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Touchdown Tuesday: Keine schöne Bescherung

Wir sind traurig. Diesen Offense-Stars schauen wir gerne zu. Touchdown Tuesday:

Touchdown Tuesday: Keine schöne Bescherung

Und da sind wir schon wieder!

Die Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen?

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 16 der Saison 2016:

Es kann nur einen geben! Na gut, okay, ganz stimmt das Highlander-Motto nicht, denn die Pittsburgh Steelers hätte es rein theoretisch auch bei einer Niederlage im direkten AFC-North-Showdown mit den verhassten Baltimore Ravens geben können. Aber warum zittern, wenn man es gleich selbst erledigen kann? Und wie! Wahnsinn, was war das für ein Schwergewichts-Duell der Extraklasse zwischen diesen beiden erbitterten Erzrivalen?!? Irgendwie logisch, dass beide Kontrahenten quasi bis zur letzten Sekunde einen Punch nach dem anderen austauschten. Pittsburghs letzter Schlag wurde zum K.o. für Baltimore. Und was war das bitte für ein gleichzeitig mutiges und umsichtiges Play von Antonio Brown, mit dem der Superstar-Receiver neun Sekunden vor Schluss den entscheidenden Touchdown zum 31:27 erzielte. Mal eben locker-flockig den Ball über die Goalline gehalten. Lässt er sich zu früh zu Fall bringen, bleibt nicht mehr genug Zeit für das Field Goal zum Ausgleich. Aber Sieger gehen gleich aggressiv auf den Sieg anstatt auf die Overtime, nicht wahr?

Autsch, Woche 16 hatte jede Menge Verlierer zu bieten. Ob Denver, Detroit, Baltimore (siehe Winner), Tennesee oder Indianapolis, das war keine gute Woche für so manchen Playoff-Aspiranten. Und ja, liebe San Diego Chargers, wie ihr euch nach einer Pleite gegen Cleveland - ja wirklich, Cleveland - fühlt, wollen wir gar nicht so genau wissen. Das Los unter den vielen Kandidaten hat für/gegen die Tampa Bay Buccaneers entschieden. Sagen wir mal so: Wer seine Playoff-Ambitionen nachdrücklich unterstreichen will, sollte bei den bereits ausgeschiedenen New Orleans Saints gewinnen. Stattdessen ließen sich die Bucs von der Offensiv-Walze der Saints überrollen und hatten auch offensiv zu wenig entgegenzusetzen. Nicht dass Doug Martin eine grandiose Saison spielen würde, aber vielleicht war es doch nicht so schlau, komplett auf den Running Back zu verzichten. Wie auch immer: Noch ist nichts verloren, aber das Team aus Florida ist in Woche 17 massiv auf fremde Hilfe angewiesen und das wäre nicht notwendig gewesen. Irgendwie scheint Tampa Bay die Luft auszugehen.

Ho-ho-ho! Warum nicht mal Geschenke verteilen zu Weihnachten? An die eigenen Spieler. Dontari Poe trägt als Spieler der Kansas City Chiefs von Berufs wegen gerne Rot und ähnelt körperlich auch dem Weihnachtsmann. Stolze 346 Pfund bringt der Defensive Tackle auf die Waage. Warum ihn nicht trotzdem Quarterback spielen lassen? Okay, man kann getrost darüber streiten, ob es wirklich notwendig war, in einem eh schon entschiedenen Spiel solch eine Aktion zu liefern. Aber für den neutralen Beobachter war es natürlich allzu köstlich, zu sehen, wie solch ein Bröckerl einen TD-Pass wirft. Chiefs-Coach Andy Reid scheint ja darauf zu stehen, Divisions-Rivalen mit Poe zu reizen. Man darf davon ausgehen, dass sich die Denver Broncos diese Aktion bis zu den beiden Duellen 2017 merken wird. Aber bis dahin sagen wir: Ho-ho-ho!

