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Catch it like Beckham

Ein Sack ist 200.000 Dollar wert. Und Cincinnati verliert binnen einer Woche alles:

Catch it like Beckham

Und da sind wir auch schon wieder!

Die NFL-Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen? 

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 14.

Es gibt zwei Dinge, die in der NFL nicht ganz unwesentlich sind: Da zu sein, wenn es drauf ankommt, und zurückzukommen, wenn es drauf ankommt! Die New York Giants waren da und kamen zurück, als es drauf ankam. Nachdem sie vergangene Woche das "Derby" gegen die Jets noch aus der Hand gaben und Washington sowie Philadelphia am Sonntag gewannen, mussten sie in Miami nachlegen - und sie taten es. Vor allem zwei Herren. Zum einen: Odell Beckham Jr.! Dieser Receiver ist wie von einem anderen Stern! Sieben Catches, 166 Yards und zwei Touchdowns. Zum sechsten Mal in Folge über 100 Yards erfangen - das ist Giants-Rekord! Und auch Eli Manning unterstrich, dass er da ist, wenn es drauf ankommt (wie er auch in zwei Super Bowls bewies...): 27/31, 337 Yards und 4 TDs. Passer-Rating von 151,5. So ein hohes hatte der zweifache Champ zuletzt 2009. Die Giants bleiben damit im Playoff-Rennen und haben sich für vergangene Woche rehabilitiert. Ganz wichtiger Sieg!

 

Das gibt es doch nicht! Vergangene Woche avancierten die Cincinnati Bengals zur Nummer 1 der AFC, um nur sieben Tage später wieder alles zu verlieren. Aber wirklich alles! Spiel, Platz 1 - und den Quarterback! Wenn einfach alles zusammenkommt... Die Bengals verloren zu Hause gegen die Steelers, die dadurch noch Chancen auf den Division-Titel haben. Dafür müssten die Bengals allerdings am Ende auf jeden Fall gegen die Ravens verlieren. In jedem Fall haben die Bengals ihren Quarterback mit einer Fingerverletzung verloren, und das vielleicht bis Saisonende. Bitter! Das in jüngerer Vergangenheit in den Playoffs bekanntlich übraus unglücklich auftretende Team aus Cincinnati muss nun mit AJ McCarron sein Glück versuchen. In diesem Sinne: Viel Glück.

 

Bereits am Donnerstag verzückte uns ein Play der ganz besonderen Sorte. Dwight Freeney, der jahrelang für die Colts auf Quarterback-Jagd ging, wurde während dieser Saison von den Arizona Cardinals verpflichtet. Eigentlich dachte der 35-Jährige schon ans Aufhören. Gut, dass er es nicht tat. Denn so gewannen die Cards in der Nacht auf Freitag das Spiel, als Freeney Vikings-Quarterback Teddy Bridgewater sackte und das Sekunden vor Schluss bei 3rd and 10 in Field-Goal-Nähe beim Stand von 23:20 für die Cards. Damit hatten sie das Playoff-Ticket gelöst. Er darf sich auch freuen: Denn für seinen vierten Sack in dieser Saison kassiert er 200.000 Dollar Bonus. Und er wollte zurücktreten...pff...

Das ist im TT auch nicht oft der Fall, nämlich eine Woche zuvor Loser und in der nächsten in der Kategorie "Oh Boy" vertreten zu sein. Aber hey, die Indianapolis Colts haben sich das redlich verdient. Wirklich, wirklich, verdient! Es ist ja nicht so, dass man in Jacksonville in dieser Saison nicht verlieren dürfte. Gut, man sollte nicht, wenn man noch um die Playoffs kämpft, aber wie wir wissen, ist die Colts-Saison eine ziemlich problematische. Jedenfalls: 51 Punkte in Jacksonville zu kassieren ist sehr sehr peinlich! Die Jags-Offense gehört zwar zu den heißesten der Liga, Blake Bortles, Allen Robinson und Allen Hurns macht es Spaß zuzuehen, aber es hat schon einen Grund, warum sie zum ersten Mal überhaupt 50 Punkte aufs Board brachten. Indys NFL-Rekord-Serie (16 Siege in der Division in Folge) ging zu Ende - und wie!

                         SEASON'S GREETINGS!

