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Schwab: Lernen von prominenten Flight-Partnern

Steirisches Golf-Ass blickt auf aufregendes zweites Profi-Jahr zurück.

Schwab: Lernen von prominenten Flight-Partnern Foto: © getty

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Nach einer kräftezehrenden Saison mit der Teilnahme bei 28 Turnieren verabschiedete sich Matthias Schwab für ein Monat lang in den Urlaub. Seine Saison-Bilanz-Pressekonferenz in Wien an seinem 25. Geburtstag (9. Dezember) musste er wegen einer Grippe-Erkrankung absagen.

Weihnachten feiert das steirische Golf-Ass bei seiner Familie daheim in Rohrmoos bei Schladming und auf den Skipisten der Planai, ehe am 27. Dezember wieder der Profi-Alltag startet. Beim Trainingslager in Florida will sich der Ennstaler für das Jahr 2020 in Schuss bringen.

Schwab genießt das Leben in Übersee, seit er in den USA an der renommierten Vanderbilt University in Nashville 2017 sein Wirtschaftsstudium abgeschlossen hat und 2016 an der Uni im US-Bundesstaat Tennessee zum "Athleten des Jahres" gekürt wurde. Irgendwann möchte der Steirer auch auf der US PGA Tour abschlagen, wo einige seiner ehemaligen Studienkollegen ihr Geld verdienen.

Wobei: Ein Ranking auf der PGA-Tour führt Matthias Schwab bereits an. Die aktuelle Nummer 80 der Welt ist momentan die Nummer 1 in der FedExCup-Punkte-Wertung für Nicht-Mitglieder der PGA-Tour ... (RANKING > > > > >).

2020 soll der erste Sieg auf der European Tour gelingen und vielleicht ein Treffen mit Legende Tiger Woods in einem gemeinsamen Flight...

Schwab: "Mit Kisner und Watson zu spielen, war großartig"

"Wichtig ist eine gute Vorbereitung. Auch dass ich motiviert los lege. Der Rest ergibt sich von selbst", sagt der einstige Zweite der Europa- und Vierte der Amateur-Weltrangliste, dessen Karriere auch nach dem Wechsel ins Profilager im Sommer 2017 praktisch nur bergauf marschiert ist.

Sein Rookie-Jahr auf der Tour schloss Schwab als 228. der Profi-Weltrangliste ab, 2019 beendet er nach insgesamt zehn Top-Ten-Plätzen schon als 80. der Welt und Nummer 17 im Race to Dubai. 1,745 Mio. Euro Preisgeld inklusive.

Die neue Saison startet Schwab dann ebenso wie Bernd Wiesberger Mitte Jänner mit der Abu Dhabi Championship - einem mit 7 Mio. Dollar dotierten Event der Rolex Series in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Schwab erreichte 2019 herausragende Ergebnisse, schaffte 21 Mal den Cut für das Wochenende, sicherte sich mit zwei zweiten Plätzen (European Open in Hamburg bzw. Turkish Open in Antalya) und einem dritten Rang sowie sieben weiteren Top-10-Platzierungen über 1,7 Mio. Euro für sein Preisgeld-Konto.

Das Highlight war neben Platz zwei in Hamburg sicher der "Nacht-Klassiker" im Montgomerie Maxx Royal von Anatalya. "Auf das Stechen bei Flutlicht in der Türkei werde ich überall angesprochen. Ich glaube, ein Sieg hätte meine Bekanntheit nicht mehr steigern können", weiß Schwab.

In der Türkei war er dem ersten Tour-Sieg so nahe wie noch nie zuvor in seiner Profi-Karriere, die Anfang Juni 2017 in Atzenbrugg begann. Anstelle seiner ersten Trophäe auf der European Tour kann Schwab stolz die Liste der Flight-Partner 2019 präsentieren. Es handelt sich dabei um das "Who is Who" der Golf-Elite. Einzig Allzeitgröße Tiger Woods fehlt auf Schwabs Promi-Liste 2019.

Rückblickend meint der Sport- und Musik-Fan: "Ich habe mich in dieser Saison immer wieder gefreut, mit den Großen des Golfsports gemeinsam spielen zu dürfen, obwohl es auf der Runde dann meistens gleichzeitig ein Lernen und eine zusätzliche Belastung für mich war."