Oooooooh, du Unfröhliche...! Wenn sich Star-Spieler verletzen, ist das immer Oh Boy. Leider gehören solche Verletzungen zum beinharten NFL-Alltag dazu, weshalb wir in dieser Kategorie sparsam damit umgehen, sonst könnten wir gleich eine wöchentliche Krankenhaus-Serie daraus machen. In dieser Woche geht es aber wirklich nicht anders. Die Wadenbeine der beiden QB-Jungstars Derek Carr (Oakland) und Marcus Mariota (Tennessee) sind zu Bruch gegangen. Die Saison der Titans wurde gleichzeitig noch von der Niederlage bei Nachzügler Jacksonville ruiniert - Double-Oh-Boy! Ein einziger Jammer ist indessen der Verlust von Carr! Wie gewonnen, so zerronnen! Da schafft es Oakland erstmals seit eineinhalb Jahrzehnten in die Playoffs, hat dort eine tolle Ausgangsposition und muss nun ohne seinen MVP-Kandidaten bestehen. Das kann natürlich immer noch klappen, aber gestiegen ist die Wahrscheinlichkeit nicht. Wir sind traurig. Das war keine schöne Bescherung.

Was für ein denkwürdiger Spieltag! Was für ein - man verzeihe mir den sehr unjournalistischen Ausdruck - beschissener Spieltag. Manchmal muss man das Kind beim Namen nennen dürfen. Auf jeden Fall war es ein so unglaublich facettenreicher Spieltag, bei dem es sich mehr als gelohnt hat, den Game Pass zu besitzen - "laolawolfi", vertrau mir, dieses Investment lohnt sich, die Red Zone ist für mich das beste Sport-TV-Produkt ever. Ich denke, mit dieser Einschätzung gehöre ich nicht der Minderheit an. Aber zurück zum Thema: Warum beschissen? Einerseits wegen der unglaublich bitteren Verletzungen, eh klar - gerade Derek Carr und Marcus Mariota haben dieser Saison den Stempel aufgedrückt. Aber bei aller Dramatik in vielen Spielen muss man leider auch festhalten: Viele Ergebnisse hätte es so nicht unbedingt gebraucht, wenn man sich eine epochale Week 17 gewünscht hat. Aus dieser Perspektive endeten zu viele Spiele mit dem genau falschen Resultat. Nix mit spannendem Showdown in der AFC etwa, dort stehen jetzt schon alle sechs Playoff-Teilnehmer fest. In der NFC wird es zumindest ein bisserl Dramatik geben, gell liebe Lions und Packers. Aber zurück zur AFC: Ich weiß, ich predige selbst immer, dass ein Football-Team nicht nur aus Quarterbacks besteht, aber es ist nun mal so, dass es die wichtigste Position ist. Ein Playoff-Starterfeld mit Matt McGloin (Oakland), Tom Savage (Houston) und möglicherweise Matt Moore (bei Ryan Tannehill gibt es in Miami ja offenbar Chancen auf eine rechtzeitige Heilung) macht mich aber ehrlich gesagt nur überschaubar glücklich. Ja eh, das hatten wir alles schon, Backups in den Playoffs und so, aber so richtig prickelnd war es meistens nicht. Aber mit Carr, Joe Flacco, Andrew Luck oder Mariota, um nur einige Kandidaten zu nennen, wäre die Vorfreude vermutlich ein bisserl größer gewesen. Aber gut, uns bleiben die beiden Superstars Tom Brady und Ben Roethlisberger sowie Alex Smith, der das besste Beispiel dafür ist, dass manche Spieler eine dritte oder vierte Chance verdienen, wenn man an seine ersten Karriere-Jahre zurückdenkt. Also ist natürlich auch das von mir zuvor verunglimpfte Trio herzlich eingeladen, mich eines Besseren zu belehren, haha. So, Gott sei Dank fällt es mir nach dieser ausgedehnten Raunzerei nicht sooooo schwer, noch den Turnaround zum Positiven hinzubekommen. "Grex", unser Freund des Hauses (Ja, der eine - zurzeit leidende - Titans-Fan in Österreich), hat mir vor einigen Wochen vorgeschlagen, im Touchdown Tuesday eine Liste mit den zehn Offense-Spielern zu veröffentlichen, denen ich in in dieser Saison am liebsten bei der Arbeit zugeschaut habe - wohlgemerkt kein MVP-Ranking, sondern mehr eine Wertung der Unterhaltungskünstler. Woche 16 scheint mir der richtige Zeitpunkt zu sein, bevor wir kommende Woche unser traditionelle Tabelle mit unseren MVPs, Rookies und Coaches des Jahres etc. veröffentlichen. Also, bitte sehr:

1. RB David Johnson (Arizona)

2. RB Ezekiel Elliott (Dallas)

3. RB Le'Veon Bell (Pittsburgh)

4. WR Mike Evans (Tampa Bay)

5. QB Derek Carr (Oakland)

6. WR Tyreek Hill (Kansas City)

7. QB Marcus Mariota (Tennessee)

8. QB Kirk Cousins (Washington)

9. WR Odell Beckham (New York Giants)

10. QBs Aaron Rodgers (Green Bay)/Tom Brady (New England)

Boah, das war jetzt richtig schwer - beinahe unmöglicher, als ich gedacht hätte. Und vielleicht da und dort ein wenig Fantasy-geprägt. Kurze Begründung: Es war ein famoses RB-Jahr, zumindest was die Spitzengruppe dieser Position betrifft, aber diese drei Herrschaften haben noch einmal klar herausgestochen, deswegen habe ich sie auch geschlossen nach oben gesetzt. Es macht einfach unglaublichen Spaß, diesen Könnern zuzuschauen. Johnson hat kommende Woche die Chance, einen Rekord für die Ewigkeit aufzustellen, wenn er auch im 16. Saison-Spiel die 100 Scrimmage-Yards überbietet - die bisherigen 15 hat nur ein gewisser Barry Sanders geschafft. Hill ist für mich der Inbegriff des Fun-to-Watch-Players, aber natürlich könnte hier auch der von mir heiß geliebte Antonio Brown stehen. Mit Carr, Mariota und Cousins möchte ich drei Spielmacher der neuen QB-Generation und ihre spektakulären Auftritte würdigen. Dieses Trio macht mir richtig Spaß. Bei Evans und Beckham schalte ich ebenfalls immer gerne ein. Der geteilte Rang 10 für die altbewährten Großmeister Rodgers und Brady ist natürlich ein bisserl ein Gag - den beiden schaut man jetzt schon so lange gerne zu, dass ich es für langweilig hielte, sie zu weit nach vorne zu tun. Neben Antonio fehlen für mich vor allem Drew Brees und ein Vertreter von Atlanta. Bei den Falcons ist es so, dass ich ihnen 2016 als offensives Gesamtpaket gerne zugeschaut habe, ich möchte keinen rausheben, denn es geht beispielsweise auch ohne Julio. Brees hat wie immer Meilen gesammelt und wird zur Abwechslung die 5000 Passing Yards knacken, aber das ging bei ihm schon herzerwärmender. Mitunter war es eher schwierige Kost zum Ansehen, so zumindest mein subjektiver Eindruck.

Sagen wir, wie es ist, die "Winner"-Kategorie hätte in dieser Woche an die Cleveland Browns gehen MÜSSEN. Zumindest subjektiv. Aber in einer Woche mit sich überschlagenden Ereignissen und so vielen Entscheidungen zwischen "echten" NFL-Teams geht das halt nicht, nicht wahr?! Aber, liebe Browns, wie geil! Alles richtig gemacht! Ich gönne euch diesen einen Saison-Sieg in eurer "Super Bowl" gegen San Diego von Herzen! Und wenn man dann nicht mal den 1. Draft-Pick verliert, weil die San Francisco 49ers zwar gegen jedes NFL-Team chancenlos sind, aber ihre Serie gegen die Los Angeles Rams 2-0 für sich entschieden haben, kann man ja beinahe schon von einem perfekten Tag sprechen. Apropos 49ers, kurzer Einschub: Ich nehme ja an, dass "muehli17" ein wenig das Gesicht eingeschlafen ist, als Colin Kaepernick die Two-Point-Conversion verwertet hat, nachdem er vergangene Woche auf den Einser-Pick dank eines Browns-Sieg gehofft hat. Liege ich richtig? Ich persönlich täte ja auch eher auf einen niedrigeren Draft-Pick gehen, aber so ein gemeinsames Erfolgserlebnis kann im Hinblick auf 2017 auch wichtig sein. Und genau darum ging es auch für die Browns, weswegen man diesen Sieg nicht hoch genug einordnen kann. Ja, es ist auch wichtig, sich nicht auf einer Ebene mit den Detroit Lions und ihrer 0-16-Saison im Jahr 2008 in den Geschichtsbüchern einzutragen. Aber noch wichtiger ist es, Glauben an die Arbeit, die gerade geleistet wird, zu gewinnen. Und ich finde die weiter nicht so schlecht. Head Coach Hue Jackson hat einige vergleichsweise okaye Leistungen aus diesem miesen Kader rausgeholt. Aber die Aufbauarbeit ist in vollem Gange. 2017 hat man zwei frühe Draft-Picks, das wird weiterhelfen. Keine Hilfe wäre es gewesen, wenn man sich ein Offseason lang anhören hätte müssen, dass Johnny Manziel der letzte Browns-QB mit einem Sieg gewesen ist (war er bis Samstag wirklich! Unglaublich eigentlich...). 377 Tage ohne Sieg waren mehr als genug! Kurzes PS noch zu "muehli17" und seinen Anmerkungen zum Mock-Draft von Todd McShay: Ich halte selbigen auch für erstaunlich und glaube ebenfalls, dass der erste QB früher gepickt werden wird. Die Erfahrung lehrt uns jedoch, dass sich ein Reach für einen Spielmacher aus Verzweiflung selten auszahlt. 2013 war auch so ein Jahrgang, wo so gut wie jeder Experte gewarnt hat, dass er über keinen Erstrunden-QB verfügt. Die Buffalo Bills ließen sich nicht beirren und nahmen mit EJ Manuel einen, der im Vorfeld des Drafts nicht einmal in dieser schwachen Klasse als bester Spielmacher eingestuft wurde. Was sie davon hatten, hat man recht schnell gesehen - einen vergeudeten Pick. Auch alle anderen 2013er-QBs wie Geno Smith, Mike Glennon (der wie gesagt jedoch eine Chance verdient), Matt Barkley oder Landry Jones dürfen sich bisher maximal Einspringer nennen. Von dem her werde ich bei einem für QBs derart vernichtenden Mock Draft extra hellhörig, nachdem die Warnungen vor dieser QB-Klasse ja auch zuvor schon präsent waren. Spannend jedenfalls! Wie ihr wisst, liebe ich den Draft. Apropos 2013: Le'Veon Bell wurde damals Mitte der 2. Runde gewählt - zwei Picks hinter Geno Smith. Lustig.