Herzlichen Dank für eure gewohnt sensationelle Beteiligung im letzten TT. Auch wenn noch nicht alles perfekt ist, freut es uns, dass ihr uns auch auf der "neuen" Seite treu bleibt. Wir nehmen es natürlich als Kompliment, dass "Kalkbrenner" weiterhin den TT lesen möchte. Was den Relaunch betrifft, sind Geschmäcker natürlich verschieden. Aus meiner Erfahrung aus diversen Relaunches kann ich nur sagen, dass es zu Beginn oft Kritik gibt, weil der Gewohnheitseffekt wegfällt, aber einige Jahre später, wenn die neue Seite durch eine noch neuere ersetzt wird, viele dieser neuen Seite hinterherweinen. Aber gut, lassen wir dieses Thema und widmen uns einer NFL-Saison, die sich immer mehr ihrer dramatischen Phase nähert. Vielleicht weniger für die New Orleans Saints, aber ich möchte dennoch User "Saint" willkommen heißen. "Schön, dass sich immer mehr Leute finden!", schrieb "mundafinga" und besser kann man es nicht ausdrücken. Und wenn jemand mit aktiver Erfahrung bei den Salzburg Bulls uns Couch Potatoes unterstützt, ist das natürlich genial. Und siehe da: Eine Beteiligung am TT und die Saints gewinnen auch wieder, haha. Aufgrund der grandiosen Drew-Brees-Jahre liegt mir New Orleans auch am Herzen (und die Stadt nach meiner Super-Bowl-Reise dorthin sowieso. Na servas, diese Bourbon Street...!) und umso gespannter bin ich, wie es in der Offseason bei den Saints weitergeht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich so meine Zweifel, dass es in der Brees-Ära noch zu einem Titel reicht. So schnell lässt sich dieser verkorkste Roster nicht generalsanieren. Die Diskussion über sein Gehalt ist einerseits mehr als verständlich, andererseits verdient er in meinen Augen jeden Cent, der ihm überwiesen wird - vielleicht nicht aufgrund der aktuellen Leistungen, aber das hat ja nicht nur Jürgen Klinsmann als Problem des US-Sports ausgemacht, dass man in den Staaten öfter mal mehr für vergangene als für aktuelle Leistungen bezahlt wird. In diesem Kader steht jedoch auch der eine oder andere Spieler, der nicht (mehr) markgerecht und mehr für frühere Verdienste bezahlt wird - Marques Colston zum Beispiel (wenngleich nach dem Sieg gegen Tampa kein ideales Beispiel, aber das war bisher leider eher eine Eintagsfliege). Für kommende Saison würde Brees satte 30 Millionen gegen die Salary Cap zählen. Das ist natürlich ein absurder Betrag. Und da für mich alles andere als sicher ist, dass Sean Payton kommende Saison noch Saints-Coach ist, kann ich mir gut vorstellen, dass auch in die QB-Frage Bewegung kommt - und sei es "nur" auf Gehaltsebene. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass ein Contender mit ungelöster QB-Frage und Glaube an die Fähigkeiten des bald 37-Jährigen, ihn aus Lousiana loseisen könnte, sollte mit Payton der langjährige Vertrauensmann abhanden kommen und in New Orleans der komplette Neustart ausgerufen werden. Für Denver und Peyton Manning war solch ein Engagement im Karriere-Herbst ja auch kein Fehler.

