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Endet 2018 der Super-Bowl-Fluch?

Ein Team will eine 52 Jahre alte Tradition brechen:

Endet 2018 der Super-Bowl-Fluch? Foto: © getty

Es gibt nichts, was es nicht gibt. Heißt es so schön.

Doch vor allem im Sport gibt es immer wieder etwas, was es noch nicht gegeben hat. Auch im American Football.

Etwa bis 2017, als die New England Patriots die Atlanta Falcons in die erste Overtime einer Super Bowl zwangen und selbige nach dem größten Comeback in einem NFL-Endspiel auch gewannen.

Etwas, was es bis dato noch immer nicht gegeben hat, wird gemeinhin auch als Fluch bezeichnet: Noch nie hat ein Team die Super Bowl im eigenen Stadion gespielt.

Dieses Jahr stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dass sich das ändert.

Kurioser Abfall

In sieben Fällen war es gar nicht möglich, dass ein NFL-Team die Super Bowl im eigenen Stadion spielt, denn die Endspiel-Orte Pasadena (Rose Bowl), Houston (Rice Stadium) und Stanford waren in den jeweiligen Saisonen kein reguläres zu Hause für eine der Franchises.

Die kalifornischen Schauplätze waren wiederum jene, zu denen zwei Teams die kürzeste Anreise hatten. Die Los Angeles Rams spielten Super Bowl XIV im 17 Kilometer entfernten Pasadena und unterlagen den Pittsburgh Steelers 19:31, die San Francisco 49ers waren in Stanford 60 Kilometer entfernt und schlugen die Miami Dolphins in Super Bowl XIX 38:16.

Nur fünf Mal in den vergangenen 20 Jahren haben sich Teams, deren Stadien in jener Saison Austragungsorte der Super Bowl waren, überhaupt für die Playoffs qualifiziert - Miami (1998/99), Tampa Bay (2000/01), Arizona (2014/15), Houston (2016/17) und Minnesota (2017/18).

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Besonders kurios ist der sportliche Abfall, wenn die Super Bowl im eigenen Stadion ansteht.

In der Vorsaison sind die Teams oftmals hui, dann pfui. Die Dallas Cowboys gewannen 2009/10 die NFC East mit einer 11-5-Bilanz, ein Jahr später endete die Saison mit sechs Siegen und zehn Niederlagen vorzeitig.

Die Indianapolis Colts hatten ein Jahr später auch einige auf der Rechnung, spielte doch ein gewisser Peyton Manning dort - doch der fünfmalige MVP musste verletzungsbedingt passen und die Saison endete für die Colts mit 2-14 und dem ersten Pick im Draft.

Die New Orleans Saints beendeten die Saison 2011/12 gar mit einer 13-3-Bilanz, eine Spielzeit später fand die Super Bowl im eigenen Superdome nach einer 7-9-Saison natürlich ohne sie statt.

Schaffen es die Minnesota Vikings?

Weit weniger hatten diese Saison Minneapolis auf der Rechnung - und siehe da, die Vikings scheinen bereit, diesen Fluch zu beenden. Normalerweise schafft ein Team nicht einmal die Playoffs, wenn es Starting Quarterback und Starting Running Back innerhalb einer Saison verliert.

Die Vikings mussten Sam Bradford und Rookie Dalvin Cook verletzungsbedingt vorgeben, die Backups nutzten die Gunst der Stunde. Case Keenum kam auf nicht für möglich gehaltene 3547 Passing Yards sowie 22 Touchdowns und nur sieben Interceptions.

Latavius Murray sorgte mit immerhin 842 Rushing Yards (Leader Kareem Hunt hatte 1327) dafür, dass die Vikings Cook nicht zu sehr nachtrauerten. Vor allem aber sorgte die nach Yards beste Defense der Liga dafür, dass Minnesota mit einer 13-3-Bilanz abschloss und nicht nur ihre Division (NFC North) gewann, sondern sich auch eine First Round Bye sicherte.

So steigen die Violetten, die bei vier Super-Bowl-Teilnahmen vier Mal als Verlierer vom Platz gingen, erst an diesem Wochenende ins Geschehen ein und treffen im letzten Spiel der Divisional Round am Sonntag auf die New Orleans Saints.

Die schlugen sie bereits in Woche 1 der Regular Season - natürlich im eigenen und 2016 eröffneten US-Bank-Stadium, dort wo drei Wochen später Super Bowl LII über die Bühne gehen wird.

Pikant: Sollten die Vikings tatsächlich den Fluch beenden, würden sie dennoch nicht "zu Hause" spielen. Denn in diesem Jahr hat der AFC-Vertreter in der Super Bowl Heimrecht.