Ich bin ja gerade schwer im Fantasy-Fieber. "Gerade" ist vielleicht die Untertreibung des Jahrhunderts, aber halt noch ein bisserl mehr als sonst. So peinlich meine Performance in der TT-Liga ist (gerade noch Top 10), so gut läuft es in jenen drei Ligen, an denen ich seit vielen Jahren teilnehme (wenn ich irgendwann an diesen mysteriösen Kastler-Ligen teilnehmen darf, die sogar er gewinnt, ist mein Fantasy-Leben vollendet, hahaha. Aber er weigert sich seit Jahren). Draft-Liga: Finale. Keeper-League: Finale. Und in der Parallel-Salary-Cap-Liga zu unserer TT-Gemeinschaft schaut es nicht schlecht aus mit dem Sieg. Könnte also ein guter Jahreswechsel werden, aber auch ein ernüchternder. Schaumamal. Gott sei Dank war es wurscht, dass ich Dez Bryant in der Keeper League doch noch gebencht habe. Es ist ja immer so eine Sache mit Teams, die eigentlich um nichts mehr spielen müssen. So Leid es mir für einen deprimierten "Neo" und seine Detroit Lions tut, umso mehr muss ich die Dallas Cowboys für ihre Herangehensweise, weiter Vollgas zu geben, loben. Über die Jahre war es schon zu oft zu beobachten, dass es nicht zwingend eine gute Idee ist, seine Stars zu früh zu schonen. Hätte Dallas diesen Weg eingeschlagen, wären es inklusive Bye-Week während der Wildcards mehr oder weniger vier Wochen Pause ohne ernsthafte Wettkampf-Situation gewesen. Da kann man schon einmal einrosten. Ja, ich habe diesem Braten nicht ganz getraut und Bryant aus dem Verkehr gezogen. Dass Dallas eine andere Politik fährt (und hoffentlich weiter fahren wird), zeigt umso mehr, wie heiß und entschlossen dieses Team in diesem Jahr ist. Denn so leicht ist diese Gratwanderung nicht. Wie schnell es gehen kann, hat Oakland bei Carr gemerkt...