Ich habe nicht zufällig mit Brees und seinem Gehalt gestartet, denn ich möchte diesbezüglich ein anderes QB-Thema aufwerfen, das die Kollegen von Shutdown Corner ins Spiel gebracht haben. Und ich finde, es ist denkbar interessant. Würdet ihr anstelle der Washington Redskins Kirk Cousins einen "Big Deal" geben oder nicht? Zuerst mal die Basis-Fakten: Der 27-Jährige wurde 2012 in der vierten Runde gedraftet, im selben Jahr wie Robert Griffin III, quasi als Absicherung für das als Gesicht der Franchise eingeplante Wunderkind. Die traurige RGIII-Story ist bekannt, seit dieser Saison ist Cousins der Starter und er macht seine Sache nicht schlecht. Dass sich Washington in der miesen NFC East mit einer 6-7-Bilanz gleichauf mit den New York Giants und den Philadelphia Eagles an der Spitze hält, ist auch ihm zu verdanken. Cousins befindet sich im vierten Jahr seines Rookie-Vertrags. Was sagt uns das? Genau, es steht ein neuer Kontrakt an. Was tun also? Fest steht: Es wird einen Markt für Cousins geben. Starter, die gerade in ihr bestes Alter kommen und vernünftige Leistungen abliefern, sind stets begehrt. Genauer gesagt ist die Verzweiflung vieler Teams bei ihrer Suche nach vernünftigen Quarterbacks so groß, dass selbst angegraute QBs wie Josh McCown nach einem Katastrophen-Jahr bei Tampa Bay in der vergangenen Saison genügend Interessenten hatten. Cousins wird nach seinen bisherigen Leistungen in dieser Saison also seinen Payday erleben und dabei vermutlich überbezahlt werden, das steht außer Frage. Die Frage ist viel mehr: Sollen ihm die Redskins rund 16 Millionen Dollar pro Saison, um eine denkbare Summe aufzuwerfen, bezahlen? Ganz ehrlich: Ich mag den Burschen, vielleicht entwickelt er sich auch in einen verlässlichen Starter für einige Jahre, aber ob er eine Schlüsselarbeitskraft auf dem Weg zu einem Super-Bowl-Triumph (und nur darum geht es in der NFL) sein kann? Ich habe da so meine Zweifel. Ich fürchte allerdings, dass den Hauptstädtern keine andere Wahl bleibt, als das Geldbörserl zu öffnen. Falls jemand von euch eine Meinung dazu hat, bin ich gespannt, wie ihr das seht!

Bold Prediction: User "enzo_karotti" wird seine Bold Prediction bezüglich perfect season der Carolina Panthers gewinnen. Kannst eh noch ruhig schlafen oder ist die Aufregung schon zu groß *grins*? Über die 38:0-Show gegen Atlanta, das sich eigentlich noch im Playoff-Rennen befunden hätte (Aber das ist in der NFC bis auf den Osten eh schon mehr oder weniger beendet), muss man nicht viele Worte verlieren, sondern darf schweigend genießen. Und schön, dass die Tradition der Sieger-Selfies auch ihren Weg nach Charlotte gefunden hat, Donis Avdijaj hätte seine Freude. In den USA wird ja bereits eifrig diskutiert, ob Head Coach Ron Rivera seine Stars auch dann noch aufbieten soll, wenn der Heimvorteil durch die Playoffs gesichert ist, oder ob nicht doch lieber Schonung im Hinblick auf die Postseason angesagt ist, beziehungsweise Risikominimierung. Eine falsche Bewegung von Cam Newton in einem unbedeutenden Spiel und die Saison kann im Eimer sein (traurige Grüße nach Cincinnati an dieser Stelle). Für mich gibt es hierauf nur eine Antwort: Durchziehen! Geschichte schreiben! Macht euch unsterblich! Ich persönlich bin grundsätzlich kein allzu großer Freund davon, Spieler aus dem Rhythmus zu bringen. Carolina hat ohnehin eine Bye-Week vor den Divisional Playoffs. Nimmt man Newton und Co. zum Beispiel für Woche 17 aus dem Spiel, wären dies drei Wochen Pause. Da kann man schon mal einrosten, nicht wahr. Oder zumindest dieses Gefühl der Unbesiegbarkeit, das diese Truppe derzeit auszeichnet, verlieren. Ich vermute, dass Rivera ähnlich denkt. Er bringt das Beispiel aus der Saison 2005, als er DC unter Lovie Smith in Chicago war, man am Ende der Regular Season einige Starter schonte und in den Divisional Playoffs prompt rausflog - übrigens gegen Carolina. Also, liebe Panthers: GO FOR IT!