Alle Super Bowls mit Teams und Orte:

Super Bowl

Datum Sieger Verlierer Endstand Ort
LI 06.02.2017 New England Patriots Atlanta Falcons 34:28 OT Houston
50 07.02.2016 Denver Broncos Carolina Panthers 24:10 Santa Clara
XLIX 01.02.2015 New England Patriots Seattle Seahawks 28:24 Glendale
XLVII 02.02.2014 Seattle Seahwaks Denver Broncos 43:8 East Rutherford
XLVII 03.02.2013 Baltimore Ravens San Francisco 49ers 34:31 New Orleans
XLVI 05.02.2012 New York Giants New England Patriots 21:17 Indianapolis
XLV 06.02.2011 Green Bay Packers Pittsburgh Steelers 31:25 Arlington
XLIV 07.02.2010 New Orleans Saints Indianapolis Colts 31:17 Miami
XLIII 01.02.2009 Pittsburgh Steelers Arizona Cardinals 27:23 Tampa
XLII 03.02.2008 New York Giants New England Patriots 17:14 Glendale
XLI 04.02.2007 Indianapolis Colts Chicago Bears 29:17 Miami
XL 05.02.2006 Pittsburgh Steelers Seattle Seahawks 21:10 Detroit
XXXIX 06.02.2005 New England Patriots Philadelphia Eagles 24:21 Jacksonville
XXXVIII 01.02.2004 New England Patriots Carolina Panthers 32:29 Houston
XXXVII 26.01.2003 Tampa Bay Buccaneers Oakland Raiders 48:21 San Diego
XXXVI 03.02.2002 New England Patriots St. Louis Rams 20:17 New Orleans
XXXV 28.01.2001 Baltimore Ravens New York Giants 34:7 Tampa
XXXIV 30.01.2000 St. Louis Rams Tennessee Titans 23:16 Atlanta
XXXIII 31.01.1999 Denver Broncos Atlanta Falcons 34:19 Miami
XXXII 25.01.1998 Denver Broncos Green Bay Packers 31:24 San Diego
XXXI 26.01.1997 Green Bay Packers New England Patriots 35:21 New Orleans
XXX 28.01.1996 Dallas Cowboys Pittsburgh Steelers 27:17 Tempe
XXIX 29.01.1995 San Francisco 49ers San Diego Chargers 49:26 Miami
XXVIII 30.01.1994 Dallas Cowboys Buffalo Bills 30:13 Atlanta
XXVII 31.01.1993 Dallas Cowboys Buffalo Bills 52:17 Pasadena
XXVI 26.01.1992 Washington Redskins Buffalo Bills 37:24 Minneapolis
XXV 27.01.1991 New York Giants Buffalo Bills 20:19 Tampa
XXIV 28.01.1990 San Francisco 49ers Denver Broncos 55:10 New Orleans
XXIII 22.01.1989 San Francisco 49ers Cincinnati Bengals 20:16 Miami
XXII 31.01.1988 Washington Redskins Denver Broncos 42:10 San Diego
XXI 25.01.1987 New York Giants Denver Broncos 39:20 Pasadena
XX 26.01.1986 Chicago Bears New England Patriots 46:10 New Orleans
XIX 20.01.1985 San Francisco 49ers Miami Dolphins 38:16 Stanford
XVIII 22.01.1984 Los Angeles Raiders Washington Redskins 38:9 Tampa
XVII 30.01.1983 Washington Redskins Miami Dolphins 27:17 Pasadena
XVI 24.01.1982 San Francisco 49ers Cincinnati Bengals 26:21 Pontiac
XV 25.01.1981 Oakland Raiders Philadelphia Eagles 27:10 New Orleans
XIV 20.01.1980 Pittsburgh Steelers Los Angeles Rams 31:19 Pasadena
XIII 21.01.1979 Pittsburgh Steelers Dallas Cowboys 35:31 Miami
XII 15.01.1978 Dallas Cowboys Denver Broncos 27:10 New Orleans
XI 09.01.1977 Oakland Raiders Minnesota Vikings 32:14 Pasadena
X 18.01.1976 Pittsburgh Steelers Dallas Cowboys 21:17 Miami
IX 12.01.1975 Pittsburgh Steelers Minnesota Vikings 16:6 New Orleans
VIII 13.01.1974 Miami Dolphins Minnesota Vikings 24:7 Houston
VII 14.01.1973 Miami Dolphins Washington Redskins 14:7 Los Angeles
VI 16.01.1972 Dallas Cowboys Miami Dolphins 24:3 New Orleans
V 17.01.1971 Baltimore Colts Dallas Cowboys 16:13 Miami
IV 11.01.1970 Kansas City Chiefs Minnesota Vikings 23:7 New Orleans
III 12.01.1969 New York Jets Baltimore Colts 16:7 Miami
II 14.01.1968 Green Bay Packers Oakland Raiders 33:14 Miami
I 15.01.1967 Green Bay Packers Kansas City Chiefs 35:10 Los Angeles

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