstet. "Mein Spiel geht in die richtige Richtung", erklärt der 30-Jährige, der sich auf eine "lange und zähe Woche" einstellt.
Wiesberger hat einen 15. Platz im PGA Championship 2014 als bisher beste Platzierung in einem der vier wichtigsten Turniere des Golf-Jahres zu Buche stehen. In der Nähe von Pittsburgh geht es für den Burgenländer einmal vorrangig darum, nicht schon nach zwei Runden auszuscheiden. Wiesbergers bisherige Saison ist durchwachsen, auch bei seiner bisher einzigen Top-Ten-Platzierung der Saison, der Generalprobe bei den Lyoness Open in Atzenbrugg(10.), zeigt Österreichs Aushängeschild Schwächen.
Der Par-70-Kurs mit zahllosen Bunkern in Oakmont, der zum 9. Mal Open-Schauplatz ist, wird den besten Golfern der Welt alles abverlangen und jede Menge Scores über dem Platzstandrad liefern. 2007 gewann der Spanier Angel Cabrera mit fünf Schlägen über Par. Damals gab es nur insgesamt acht Runden unter Par, zwei an jedem Tag.
Langes Rough, schnelle Grüns, kniffliger Kurs
Wiesberger, der am Donnerstag (13:40 Uhr MESZ) gemeinsam mit dem Italiener Matteo Mannassero und St. Jude-Classic-Gewinner Daniel Berger (USA) ins Turnier startet, machte sich am Dienstag erstmals mit dem Kurs der 116. Open vertraut. Überrascht war er nicht.
"Langes Rough (höheres Gras neben den Spielbahnen, Anm.), schnelle Grüns und ein kniffliger Kurs", kommentiert der Oberwarter via Twitter. Dennoch sei es ein großartiger und fairer Vielseitigkeitstest für das Spiel. "Und noch mehr für den Kopf", meint Wiesberger.
Spieth und McIlroy sehnen Sieg herbei
Der US-Amerikaner Spieth absolviert eine Proberunde bei Wind und meinte danach, er würde für ein Score von 75 oder 76 sofort unterschreiben. "Ich glaube nicht, dass jemand nach vier Runden unter Par sein wird", sagt der 22-jährige Texaner. Die US Open zu gewinnen sei eine besondere Erfahrung. "Denn man muss auf jeder Runde die Geduld für zwei Runden aufbringen."
Der Nordire Rory McIlroy hat die Open 2011 gewonnen, die Bedingungen waren aber damals so wie bei seinen drei anderen Major-Titeln ganz andere. Da seien die Kurse ideal für sein Spiel gewesen. Ein Erfolg in Oakmont wäre etwas Besonderes für ihn, betont der 27-Jährige. "Das wäre meine größte Leistung im Golf. Ich würde mich als ein kompletterer Spieler fühlen."
Day ist reif für 2. Major-Titel
Reif für seinen zweiten Major-Titel nach dem PGA Championship 2015 ist auch der Weltranglisten-Erste Jason Day. Der 28-jährige Australier war bei den jüngsten vier Major-Turnieren immer in den Top Ten und in den jüngsten fünf Open-Auflagen zweimal Zweiter und vier Mal unter den ersten zehn.