Die Verletzung von Andy Dalton nimmt natürlich einen gebührenden Platz in diesem TT ein. Sie war auch ein richtiger Schocker und, so ehrlich muss man sein, denkbar unnötig. Noch Fragen, warum es für Coaches ein Albtraum ist, wenn ihre Quarterbacks ihren Körper zu sehr in die Schlacht werfen? Aber gut, darum soll's nicht gehen. Widmen wir uns seinem Backup. AJ McCarron ist nämlich kein uninteressanter Spieler. Derzeit besteht Hoffnung, dass Dalton bis zu den Playoffs zurückkommen kann. Wenn nicht, wird es am 25-Jährigen liegen, den Postseason-Fluch der Bengals zu beenden und diese bis dato so außergewähnliche Saison zu retten. Keine leichte Aufgabe für jemanden, der mehr oder weniger null NFL-Erfahrung aufweist. Dafür ist McCarron einer der höherdekorierten College-Quarterbacks der vergangenen Jahre. Mit Alabama gewann er zwei Mal in Folge die National Championship, in der Heisman-Trophy-Wahl 2013 musste er sich nur Jameis Winston geschlagen geben. Dennoch wurde er 2014 im Draft erst in Runde fünf gewählt. Ich denke, spätestens seit Tim Tebow muss man nicht mehr erklären, warum manche Spielmacher am College perfekt funktionieren können, aber in der NFL in Wahrheit keine Chance haben. McCarrons Handicap ist, dass er keinen starken Arm hat. Gut, es soll auch in der NFL Starter mit "Nudel-Armen" geben, eine ideale Voraussetzung ist dies jedoch nicht. Ich bin schon gespannt, wie sehr Cincinnatis OC Hue Jackson (und er ist in meinen Augen fraglos einer der besseren OCs der Liga) den Spielplan auf das ausrichten wird, was McCarron mitbringt. Ich persönlich erwarte eine deutlich erhöhte Dosis an Laufspiel, kombiniert mit kurzen und mittellangen Würfen. Diesbezüglich wäre es natürlich ein Vorteil, wenn TE Tyler Eifert rechtzeitig fit wird. Gut ist, dass das Restprogramm mit Gastspielen in San Francisco und Denver bzw. dem Heimspiel gegen Baltimore abseits des Broncos-Hits überschaubar schwierig ist. Hier kann man auch mit dem Backup über die Runden kommen. Aber ob man die First-Round-Bye geschweige denn Homefield-Advantage sichern kann? Schwierig, schwierig, schwierig...

Bei aller Sympathie zu Stammkorrespondenten "dellione" (Ich würde ja allen unseren treuen Kolumnisten den Titel gönnen, aber das geht wohl leider nicht) muss ich schon sagen: Schenken müsste man den New England Patriots die Nummer-1-Seed in der AFC auch wieder nicht. Okay, Cincinnati hatte Pech. Aber Denver? Es sei klargestellt, dass eine Heim-Pleite gegen Oakland (Khalil Mack! 5 Sacks! Der Typ ist so mörderisch gut!) natürlich längst keine Blamage mehr ist, aber schlagen könnte und sollte man die Raiders vor eigenem Publikum schon, wenn man während der Playoffs kein Flugzeug besteigen will. Offensiv war das aber halt leider mal wieder viel zu wenig, oder sagen wir viel zu ineffizient. Brock Osweiler macht für einen trotz allem recht unerfahrenen Backup keinen schlechten Job, aber die Forderungen, ihn zum Starter für den Rest der Saison zu benennen, waren wohl doch etwas voreilig. Ich glaube und (da bin ich ehrlich) hoffe, dass wir Peyton Manning in dieser Saison noch einmal sehen. Die Osweiler-Ära kann ab 2016 noch früh genug beginnen.

Ich hasse es ja selbst, immer wieder negativ auf die Indianapolis Colts zurückkommen zu müssen. Denn das ist und bleibt eine der sympathischsten Franchises. Aber was in dieser Saison in Indy abgeht, geht halt gar nicht. Und ich habe auch wirklich keine Lust, von diesem Team in den Playoffs belästigt zu werden, zumindest im derzeitigen Zustand. Sollte Andrew Luck, und danach sieht es ja aus, zurückkehren, können wir über alles reden. Wie dem auch sei: Sich in Jacksonville in einem wirklich wichtigen Spiel 51 Gegenpunkte einschenken zu lassen (selbst von einer immer geileren Offense), ist halt ein Wahnsinn! Da gehen wir echt die druckreifen Worte aus. Wie schlecht die Personalpolitik in der Offseason war, habe ich schon im Frühjahr erstmals bekrittelt, das müssen wir nicht mehr aufwärmen. Das Bauernopfer dieser Posse wird Chuck Pagano heißen. Ich sehe immer weniger Wege, wie der Head Coach für 2016 zurückkehren soll. Gut, dass eine Entlassung wenigstens Pagano selbst nicht kaputtmachen wird. Wer eine Leukämie-Erkrankung erfolgreich bekämpft, wird sich auch von "schwierigen" Bossen nicht die Freude am Leben nehmen lassen. Oder wie er selbst es so schön sagte: "They can fire you but they can't eat you. So if the worst thing, a year from now, let's say I'm in Boise this time next year playing with my granddaughters, I'm going to be fine."


