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Österreich greift bei Flag-Football-EM nach Medaillen

Auch wenn Österreich seit Jahren zur Weltspitze zählt, wird die EM in Paris keine einfache Angelegenheit für die österreichische Auswahl.

Österreich greift bei Flag-Football-EM nach Medaillen Foto: © getty

Österreichs Flag-Football-Nationalteams greifen von 25. bis 27. September bei der EM in Paris nach Medaillen und einem Ticket für die Zukunft. Denn erstmals bringt die EM die sportliche Qualifikation für die WM 2026 in Düsseldorf, wo die ersten drei Startplätze für Olympia 2028 in LA vergeben werden. Damit beide Teams weiter im Rennen bleiben, ist in Paris zumindest Platz sechs Pflicht - keine leichte Aufgabe, auch wenn Österreich seit Jahren zur Weltspitze zählt.

Die Ausgangslage ist verheißungsvoll: Die Herren treten als Vize-Europa- und Weltmeister an, die Frauen wurden zuletzt Vierte bei den World Games in Chengdu/China und damit bestes europäisches Team. Beide Kader wurden verjüngt. Auch die Historie spricht für Österreich: drei EM-Titel bei den Herren, fünf bei den Frauen und insgesamt 15 Medaillen in zehn Teilnahmen.

Selbst die bisher schlechtesten Resultate - Platz fünf (Herren 2019, Frauen 2005) - würden für eine WM-Teilnahme reichen.

Olympia im Blick: "Spagat zwischen Gegenwart und Zukunft"

Für Herren-Teamchef Michael Salamon ist klar, dass Paris eine Weichenstellung darstellt. "Die Top sechs müssen wir unbedingt schaffen, das ist das Minimalziel", erklärte er. In der Vorrunde warten Großbritannien, Spanien, Georgien, die Niederlande und Kroatien.

"Spanien darf nicht zum Stolperstein werden, und Großbritannien ist wohl das Team, das uns in der Gruppe am meisten fordern wird", stellte er fest. Mit Blick auf Olympia habe die Bedeutung der EM weiter zugenommen. "Andere Nationen haben ihre Anstrengungen natürlich vermehrt, und das merkt man", so Salamon.

"Man kann da nicht frei ausprobieren, die Qualifikation für die WM muss fix geschafft werden - das ist der Spagat zwischen Gegenwart und Zukunft," sagte der Teamchef. Gemeint ist die Balance zwischen bereits arrivierten Spielern und jungen Talenten, die für 2028 aufgebaut werden.

Paradebeispiel ist der 19-jährige Receiver Valentin Ehrenfried, der laut Salamon "eine beeindruckende Entwicklung hingelegt hat und vielleicht aktuell der Beste auf seiner Position ist". Die Spieler seien "schon gehypt" und wollten die Bühne in Paris nutzen, um sich zu präsentieren.

Auch Frauen-Trainer Robert Riedl setzt auf junge Talente- "Einige junge Spielerinnen haben in der Vorbereitung überzeugt, ihnen wollen wir die Chance geben, sich mit den besten Europas zu messen." Bei den Frauen geht es in der Vorrunde gegen die Schweiz, Israel, die Niederlande und Slowenien - allesamt Gegner, die bei konsequenter Leistung schlagbar sein müssten.

Paris als Schaufenster für wachsenden Sport

Flag Football, die schnelle, kontaktlose Variante des American Football, erlebt vor seinem Olympia-Debüt 2028 in Los Angeles ein rasantes Wachstum - verstärkt auch dadurch, dass bei den Spielen NFL-Stars für ihre Nationen antreten dürfen. Das EM-Turnier im Parc Interdépartemental de Choisy soll dafür als Schaufenster dienen.

"Europa hat die größte Anzahl an Verbänden, und der Abstand zu Amerika und Asien ist gewachsen. Ich hoffe, dass dies ein Highlight wird", sagte Pierre Trochet, Präsident der International Federation of American Football (IFAF). Gerade in Frankreich, wo seit zwei Jahrzehnten keine EM mehr stattfand, sei die Sichtbarkeit enorm wichtig. "Die Olympischen Spiele beschleunigen alles - Sponsoren, Übertragungen, Präsentationen", so Trochet.


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