Mit den Playoff-Teams werden wir uns im Jänner zu Genüge beschäftigen, weshalb die letzten beiden Wochen der Regular Season eine gute Gelegenheit sind, die ausgeschiedenen Teams nicht zu vergessen und ihnen ein wenig Feedback mit auf den Weg zu geben. Zwei der negativsten Überraschungen waren fraglos die Denver Broncos und die Carolina Panthers. Erstmals seit 2003 (Tampa Bay und Oakland) verpassen beide Super-Bowl-Vertreter in der darauffolgenden Saison die Postseason - irgendwie ironisch, dass dies genau in jenem Jahr passiert, in dem es die Raiders erstmals seit damals zurück ins Tunier um die NFL-Krone geschafft haben. Überraschender war der Absturz in meinen Augen bei Carolina. Ich glaube jedoch gleichzeitig, dass man bei den Panthers nicht in Panik zu verfallen braucht. An der Secondary wird man natürlich schrauben müssen - gerade in dieser Division, in der man mit gutem QB-Spiel konfrontiert ist. Aber damit hat man eh schon begonnen. Wichtiger wird sein, dass aus Cam Newton wieder Cam Newton wird. Wenn der entscheidende Faktor weit weg von seiner MVP-Form ist, wird es schwerer - oft macht eben tatsächlich ein Spieler den Unterschied. Und eine katastrophale Completion Percentage von 52,7 ist eines Supermans eben nicht würdig. Über die beste Passverteidigung der Liga verfügt wiederum Denver. An der Defense lag der Einbruch definitiv nicht. Die Kombination aus völligem Wegbrechen des Laufspiels nach der Verletzung von C.J. Anderson und, sagen wir mal, maximal solidem QB-Spiel durch Trevor Siemian ist keine gute. Dieser Roster wäre auch offensiv gut besetzt - mit einem effektiveren, erfahreneren oder schlichtweg besseren Spielmacher hätte die Postseason selbst in der AFC West mit diesem Kader ein Selbstläufer sein müssen (Sage ich im Nachhinein. Vor der Saison hatte ich Denver wegen Siemian nicht allzu viel zugetraut). John Elway steht vor einer schwieigen Entscheidung in der Offseason. Weiter Siemian, der ja gar keine Erfahrung haben konnte? Waren seine Ansätze genug? Oder ist Erstrunden-Pick Paxton Lynch doch schon reif genug? Bis Herbst 2017 kann sich das schon ausgehen. Oder als dritte Option doch ein QB von außen? Elway und Head Coach Gary Kubiak kennen sich tendenziell auf keiner Position derart gut aus. Nach dem Rücktritt von Peyton Manning und der richtigen Entscheidung gegen den Wunsch von Brock Osweiler, den Lotto-Vierfach-Jackpot zu knacken, mussten sie offenkundig ein wenig improvisieren. Ich gehe davon aus, dass sie diesmal besser vorbereitet sind. Natürlich kann in einer Offseason extrem viel passieren, aber Stand jetzt kann ich mir durchaus vorstellen, dass Carolina und Denver 2017 wieder bessere Figur machen.

Richtig "julrich81", auch in schlechten Zeiten muss man zu seinem Team stehen, und die Zeiten bei den Minnesota Vikings sind derzeit so richtig schlecht. Einen 5-0-Start in die Saison derart zu vergeuden, ist das eine - das ist schon eine Kunst. Kein Laufspiel zu haben, das andere. Einen Erstrunden-Pick mit Sam Bradford verschwendet zu haben, wieder das andere (Und ja, dabei bleibe ich. Ich verstehe, warum man den Deal machen musste, aber das macht ihn nicht schlauer, weil viel zu teuer). Aber was in Green Bay passiert sein dürfte, ist vergleichsweise viel entsetzlicher und würde mir noch viel mehr Sorgen machen. Da können jetzt alle Beteiligten noch so sehr zurückrudern und von einer "Miscommunication" auf dem Spielfeld sprechen. Das mag ja auch sein, aber dass die Story in der Öffentlichkeit so kolportiert wird, dass Veteran Terence Newman den Gameplan von Head Coach Mike Zimmer, wonach Xavier Rhodes Packers-WR Jordy Nelson covern soll, zumindest temporär ignoriert hat und dies lieber selbst erledigen wollte (Nelson hatte seine Freude damit), lässt alle Alarmglocken schrillen. Okay, sagen wir, es war tatsächlich ein Kommunikationsfehler, wie er ja meinetwegen vorkommen kann. Dann war es offenkundig im Vikings-Land trotzdem jemandem ein großen Anliegen, Zimmer medial eine richtige Watsch'n mitzugeben. Denn hängen bleibt bei vielen wohl, dass sich Mitglieder von Minnesotas Secondary so super finden, dass sie sich über den Gameplan des eigenen Head Coaches, der sich in Sachen Defense angeblich ja nicht so schlecht auskennt, hinwegsetzen. Der Worst Case wäre, wenn sie dies tatsächlich getan haben. Das wäre das No-Go unter den No-Gos. Es soll ja bisweilen so sein, dass nur die halbe Wahrheit an die Öffentlichkeit dringt. Teamintern wird man die ganze Wahrheit kennen, und irgendwie kann man zumindest keine allzu wohlwollende Ferndiagnose über die Spirit im Lockeroom der Vikings abgeben. Vielleicht lässt sich so gesehen auch erahnen, wie es möglich war, einen 5-0-Start derart zu vergeuden.