51:16! Einfach nur wow und noch am Dienstag irgendwie unvorstellbar, was die Jacksonville Jaguars gegen die Indianapolis Colts aufgeführt haben. "We want 50! We want 50! We want 50!", schrien die jahrelang ausgehungerten Fans, ehe (Super-Fantasy-)Quarterback Blake Bortles selbst zum Touchdown in die Endzone lief und den Endstand herstellte. Das war mehr als nur ein Sieg, ein riesiger Prestigeerfolg. Und vielleicht auch noch mehr. Im Pendant zur NFC East, der AFC South, ist noch alles drin für die Jags, was die Playoffs angeht. Bortles ist heiß und streut aktuell auch keine Interception ein (danke, Blake). Die Allens (Robinso und Hurns) fangen die TDs, die Defense und Special Teams haben auch ihren fairen Anteil. Drei Spiele, ein Sieg Rückstand, alles noch drin. Aber auch wenn es nicht reichen sollte: Der Weg, den die Jags seit einigen Jahren unter Head Coach Gus Bradley gehen, macht sich endlich, endlich, endlich mit solch einem Sieg bezahlt. Und das ist das Wichtigste an der ganzen Geschichte!

Ja, Seattle ist das beste Beispiel dafür: Man muss zum richtigen Zeitpunkt da sein. Und die Seahawks sind es. Im Dezember. Bei 4-5 dachten viele wohl, das wäre es für die Saison gewesen, aber weit gefehlt. Kollege Altmann wies auch immer wieder darauf hin: Die kommen noch! Und jetzt sind sie da. Und wie. Vierter Sieg in Folge, absolut in Fahrt und das auf beiden Seiten. Defensiv waren sie in der ersten Saisonhälfte nicht so präsent, wie wir es gewohnt waren. Vorbei! Offensiv hatten sie ohnehin Probleme. Vorbei! Dort wie da läuft es, Russell Wilson sieht tatsächlich aus wie ein Franchise-Quarterback und Doug Baldwin wie ein verlässlicher Receiver. Schade um den saisonendenden Ausfall von Thomas Rawls, der für den Turnaround auch verantwortlich zeichnet, aber die Seahawks muss man wieder auf der Rechnung haben. Nämlich auch für den 7. Februar!

Wer holt sich die Wildcard-Tickets in der AFC? Es kann nur zwei geben! Kansas City (8-5), New York Jets (8-5) oder Pittsburgh Steelers (8-5)? Die anderen Teams sind aktuell zwei Siege entfernt, sind also eher weg vom Fenster. Es bleibt spannend, zumal es nicht ganz auszuschließen ist, dass ein Team sogar mit 11-5 auf der Strecke bleibt. Kansas City hat nur noch schlagbare Gegner, Denver und New England könnten in Pittsburgh und New York zu Fall kommen, ob der Form, in der sich die Teams gerade befinden. Die Jets-Offense ist Nummer 10 der Liga, das hat es ewig nicht gegeben. Die Chiefs haben sieben Spiele nicht verloren. Und die Steelers sind sowieso weit Wochen on fire. Es bleibt spannend bis zum Schluss – und das könnte den Teams im Jänner auch helfen!

Andy Dalton ist es natürlich nicht vorzuwerfen, dass er nach seiner Interception selbst tackelte. Doch er verletzte sich dabei den Daumen und fällt aus. Und das ist natürlich für die Bengals, die so gut unterwegs waren, bitter, bitter, bitter. Tyler Eifert könnte wegen einer Gehirnerschütterung demnächst auch passen müssen. Was die Situation natürlich nicht einfacher macht. Aber es fängt beim QB an und auch wenn Dalton einen guten Vorsatz hatte, so hat er seinem Team nun doch mehr geschadet als geholfen. Und ich spreche nicht von dieser komischen Interception. Nach der Niederlage gegen die Steelers ist auch der AFC-North-Titel noch nicht gegessen. Und die Steelers können wohl aktuell jedes Team in der NFL schlagen. Die Bengals auch ohne Dalton und mit AJ McCarron? Wenn die 49ers wollen, können sie einem das Leben auch schwer machen (gut, diese Woche nicht), auswärts Denver ist sowieso unangenehm und dann zu Hause die Ravens. Ja, möglich. Aber vielleicht auch zu wenig. Und war es dann dieser Tackle wert? Nope...