Sergio Garcia erweist sich als extrem nett und höflich

Vom Weltranglisten-Leader Brooks Koepka über den Zweitplatzierten Rory McIlroy aus Nordirland bis zu den legendären Engländern Paul Casey oder Lee Westwood war alles dabei. Unvergessen für den Steirer die Runde mit Sergio Garcia, der charismatische Spanier erwies sich als äußerst freundlich, interessiert und zuvorkommend.

Eines der Highlights des Jahres war für Schwab aber sein gemeinsames Spiel mit den US-Stars Bubba Watson und Kevin Kisner (Bild) am Moving Day seiner World-Golf-Championships-Premiere in Shanghai am 2. November.

Zuschauer-Massen und Kameras bei jedem Schlag

Zuschauer-Massen und Kameras bei jedem Schlag
Schwab schafft 2019 bei 21 der 28 Turniere den Cut

Schwab erlebt 2019 auf den schönsten Plätzen der Welt einige Dinge, die er so von Turnier-Runden zuvor noch nicht kannte. Zuschauer-Massen, Störungen während der Konzentration in der Ansprechphase am Ball, Kameras bei jedem Schlag - alles war dabei, speziell in Asien und mit den US-Stars Kisner und Watson an seiner Seite. "Auch die persönlichen Gespräche mit den diversen Top-Stars, die ich alle aus dem TV kannte, waren häufig völliges Neuland für mich."

Schwab sieht die Erfahrungen positiv: "Ich bin am Saisonende froh, viele solcher Runden erlebt zu haben, denn diese Um- und Zustände auf einer Runde kann ich nur im Turnier-Modus kennenlernen. Das nächste Mal weiß ich dann hoffentlich, wie ich damit umgehen muss."

Schwab: "Das sind Dinge, die kannst du auf keiner Driving Range lernen!"

Der 25-Jährige betont weiters: "Das sind Dinge, die kannst du auf keiner Driving Range üben oder irgendwie trainieren. Das muss jeder erst einmal in einem großen Turnier erleben. Das gehört zum Thema Erfahrung sammeln und sich weiter entwickeln dazu, das ist für einen jungen Spieler wie mich sehr wertvoll."

Schwab will nicht wirklich aus dem Nähkästchen plaudern und schon gar nicht Flight-Partner öffentlich kritisieren. "Die wesentlichsten Dinge, die ich mitbekommen habe, sind die Erkenntnisse, dass alle sehr nette und freundliche Menschen im Umgang mit mir waren, alle haben sich aber auch sehr auf ihre Runde konzentriert und fokussiert."

Weiters erläutert der Steirer: "Mir ist immer wieder aufgefallen, dass nahezu alle Spieler über eine sehr ausgefeilte, wenn auch manchmal sehr individuelle Technik verfügen." Beeindruckend war für Schwab auch, dass die Spitzenspieler mental sehr stark sind und über ein enormes Selbstvertrauen verfügen.

Abschließend gesteht Österreichs Nummer 2: "Manchmal spielen die Top-Stars schwierige Schläge, wo man meinen könnte, das geht gar nicht. Ich konnte mir von jedem etwas abschauen und glaube, dass ich mein Spiel in diesem Jahr auch dadurch weiter entwickeln konnte."

Nben British Open auch Start beim masters in Augusta?

Zwar fehlt Schwab aktuell noch etwas auf die alle Türen öffnenden Top-50 der Weltrangliste, aber schon jetzt verändern die guten Rankings Schwabs Turnierplanung.

Denn er ist für das erste WGC-Event des Jahres in Mexiko ebenso fix qualifiziert wie für die British Open im Juli und damit sein erstes Major. Soferne es nicht schon vorher mit dem Masters in Augusta (9. bis 12. April)  klappt. "Da muss ich aber wirklich gut spielen, damit sich das noch ausgeht", ist Schwab bewusst. "Aber derzeit liegt mein Fokus ohnehin ausschließlich auf dem ersten Saison-Turnier."

Damit ist Matthias Schwab für 2020 nur zu wünschen, dass er seinen Premierensieg auf der Tour feiert und eine Runde mit Tiger Woods spielen darf ...

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