Ungefähr so wie die Defender der Buffalo Bills gegen Miami teilweise ihre Tackles angelegt haben, stelle ich mir Head Coach Rex Ryan vor einem Gemüse-Buffet vor. Etwas zögerlich. (Ich bin selbst kein Leichtgewicht, ich darf mir einen Dicken-Witz ausnahmsweise erlauben). Veganes Tackeln bringt einen in der NFL halt blöderweise nicht weiter, da heißt es ran ans Fleisch. Schön, "nicomadi", dass du dich wieder einmal zu Wort gemeldet hast, und ich denke "Wundertüte" trifft es bei den Bills ganz gut. Ich werde das Gefühl nicht los, dass diesmal sehr wohl mehr drinnen gewesen wäre. Für meinen Geschmack bekommen die Bills einfach zu viele Gegenpunkte, wenn ich in Betracht ziehe, dass das Talent auf der defensiven Seite des Balls kein ganz übles ist und mit Ryan der megagroße Defense-Guru an der Seitenlinie steht - und mit Zwillingsbruder Rob Ryan genau genommen sogar noch ein Zweiter. Es ist ja kein allzu großes Geheimnis, für wie überschätzt ich Ryan (Rex) halte. Ich stelle mal folgende These auf: Vielleicht war der Unterschied zwischen Playoffs (Miami) und Urlaub (Buffalo) in dieser Saison ja tatsächlich im Coaching zu finden. Die Dolphins haben mit Adam Gase eines der größeren Trainer-Talente verpflichtet. Die Bills haben Rex. Beide direkten Duelle gingen knapp an die Dolphins, machen also im konkreten Fall tatsächlich den Unterschied aus. Schon klar, im Laufe einer langen Saison spielen noch ganz anderen Nuancen und Facetten rein. Aber wenn ich sehe, wie eine Rex-Defense in einem Duell, in dem es um nichts anderes geht, als die theoretische Playoff-Chance am Leben zu halten, in Tackles geht, nachdem besagter Rex nur zu gerne über "hard-nosed" Football philosophiert, muss ich mich schon wundern. Noch mehr, wenn beim 57-Yarder von Jay Ajayi gleich nur zehn Defender auf dem Feld stehen. Wie kann so etwas passieren, wenn es um alles geht? Und über seine Timeout-Peinlichkeit beim entscheidenden Field Goal Miamis hülle ich sowieso lieber den Mantel des Schweigens. Wenn es das für Rex war, ist es irgendwie extrem passend, dass der Ausstand gegen "seine" New York Jets über die Bühne geht...

UPDATE: Tja, so schnell kann es gehen, Ryan hat diesen (Touchdown) Tuesday nicht überstanden und ist nicht mehr Coach der Bills. Sein Bruder wurde ebenfalls entlassen. Ich belasse trotzdem den Originaltext, in Buffalo dürfte man es ja ähnlich gesehen haben, wenn man nicht mal den finalen Spieltag abwarten konnte. Nur um das Highlight Jets vs. Rex fallen wir jetzt halt leider um. Schade!

Was für schöne Weihnachten! Ich habe erstmals eine Fantasy League gewonnen! Frei nach Al Michaels: "Do you believe in Christmas Miracles?" Während diese Zeilen laufen, hallen im Hintergrund die Töne von "We are the Champions". True story. Ja, ich werde das jetzt ein Jahr zelebrieren. Sorry Bros. In diesem Kontext gilt besonderer Dank einmal mehr Jordy Nelson, der sich mit Aaron Rodgers so blendend versteht. Denn mein Konkurrent hatte A-Rod als Quarterback - und der warf zwei seiner vier TDs glücklicherweise auf Nelson und auch sonst ein paar wichtige und weite Pässe. Unglaubliche Packers! Weil wir hier schon über so viele mögliche MVPs gesprochen haben, was ist eigentlich mit Aaron Rodgers? Sein Team, das so in der Kiste war, zum NFC-North-Finale gegen Detroit zu führen. Auch das ist sehr wertvoll. Ich freue mich auf dieses Endspiel und für die Packers-Fans, die sich gar nicht glücklich genug schätzen können, so einen QB ihr eigen nennen zu dürfen.