Das war Arbeitsverweigerung – oder der Hinweis wurde umgesetzt, keine Spiele mehr im Hinblick des Drafts zu gewinnen. Jedenfalls waren die Titans in New York (hier steht wirklich „in“ und nicht „of“, obwohl das ganz gut passen würde) ziemlich peinlich unterwegs. Und da spreche ich nicht einmal von jenem Touchdown, bei dem Brandon Marshall einfach zu decken vergessen wurde (69 Yards zum Touchdown...). Tackeln? Fehlanzeige! Siehe Powells TD... Die Partie war schnell entschieden, wenigstens fing Marcus Mariota am Ende noch einen TD, was bedeutet, dass er in einer Saison einen TD passte, erlief und fing. Mit Kordell Stewart ist er der einzige QB, der einen Über-40-Yarder zu einem TD passte bzw. auch erlief. Das ist aber auch wirklich das einzig Positive...

Mit den Miami Dolphins ist nun auch das erste 5-Wins-Team von den Playoffs eliminiert. Die Abschieds-Tour für diese Saison hat auch begonnen bei den Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Tennessee Titans, San Diego Chargers, Detroit Lions und den San Francisco 49ers. Und was bedeutet Letzteres? Richtig, dieser Super-Bowl-Fluch, wonach kein Team in seinem Stadion das Big Game spielt, hält an. Next on the clock: Houston Texans. Hm, auch nicht gerade eine Bank für 2017...

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl 50, die am 7. Februar kommenden Jahres in Santa Clara, Kalifornien, stattfinden wird.

Das Levi's Stadium der 49ers liegt eine gute Autostunde von San Francisco entfernt, wo auch die Events rund um die Bowl sein werden.

Wir sind in jedem Fall zuversichtlich, in irgendeiner Woche richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Week-14-Pick:

SEAHAWKS vs. STEELERS

Und weiter geht es im Re-Bowl-Modus! 2006 fand die Super Bowl im Ford Field zu Detroit statt, in der Heimat von Jerome "The Bus" Bettis. Und er gewann sein letztes Spiel mit den Steelers gegen die Seahawks 21:10. Treffen sich beide Teams nun im großen Endspiel erneut in Santa Clara? Nicht auszuschließen! Denn beide Teams sind heiß und in den letzten Wochen gut unterwegs. Der Rekord-Super-Bowl-Sieger hat zwar aktuell noch keine Playoff-Karte, aber es ist mittlerweile auch nicht mehr auszuschließen, dass sie noch die Divsion gewinnen. Und Seattle kennt den Weg ins Big Game in jüngerer Vergangenheit nur zu gut, zeigt in den vergangenen Wochen tolle Leistungen. Und beide sind auch auswärts auf der Höhe. Wäre ein spannendes Matchup!

Week

NFC Team AFC Team
01 Seattle Seahawks Indianapolis Colts
02 Dallas Cowboys Denver Broncos
03 Minnesota Vikings Buffalo Bills
04 Green Bay Packers New York Jets
05 Green Bay Packers New England Patriots
06 Carolina Panthers New England Patriots
07 Seattle Seahawks New England Patriots
08 Carolina Panthers Cincinnati Bengals
09 Green Bay Packers Denver Broncos
10 New York Giants New England Patriots
11 Green Bay Packers Kansas City Chiefs
12 Washington Redskins Denver Broncos
13 San Francisco 49ers Cincinnati Bengals

PETER ALTMANN und sein Week-14-Pick:
 
