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Pöltl überzeugt bei Sieg gegen Miami Heat erneut

Raptors feiern vierten Sieg im fünften NBA-Saisonspiel. Pöltl mitverantwortlich für Wende.

Pöltl überzeugt bei Sieg gegen Miami Heat erneut

Die Toronto Raptors gewinnen in der Nacht auf Samstag in der NBA ihr Heimspiel gegen die Miami Heat 96:87 und halten bei einer 4:1-Bilanz.

Jakob Pöltl spielt erstmals über 20 Minuten (20:04) und steuert 4 Punkte (1/4 2er, 2/2 Freiwürfe), 6 Rebounds (4 offensiv) und 1 Steal bei 1 Turnover und 2 Fouls bei. Der Wiener ist dank herausragender Defense einer der Hauptverantwortlichen dafür, dass Toronto vor der Pause einen zweistelligen Rückstand wettmacht.

DeMar DeRozan ist mit 34 Punkten Topscorer.

Der Shooting Guard schafft es als erster Spieler seit Michael Jordan 1986, in den ersten fünf Saisonspielen jeweils mindestens 30 Punkte zu erzielen.

Früher 10:21-Rückstand

Wie schon zwei Tage zuvor in Washington erwischt die Starting Five der Raptors keinen guten Beginn. DeRozan, der als Topscorer der Liga in das Spiel geht, unterlaufen in den ersten Minuten gleich fünf Ballverluste, die Gastgeber geraten 10:21 in Rückstand.

Pöltl kommt 3:19 Minuten vor der ersten Pause beim Stand von 11:21 für Jonas Valanciunas auf das Feld. Der Wiener prägt das Spiel sofort mit und ist gemeinsam mit dem großartig treffenden Terrence Ross einer der Protagonisten der Wende.

Erfolgreiche 1-gegen-1-Verteidigung gegen Heat-Star Hassan Whiteside, Help-Side-Defense, Rebound, gute Screens und Sprints im Fastbreak führen dazu, dass der kanadische Ex-NBA-Spieler und Co-Kommentator Andy Rautins Pöltl immer wieder positiv erwähnt.

Als der 2,14 Meter große Rookie nach einem Steal sogar mit einigen Dribblings den Gegenangriff einleitet, den Ross per Dreier abschließt, ist Pöltl auch bei den Fans im Air Canada Centre hoch im Kurs. Bis zum Viertelende kann Toronto schon auf 25:27 verkürzen.

 



Pöltls voller Einsatz wird belohnt

Im zweiten Abschnitt begeht Pöltl zwar ein Offensivfoul - einen Moving Screen gegen Dion Waiters -, verteidigt aber weiter auffällig gut und scort nach schönem High-Low-Pass von Patrick Patterson zum 29:30.

Kyle Lowry dreht das Spiel mit einem Dreier zum 35:32 endgültig, die Raptors ziehen weiter davon. Pöltl vergibt einen machbaren Wurfversuch unter dem Korb, holt sich aber den Offensiv-Rebound und nach einem Fehlwurf eines Teamkollegen gleich den nächsten.

Wenig später greift er kampfkräftig nochmals am offensiven Brett zu und wird von Tyler Johnson gefoult. Ziemlich ausgepumpt verwertet der 21-Jährige beide Freiwürfe und wird rund vier Minuten vor Halbzeit beim Stand von 45:40 ausgewechselt.

Die Raptors legen also mit Pöltl einen 34:19-Lauf hin, er trägt dazu vier Punkte, fünf Rebounds, einen Steal und viele weitere auf dem Statistikblatt nicht aufscheinende gute Aktionen bei.

Nach 24 Minuten heißt es 52:46, Ross hält bereits bei 16 Punkten, für Miami sind die Guards Goran Dragic und Tyler Johnson mit je 13 Zählern am auffälligsten.

Pöltl wird sogar zum Pausen-Interview gerufen, sagt, dass er wie immer viel Energie bringen will und: "Heute versuche ich, überall zu sein."



Bis zu 16 Punkte Vorsprung

In der zweiten Hälfte bauen die Raptors den Vorsprung bis auf 71:55 aus, Pöltls Rookie-Kollege Pascal Siakam kann mit zwei Gegenangriff-Körben aufwarten.

Der Wiener selbst wird drei Minuten vor Viertelende beim Stand von 71:57 eingewechselt. Danach läuft es für die Hausherren weniger gut, der gewöhnlich souveräne Backup-Point-Guard Cory Joseph wirkt unsicher.

Ohne ersichtliche Schnitzer von Pöltl schrumpft der Vorsprung bis zur letzten Pause auf 75:72.

Nur im Abschluss nicht effektiv

Zu Beginn des Schlussviertels verteidigt Toronto aber wieder exzellent, Miami gelingt viereinhalb Minuten kein Feldkorb, nur zwei Freiwürfe werden versenkt, die Raptors legen auf 82:72 vor.

Pöltl kann seine sonst so starke Leistung leider nicht mit weiteren Punkten krönen: Zunächst schlägt ihm Ex-Raptor James Johnson den Ball im letzten Moment aus der Hand, als er zum Dunk ansetzt.

Dann holt er gegen Whiteside, einen der besten Rebounder der NBA, einen Offensiv-Rebound, schließt über den Top-Athleten aber etwas überhastet ab und hat Pech, dass der Ball aus dem Korb springt. Justise Winslow will über Pöltl dunken, zerschellt aber an diesem. Sechs Minuten vor Ende (84:79) hat der Österreicher seine Schuldigkeit getan.

In der Schlussphase ist es wenig überraschend wieder DeRozan, der seine unglaubliche Form ausspielt und den Sack zumacht.

"Schöner Team-Erfolg gegen die Miami Heat! Ich habe viel Spielzeit bekommen und konnte mit guter Energie zum Sieg beitragen", schreibt Pöltl auf Facebook.

In der Nacht auf Montag haben die Raptors die Sacramento Kings zu Gast, mit DeMarcus Cousins wartet ein weiterer Top-Center.

Toronto Raptors - Miami Heat 96:87 (25:27, 27:19, 23:26, 21:15)

Raptors: DeRozan 34, Ross 20, Lowry 13, Siakam 8, Powell 6, Valanciunas 5 (11 Rebounds), Patterson 4, Pöltl 4 (1/4 2er, 2/2 Freiwürfe, 6 Rebounds, 4 davon offensiv, 1 Steal, 1 Turnover, 2 Fouls, Plus/Minus +6, 20:04 Minuten), Joseph 2, Carroll; Caboclo, Nogueira, VanVleet

Heat: Whiteside 21 (16 Rebounds), Dragic 17, T. Johnson 16, Winslow 13, J. Johnson 11, Waiters 4, Babbitt 3, McGruder 2, Reed, Richardson; Haslem, McRoberts, Williams

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