Apropos Finale: Was waren das für zwei letzte Minuten in Pittsburgh? Richtig, extremst geile für neutrale Zuschauer! Ich dachte mir, der Lauf von Kyle Juszczyk in die Endzone - war es überhaupt noch ein Lauf am Ende oder doch viel mehr erfolgreiches Extrem-Robben ohne Knie-Boden-Berührung? - wäre nicht mehr zu toppen, dann kommt der Roethlisberger Ben und zeigt mal wieder der ganzen NFL-Welt, welch coole Socke er denn ist. Wobei natürlich hier auch sein Dank den Receivern gilt. Wie die die Bälle gefangen haben, Hut ab. Vor allem natürlich Antonio Brown, der zum 50. Mal einen TD-Pass von Big Ben fing. Guter Zeitpunkt für das Jubiläum. Die Steelers sind die Könige des Nordens in der AFC und ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde es auch sehr gut, dass sie dabei sind. Big Ben, Bell, Brown - die gehören in die Postseason!

Ein offizielles Bravo an die Miami Dolphins! Nach 1-4 so in die Playoffs zu marschieren, bedarf schon großem Teamgeist, aber vor allem auch Führungsqualitäten. Deswegen schlage ich jetzt mal unverblümt Adam Gase als Head Coach of the Year vor. Es gibt natürlich auch andere Kandidaten, wie etwa Jack Del Rio oder Jason Garrett oder wie immer Bill Belichick, aber der junge Mann mit 37 Lenzen hat für mich in dieser Saison bewiesen, dass er absolut Head-Coach-tauglich ist. Er ist kein Mann, der zaudert und sich von Leuten trennt, wenn ihm etwas nicht passt oder sich Mitglieder von Team oder Staff nicht dem übergeordneten Ziel unterwerfen. In der nächsten Saison muss er natürlich diese Leistungen bestätigen, aber die erstmalige Playoff-Teilnahme seit 2008 und neun Siege in den letzten zehn Spielen - und das alles im schönen Miami mit vielen Ablenkungen - sagen mir: Adam Gase hat es ordentlich drauf.

Einige Teams haben Playoff-Tickets ergattert, andere haben sie verpasst. Unter anderem die Indianapolis Colts mit Andrew Luck. Das tut mir persönlich immer weh, wenn ein Kaliber wie er die Postseason vor dem Fernseher verbringen muss. Aber gut, dafür kann er prinzipiell weniger als das Management, das diesen Kader verantwortet. Wie wäre es mit einer vernünftigen O-Line? Und auch sonst sind viele Baustellen zu erledigen. Da haben die Colts in der Postseason einiges zu tun. Luck hat noch das meiste herausgeholt, wenngleich auch er in seinen Leistungen schwankte. Aber neues Jahr neues Luck für den Stanford-Abgänger. Apropos Stanford: Weil zuletzt darüber diskutiert wurde, wie es Thomas Schaffer in Stanford geht. Ja, er hat ein "Red-Shirt-Jahr" de facto hinter sich, das war aber auch von Anfang an so besprochen. In der neuen Spielzeit wird es dann richtig interessant.

Armer Derek Carr. Das hat mich in meinem Football-Herzen getroffen, wie ich ihn da am Boden liegen sah. Wie wir wissen, gehören solche Verletzungen dazu, aber nach so einer Saison und einer Playoff-Teilnahme vor einer Woche ist das einfach doppelt und dreifach schmerzhaft. Wer weiß, was alles in den Playoffs möglich gewesen wäre. Auf der anderen Seite gilt es auch Marcus Mariota gute Besserung zu wünschen. Er hätte zwar keine Playoffs vor sich, aber es ist natürlich dennoch bitter, verletzt aus der Saison auszuscheiden. Come back stronger!

Zum Abschluss möchte ich noch ein Wort zu den Denver Broncos verlieren, weil sich der Kreis auch irgendwie schließt. Im Pre-Season-Touchdown-Tuesday hielt ich fest, dass die QB-Situation bei Denver eines Champions nicht würdig sei. Der erste Kommentar richtete sich gleich darauf, lautete von "matz017": "Unterschätzt mir meine Broncos nicht!" Nun, am Ende ist der Champ draußen. Und ja, es lag in Summe an der verkorksten Offensive, die keine entscheidenden Spiele gewinnen konnte. Die Defensive alleine konnte es heuer auch nicht richten. John Elway lag sicher richtig, Brock Osweiler nicht mit den Houston-Millionen zuzuschütten (obwohl er ihm auch 16 pro Jahr und 30 garantiert gegeben hätte), doch die QB-Situation war zu Beginn, mittendrin und am Ende eines Champs nicht würdig. Und deswegen sind sie raus.