PANTHERS vs. STEELERS
 
Netter Tipp, Kollege Kastler, aber halt eine Woche zu spät. Über Carolina muss man wenig sagen und ich hoffe, es kommt im NFC-Finale zum Rematch gegen Arizona. Dieses Duell hatten wir schon in den letzten Playoffs und es war aus diversen Gründen eine Katastrophe. Die Cardinals mussten mit dem gefühlt 26. Backup als QB spielen, die Panthers hatten sich als Sieger einer schwachen NFC South in die Postseason geschummelt. Zwölf Monate später könnte es ein Klassiker sein. Und bei Pittsburgh bleibe ich dabei, dass dies derzeit jenes AFC-Team ist, auf das man in den Playoffs eher nicht treffen möchte.
Week NFC Team AFC Team
01 Seattle Seahawks New England Patriots
02 Green Bay Packers New England Patriots
03 Arizona Cardinals New England Patriots
04 New York Giants New England Patriots
05 Green Bay Packers New England Patriots
06 Green Bay Packers Pittsburgh Steelers
07 Green Bay Packers New York Jets
08 Green Bay Packers Denver Broncos
09 Carolina Panthers New England Patriots
10 Arizona Cardinals Pittsburgh Steelers
11 Seattle Seahawks Denver Broncos
12 Carolina Panthers Denver Broncos
13 Seattle Seahawks Pittsburgh Steelers

 

  • Die Pittsburgh Steelers haben zum fünften Mal in Folge mehr als 30 Punkte erzielt. Franchise-Rekord!
  • Die Carolina Panthers halten bei saisonübergreifend 17 Siegen in Folge. Das schafften nur sechs Teams zuvor.
  • Zum ersten Mal in dieser Saison gewannen die Eagles, die Redskins und die Giants in derselben Woche.
  • Odell Beckham Jr. hat die zweitmeisten TDs in seinen ersten 25 NFL-Spielen gefangen (24). Nur Bill Groman hatte mehr (27).
  • Tom Coughlin hat seinen 170. NFL-Sieg als Coach gefeiert und ist nun mit Mike Shanahan gleichauf Elfter.
  • Die New England Patriots haben zum siebenten Mal in Folge die AFC East gewonnen. Kein anderes Team hat aktuell sieben Playoff-Teilnahmen in Folge stehen.
  • Rob Gronkowski hat drei Saisonen mit zumindest 1000 Receiving Yards und 10 Receiving TDs - kein anderer TE hat mehr in der NFL.
  • Die Kansas City Chiefs hatten nach Woche 6 eine fünfprozentige Chance auf die Playoffs. Nach Woche 14: 94 Prozent!
  • Russell Wilson ist der erste NFL-Spieler, der in vier Spielen hintereinander zumindest 3 TDs warf, 70 Prozent Completions verzeichnete und 0 Interceptions warf.
  • Hipster Fact 2.0: Seit sich Ryan Fitzpatrick seinen langen Bart gestutzt hat, gewann er drei Spiele, warf neun TD-Pässe und 0 Interceptions.
  • Noch einmal Jets: Brandon Marshall und Eric Decker fingen im 7. Spiel in dieser Saison je einen TD-Pass. Das schafften zuvor nur Cris Carter und Randy Moss (MIN).
  • Und der Fun Fact, dass Jimmy Clausen es in dieser Saison auf zwei Starts brachte, das für zwei verschiedene Teams, und dabei jeweils gegen Seattle ran musste, sollte nicht unerwähnt bleiben. Mit Chicago brachte er es dabei auf null Punkte, als Backup-QB der Baltimore Ravens immerhin auf deren sechs. Kurios ist das allemal.

In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 15 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 15

  • Jacksonville-Atlanta: 99:0!
  • Khalil Mack legte vor, Charles Woodson nach: Fünf Interceptions gegen Ex-Team Packers. Sorry, A-Rod!
  • Achtung, dieses Mal ist auch schon am Samstag eine Partie: Die Jets gastieren bei den Cowboys. Matt Cassel, früher bei den Patriots, kommt gegen die New Yorker in Fahrt und wirft gleich einen ganzen TD-Pass!
PETER ALTMANN über Week 15
  • Houston und Indianapolis trennen sich im verzweifelten Versuch, ja nicht in die Playoffs zu kommen, unentschieden. Aber Hauptsache Andre Johnson bekommt sein obligatorisches gutes Spiel gegen die Lebens-Franchise.

  • Odell Beckham Jr. kommt gegen Carolina auf keine 40 Receiving Yards, ist und bleibt aber trotzdem der Geilste. Ted Ginn Jr. kommt in derselben Partie auf zumindest 120 receiving Yards, wird aber trotzdem nie der Geilste.

  • Nach Pittsburgh gegen Denver wird Peyton Manning umgehend wieder als Broncos-Starter installiert (nicht soooo bold, aber ich mag einmal recht haben, haha)

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