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl LI, die am 5. Februar kommenden Jahres in Houston, Texas, stattfinden wird.

Das NRG Stadium war bereits einmal Schauplatz eines NFL-Endspiels - die New England Patriots bezwangen dort 2004 die Carolina Panthers mit 32:29.

Wir sind wie immer zuversichtlich, in irgendeiner Woche mit einem Pick richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Week-16-Pick:

Dallas Cowboys vs. Miami Dolphins

Endlich kann ich mal wieder ein neues Team hier präsentieren. Tatsächlich glaube ich nicht wirklich daran, dass es die Dolphins schaffen würden, aber wer weiß: Die Postseason kann ab und an auch eigene Gesetze schreiben - also New England verlieren. Dallas hat den Lions 42 Punkte eingeschenkt. Das reicht vollkommen, um hier zu stehen.

Week

NFC-Team AFC-Team
01 Arizona Cardinals Pittsburgh Steelers
02 Seattle Seahawks Denver Broncos
03 Philadelphia Eagles New England Patriots
04 Minnesota Vikings Denver Broncos
05 Dallas Cowboys New England Patriots
06 Atlanta Falcons New England Patriots
07 New York Giants San Diego Chargers
08 Green Bay Packers Kansas City Chiefs
09 Seattle Seahawks Buffalo Bills
10 Seattle Seahawks Kansas City Chiefs
11 New York Giants Oakland Raiders
12 Tampa Bay Buccaneers Oakland Raiders
13 Tampa Bay Buccaneers New England Patriots
14 Green Bay Packers Pittsburgh Steelers
15 Green Bay Packers Oakland Raiders

PETER ALTMANN und sein Week-16-Pick:
Dallas Cowboys vs. Pittsburgh Steelers
Was wäre das für ein schönes Matchup? Ben Roethlisberger gegen Dak Prescott und somit jenen QB, der womöglich seinen Rekord an Siegen für einen Rookie-QB brechen wird (beide halten derzeit bei 13). Ezekiel Elliott gegen Le'Veon Bell. Antonio Brown gegen Dez Bryant. Ich tät's nehmen!

Week

NFC-Team AFC-Team
01 Green Bay Packers New England Patriots
02 Carolina Panthers New England Patriots
03 Minnesota Vikings New England Patriots
04 Seattle Seahawks New England Patriots
05 Arizona Cardinals New England Patriots
06 Atlanta Falcons New England Patriots
07 Green Bay Packers Denver Broncos
08 Seattle Seahawks Oakland Raiders
09 Dallas Cowboys Oakland Raiders
10 Seattle Seahawks New England Patriots
11 Dallas Cowboys Kansas City Chiefs
12 New York Giants New England Patriots
13 Seattle Seahawks Baltimore Ravens
14 Detroit Lions New England Patriots
15 New York Giants Pittsburgh Steelers

In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 17 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 17

  • Drew Brees (4858 Yards) knackt nicht nurdie 5000er Marke sondern auch die 5500er Marke gegen die Falcons.
  • Und das obwohl Atlantas Vic Beasley alleine auf 8 Sacks kommt und Michael Strahans 22,5-Rekord egalisiert.
  • Last but not least: Ezekiel Elliott (1631 Yards) knackt die 2000er Marke gegen die Eagles. Easy.
PETER ALTMANN über Week 17
  • Cleveland (in Pittsburgh), San Francisco (gegen Seattle) und Jacksonville (in Indianapolis) sind auf den Geschmack gekommen und gewinnen allesamt ein zweites Spiel in Folge.

  • Rex Ryan weint nach New York Jets gegen Buffalo. Weil "seine" Jets nach einer grenzgenialen Coaching-Leistung von Buffalo verlieren. (Auch hier ein UPDATE: Ganz mutlose Vorhersage - Rex weint schon fünf Tage früher. Aber nach seiner Entlassung kann er wenigstens ganz offen den Jets die Daumen drücken, haha)

  • So, "Neo", ich will nichts unversucht lassen. Weil ja offenbar niemand mehr daran glaubt, sage ich: Die Detroit Lions landen in den Playoffs. Egal wie!

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